Benefizkonzert für Flutopfer des Blasorchesters Altenahr Mehrere Orchester spielen Musikmärchen

Endenich · Der Probenraum des Altenahrer Musikensemble ist von der Flut überschwemmt worden. 700 Notensätze sind verschwunden. Die Einnahmen aus einem Benefiz-Konzert in der Trinitatis-Kirche am Samstag, 20. November, soll beim Wiederaufbau helfen.

 28 Musiker üben für den großen Benefiz-Auftritt in Endenich.

28 Musiker üben für den großen Benefiz-Auftritt in Endenich.

Foto: Privat

Das Blasorchester Altenahr ist von der Flutkatastrophe im Juli hart betroffen gewesen. Der Probenraum wurde völlig zerstört und mehr als 700 Notensätze verschwanden in den Fluten. Zudem ging die komplette musikalische und technische Ausrüstung des Blasorchesters verloren. Mit einem Benefizkonzert am Samstagabend in der Evangelischen Trinitatiskirche wollen die Mitglieder nun Spenden für den Wiederaufbau sammeln.

Dafür haben sich unter dem Dirigenten István Szebegyinszki 28 Musizierende aus den Orchestern Bonner-Bläserei, Musikverein Lindlar und eben dem Musikverein Altenahr zusammengetan. Sie präsentieren das Stück „Der kleine Prinz“ in einer Fassung von Angelo Sormani. Der bekannte Text von Antoine de Saint Exupéry wird durch „einfühlsame Musik und ansprechende Bilder“ zum Leben erweckt, so die Veranstalter. Als Sprecherin konnte Regina Diepold gewonnen werden.

Ein außergwöhnliches Projekt für Blasorchester

Dass ein Blasorchester eine solche zusammenhängende Geschichte aufführt, sei nicht üblich, sagt Szebegyinszki. „Wir wollten etwas Neues ausprobieren“, begründet der Dirigent die Herausforderung. „Es sind 877 Takte, die wir ohne Pause durchspielen. Für ein Blasorchester ist das sehr lang – fast wie eine Oper.“ Für gewöhnlich spielen die Musiker Stücke mit einer Länge von fünf Minuten. Das Musikmärchen „Der kleine Prinz“ soll rund eine Stunde dauern. „Wir müssen mit voller Konzentration dabei sein“, betont Szebegyinszki.

Hören und sehen werden die Besucher unter anderem Flöte, Klarinette, Saxofon, Schlagzeug, Trompete und Posaune. Mehrere Samstage haben die Musiker in Remagen-Kripp und im Kulturbad Bad Godesberg geprobt. „Es waren intensive Proben und nun hoffen wir, dass viele Menschen zum Konzert kommen und auch viele Spenden zusammenkommen werden“, so Szebegyinszki, der seit zwölf Jahren im Ahrtal wohnt und vor Kurzem nach Remagen gezogen ist. Ursprünglich kommt der Klarinettist aus Ungarn.

Für den Spielort ist Szebegyinszki sehr dankbar. „Die Trinitatiskirchengemeinde ist uns sehr entgegengekommen, und es ist schön, dass wir so kurzfristig einen Termin bekommen haben“, sagte der Dirigent. Das durch die Flutkatastrophe stark gebeutelte Blasorchester aus Altenahr probt mittlerweile in einem Container. Wann der eigentliche Probenraum wieder aufgebaut werden kann, steht noch nicht fest. Auch sind viele Mitglieder privat stark von der Flutkatastrophe betroffen.

Das Orchester schaut dennoch positiv in die Zukunft: „Die Freude, die durch Musik und das Musikmachen vermittelt wird, soll baldmöglichst wieder aufleben. Trotz der anhaltenden Zerstörung und des mühsamen Wiederaufbaus gibt es schon Pläne für Weihnachtsmusik und für die Karnevalssession“, so der Verein. Man hofft nun auf die Unterstützung der Konzertgäste.

Das Benefizkonzert zu Gunsten des Blasorchesters Altenahr findet am 20. November in der Trinitatiskirche, Brahmsstraße 14, um 18 Uhr statt. Der Eintritt ist frei, die Spenden kommen dem musikalischen Wiederaufbau des Blasorchesters Altenahr zu Gute. Für den Eintritt gelten die 2G-Regeln.

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