Ein Jahr nach Unfall in Lessenich Mäuerchen an der Kapelle steht noch immer nicht

Lessenich · Ein Jahr nach der Beschädigung an der Lessenicher Kapelle steht deren Reparatur zum Ärger der Bewohner noch immer aus. Nach Angaben der Stadt Bonn musste die Baufirma angesetzte Termine verschieben.

Nach einem Jahr ist die Mauer an der Lessenicher Kapelle noch nicht repariert.

Nach einem Jahr ist die Mauer an der Lessenicher Kapelle noch nicht repariert.

Foto: Stefan Knopp

Witzig finden es die Lessenicher schon lange nicht mehr, dass das Mäuerchen an der Kapelle immer noch nicht repariert ist. Was für den Laien aussieht, als müsste man nur die alten Steine wieder aufeinanderstapeln, ist doch etwas aufwendiger. Im Ort jedenfalls ist man verstimmt. Ein Einwohner hat diesem Ärger jetzt mit einem Zettel Luft gemacht, auf dem sarkastisch „1 Jahr Baustelle … Danke, liebe Stadt Bonn“ steht. Denn so lange ist der Vorfall schon her, durch den ein Teil der Mauer zerstört wurde.

Damals hatte, wie bereits berichtet, der Fahrer eines Gartenbauunternehmens, als er aus der Roncallistraße Richtung Duisdorf auf die Bahnhofstraße einbiegen wollte, mit seinem Anhänger die Mauer gestreift. Ob er den Schaden überhaupt mitbekommen hat oder nicht, sei dahingestellt, jedenfalls fuhr er weiter. Er kam aber nicht weit: Neben einigen anderen Augenzeugen war auch ein Polizist auf einem Motorrad in der Nähe, der das Fahrzeug einholte und einen Strafzettel ausstellte.

Damit war der Verursacher bekannt, mit dessen Versicherung die Stadt Bonn Kontakt aufnahm. Die kommt für den Schaden auf. Nachdem das geklärt war, berichtet Andrea Schulte vom Bonner Presseamt, „konnte der Auftrag zur Reparatur vor rund zwei Monaten vergeben werden“. Seitdem ist aber nichts passiert. Das konnte Leser Martin Kremser schon im April nicht verstehen, als er den GA auf diese Baustelle aufmerksam machte. Die wird von Warnbaken eingerahmt, die auch die Bahnhofstraße etwas verengen. Auch zum „Jahrestag“ merkt Kremser in einer E-Mail an, dass dieser Engpass „bei Busverkehr zu gefährlichen Situationen führt“.

Damals teilte das Presseamt mit, man müsse eine Trockenbaufirma beauftragen, und die Arbeiten würden „in Kürze“ erledigt. Jetzt erklärt Sprecherin Schulte: „Leider musste die beauftragte Firma den Reparaturtermin aus Kapazitätsgründen bereits mehrfach verschieben. Ein neuer Termin steht derzeit noch nicht fest.“ Die Steine immerhin seien noch vorhanden.

Versicherung hat von Stadt noch nichts gehört

Das Thema beschäftigt auch Bruno Euskirchen weiter, der als Ortsausschussvorsitzender immer wieder von Bürgern auf die Angelegenheit angesprochen wird. Er habe sich inzwischen eigenständig mit dem zuständigen Versicherungsbüro des Verursachers in Verbindung gesetzt. „Dort sagte man mir, man wäre froh, wen man einen Kostenvoranschlag bekäme“, berichtet er. Denn Verursacher wie Versicherung würden die Angelegenheit gerne vom Tisch haben und seien auch bereit, den angerichteten Schaden zu zahlen. Aber von der Stadt Bonn habe man noch nichts gehört, hätte man ihm gesagt. „Die Versicherung weiß von nichts.“ Was nicht so ganz dazu passt, dass die Stadt schon eine Trockenbaufirma beauftragt haben will. Auf eine entsprechende Nachfrage hat die Stadt Bonn bislang nicht geantwortet.

Euskirchen hatte schon eine Duisdorfer Trockenbaufirma angesprochen, die auch bereit wäre, den Auftrag zu übernehmen. Aber das könne er ja nicht hinter dem Rücken der Stadtverwaltung anleiern, sagt er. Jedenfalls bleibt das Thema ein Ärgernis für die Lessenicher.

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