Sonderaktion „Ukraine“ des GA-Weihnachtslichts Landrat aus der Ukraine bedankt sich für die Hilfe aus Bonn

Venusberg · Im März hatte das UKB mit der UNO Flüchtlingshilfe, der Stadt Bonn und dem GA-Weihnachtslicht drei Rettungswagen und ein Notarztfahrzeug gespendet. Jetzt ist der Landrat von Sokal zu Gast und bedankt sich dafür.

 Der Landrat von Sokal, Sergii Kasian (Mitte) bedankt sich für Hilfstransport, der durch die Beteilung des GA-Weihnachtslichts möglich wurde.

Der Landrat von Sokal, Sergii Kasian (Mitte) bedankt sich für Hilfstransport, der durch die Beteilung des GA-Weihnachtslichts möglich wurde.

Foto: Benjamin Westhoff

Das Leid der Menschen in der Ostukraine ist unvorstellbar. „Es fehlt einfach an allem“, berichtet Sergii Kasian, Landrat der Stadt Sokal in der Region Lviv. „Lebensmittel, Medikamente, medizinisches Gerät sowie Decken und Kleidung. Man kann sich gar nicht vorstellen, unter welchen Umständen meine Landsleute seit Wochen leben.“ Kasian ist derzeit in der Bundesstadt, um sich für die große humanitäre Hilfe, die in den vergangenen Monaten von Bonn aus Richtung Ukraine gestartet ist, zu bedanken.

„Wir brauchen weiter Ihre Unterstützung“ appellierte Kasian. „Wir haben mit Ihren Spenden bereits hunderten Kriegsverwundeten sowie unzähligen Vertriebenen helfen können. Aber das Martyrium der Menschen ist noch lange nicht vorbei“, berichtete der Landrat im Gespräch mit Uniklinikchef Wolfgang Holzgreve sowie Felix von Grünberg von der UN-Flüchtlingshilfe und Bernd Leyendecker, dem Vorsitzenden des GA-Weihnachtslichts.

Im März hatte das UKB mit der UNO Flüchtlingshilfe, der Stadt Bonn und dem GA-Weihnachtslicht drei Rettungswagen und ein Notarztfahrzeug gespendet, die ausgestattet mit medizinischen Hilfsgütern vom Venusberg aus in die Ukraine gestartet sind.

Hilfe an der richtigen Stelle

„Das war eine wichtige Hilfe für die Ukraine und vor allem ist sie an den richtigen Stellen angekommen“, sagt der gebürtige Ukrainer und Mitinitiator der Spendenaktionen Vitaliy Krusch. „Durch die lebensnotwendigen Medikamente konnten Menschen in der Zentral- und Ostukraine gerettet werden“, so Krusch, der für seinen Vater, Major Kasian, bei dem Besuch in der Bonner Uniklinik dolmetschte.

Zwei der damals auf den Weg geschickten Rettungsfahrzeuge wurde mittlerweile jedoch bei einem verheerenden Bombenangriff in der Nähe von Charkiw beschossen und sind offenbar vollständig zerstört (der GA berichtete). „Ob die Besatzung dabei verwundet oder getötet wurde, wissen wir leider nicht“, hatte Vitaliy Krusch damals berichtet. Dennoch geben Kasian und Krusch nicht auf. In dieser Woche macht sich erneut ein Hilfstransport des Vereins für Gefährdetenhilfe mit Lebensmitteln auf den Weg Richtung Ukraine.

Zwei Rettungswagen zerstört

Der Verlust der beiden gespendeten Rettungswagen ist für die Menschen vor Ort besonders schmerzlich. Denn solche Fahrzeuge werden dringend für den Transport der Verwundeten gebraucht. „Sehr oft arbeiten unsere Ärzte vor Ort unter ständigem Beschuss. Mehr als 300 ukrainische Mediziner sind seit Kriegsausbruch bereits gestorben“, berichtete Kasian weiter.

Besonders schlecht gehe es den Kindern. „Sie haben ständig Angst um ihr Leben und verbringen die meiste Zeit in den Kellern der Häuser.“ Seit Kriegsbeginn, so Kasian, sind fast 5000 Vertriebene in der Region Sokal angekommen, davon rund 1200 Kinder.

Nicht nur die Versorgung der Menschen vor Ort mit Lebensmitteln, Kleidung sowie Decken sei wichtig. „Wir brauchen vor allem Nahrung für die Neugeborenen“, erklärte der Landrat bei seinem Besuch in Bonn. „Leider dauert der Krieg immer noch an. Wir sind auf Ihre Arbeit und Ihren unermüdlichen Einsatz angewiesen“, appellierte Kasian. Weitere Transporte mit Medikamenten, Medizingütern und Fahrzeugen werden in den kommenden Wochen Richtung Ukraine aufbrechen.

„Wir bedanken uns für Ihre Menschlichkeit und Ihre ehrenamtliche Arbeit. Sie haben viele Leben gerettet“, ergänzte der Landrat. Bernd Leyendecker vom GA-Weihnachtslicht nutzte die Gelegenheit, um sich bei den GA-Leserinnen und Lesern zu bedanken. „Ohne ihre große Spendenbereitschaft wäre diese Hilfe nicht möglich gewesen.“

Die Sonderaktion „Ukraine“ des GA-Weihnachtslichts kann weiterhin unterstützt werden. Spenden können jederzeit auf das Konto des GA-Weihnachtslichts (DE 76 370 501 98 000 000 4770, Sparkasse KölnBonn) eingezahlt werden.

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