Rollatortag in Duisdorf Mit dem Rollator im Bus unterwegs

Duisdorf · Für Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind, ist es oft schwierig, in einen Bus einszusteigen. Wie das klappen kann, zeigten beim Rollatortag Mitarbeiter der SWB Bus und Bahn. Mit den Teilnehmern übten sie in einem Linienbus.

 Ute Schlömer gibt Maria Langenberg.König Tipps zum Einsteigen in den Bus mit Rollator.

Ute Schlömer gibt Maria Langenberg.König Tipps zum Einsteigen in den Bus mit Rollator.

Foto: Sebastian Flick

Uta Kühn fährt nicht gerne mit dem Bus. „Beim Einsteigen gibt es oft ein riesiges Gedränge und der Einstieg ist meistens auch schwieriger als bei der Straßenbahn“, sagt Kühn und kritisiert zudem die fehlende Barrierefreiheit: „Bonn hat einfach nicht genügend abgesenkte Bürgersteige“.

Am Donnerstag hatte sich die Seniorin mit ihrem Rollator auf den Weg zum Platz „Am Schickshof“ gemacht. Hierher hatten die SWB Bus und Bahn anlässlich des Rollatortages in der laufenden Mobilitätswoche eingeladen. Besucher der Infoveranstaltung hatten die Möglichkeit, Fragen rund um das Reisen mit Rollator im öffentlichen Nahverkehr zu stellen. Ebenfalls vor Ort war das Kriminalkommissariat Kriminalprävention und Opferschutz der Bonner Polizei: Beamte gaben Ratschläge, wie sich Personen, die mit dem Rollator unterwegs sind, vor Diebstahl schützen können. Auch das Überprüfen der Funktionstüchtigkeit der fahrbaren Gehhilfen war möglich.

Die meisten Senioren zog es an diesem Vormittag aber zu einem Linienbus, an dem Mitarbeiter der SWB zeigten, wie man am besten und sichersten mit dem Rollator ein- und aussteigt. Maria Langenberg-König machte gleich den Praxistest. Die Poppelsdorferin ist viel mit dem Bus unterwegs und muss sich dabei zahlreichen Herausforderungen stellen: „An der Kirschallee ist das Ein- und Aussteigen besonders schwierig. Und an der Haltestelle Belderberg/ Bertha-von-Suttner-Platz gibt es keinen großen Schwenkbereich. Der Bus fährt hier nicht direkt an den Bürgersteig ran“, berichtet sie.

Aber auch an der Haltestelle Argelanderstraße macht ihr der Ein- und Ausstieg zu schaffen: „Da hält der Bus direkt auf der Straße“. Besonders große Probleme bereitet ihr das Verlassen des Busses: „Oft frage ich mich, wie ich da wieder rauskommen soll“, sagt sie. Beim Rollatortag erhielt die Seniorin hilfreiche Tipps von Ute Schlömer.

Die Sachbearbeitungsleiterin und Mitarbeiterin im Verbesserungsmanagement der SWB zeigte zusammen mit SWB-Fachbereichsleiter Reiner Brämer jedem einzelnen interessierten Besucher des Rollatortages, wie man mit der fahrbaren Gehhilfe den Bus am besten nutzt.

Maria Langenberg-König folgte den Anweisungen Schritt für Schritt: Vor dem Einstieg stellte sie ihren Rollator zunächst im Bus ab, sicherte ihn mit den Bremsen und stieg dann erst ein. „Es ist ganz wichtig, sich an den Türgriffen festzuhalten und sich an ihnen hochzuziehen. Erst danach, wenn man im Bus steht, sollte man die Bremsen des Rollators wieder lösen“, erklärte Schlömer. Beim Aussteigen sei es ebenfalls wichtig, die Feststellbremse des Rollators zu nutzen.

Zudem hatte Schlömer den Senioren den Ratschlag mitgegeben, möglichst vor Betreten des Busses auf sich aufmerksam zu machen und dem Busfahrer zu signalisieren, dass man beim Einstieg Hilfe benötigt. „Unser Anliegen ist es, den mobilitätseingeschränkten Personen Berührungsängste vor dem öffentlichen Nahverkehr zu nehmen“, erklärte Schlömer. Die SWB plane, Busse immer stärker auf mobilitätseingeschränkte Personen auszurichten.

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