Modelleisenbahnen in Bonn Großes Hobby auf kleiner Spur

Duisdorf · Der 19 Mitglieder zählende Modelleisenbahn-Club Bonn (MEC) lädt zur 49. Kauf- und Tauschbörse an diesem Sonntag nach Duisdorf ein. Was ist eigentlich die Faszination an diesem Hobby?

Etwa sechs Jahre lang haben Mitglieder des Bonner Modelleisenbahn-Clubs an der bis in das  kleinste Detail hinein gestalteten Anlage gearbeitet.

Etwa sechs Jahre lang haben Mitglieder des Bonner Modelleisenbahn-Clubs an der bis in das kleinste Detail hinein gestalteten Anlage gearbeitet.

Foto: Stefan Hermes

SpeedCat, Ganzzug, Mittelpufferkupplung – bei diesen Bezeichnungen leuchten die Augen vieler großer Jungs. Was in jungen Jahren meist mit einem ersten bescheidenen Bausatz im heimischen Kinderzimmer begann, hat sich bei vielen mit den Jahren zu einer wahren Leidenschaft entwickelt.

Dabei ist der Modelleisenbahnbau ein Hobby, das nicht nur Generationen miteinander verbindet, sondern mit dem man sich über Jahrzehnte hinweg beschäftigen kann – wenn man über den nötigen Platz verfügt. Schließlich können die Landschaften immer wieder ausgebaut oder ergänzt werden.

Seit 1999 gibt es den Modelleisenbahn-Club Bonn (MEC). Jetzt lädt der Verein zu einer Kauf- und Tauschbörse nach Duisdorf ein. Ziel des Modelleisenbahn-Clubs Bonn ist „die Förderung des Eisenbahn-Modellbaus und der Pflege der Eisenbahngeschichte“. Derzeit hat der Verein 19 Mitglieder.

Ob historische Nachbauten oder Abbildungen hochmoderner Schienenfahrzeuge – das eigene Modelleisenbahn-Universum ist eigentlich nie komplett. Neben der entsprechenden Technik sind Sammler immer auch auf der Suche nach Bausätzen für eine stadt- oder landschaftsnahe Umgebungsgestaltung.

Für jeden Geschmack etwas

Bei der 49. Kauf- und Tauschbörse des Modelleisenbahn-Clubs an diesem Sonntag von 10 bis 16 Uhr in der Schmitthalle in Duisdorf (Schmittstraße 17) gibt es sicher für jeden Geschmack etwas. Der Eintritt ist für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren frei, Erwachsene zahlen fünf Euro. Und damit Väter und Großväter in Ruhe stöbern können, gibt es eine Spielanlage speziell für Jugendliche sowie eine große Holzspielbahn für die Kleinsten.

Für Hubert Köster vom MEC hat das Hobby auch nach Jahren nichts von seiner Faszination verloren. „Diese große Welt im Kleinen bietet viele Möglichkeiten“, sagt er. Auch die technische Entwicklung begeistert den Sammler. „Was früher manuell gesteuert wurde, kann man heute per Software regulieren“, erklärt er. Das sei jedoch nur für die Modelbauer interessant, die sich an den derzeitigen Gegebenheiten orientieren. Denn Sammler würden meist „epochentreu“ arbeiten. Das heißt: „Wer sich für die Ära der Dampfloks entschieden hat, der legt den kompletten Modellbau danach aus“, so Köster. „Auch beim Landschaftsbau.“

Angefangen hat die Vereinsarbeit mit dem Bau einer eigenen H0-Clubanlage in einem Wohnhaus im Endenicher Flodelingsweg. Später kam der Bau einer zweiten H0-Modul-Anlage „Kottenforst“ hinzu, die die Voreifelstrecke von Bonner Hauptbahnhof nach Euskirchen zum Thema hatte.

Die beengten Räumlichkeiten des Wohnhauses behinderten jedoch einen weiteren Ausbau. Das änderte sich, als die Modelleisenbahner 2009 in die Räume der Stadtwerke Bonn (SWB-Verwertung) an der Immenburgstraße umziehen konnten. „Dadurch konnten wir auch Jüngere für unser Hobby begeistern und zunehmend einbeziehen“, so Peter Schumacher, Vorsitzender des Vereins.

Aber auch diese Räume standen irgendwann nicht mehr zur Verfügung. 2013 wurden schließlich erneut die Umzugskisten gepackt. Diesmal ging es in die Schickgasse 21a nach Buschdorf, wo der Verein immer noch sein Domizil hat. Der Club organisiert jährlich mehrere Börsen und Ausstellungen. „Wir freuen uns über ein großes Sortiment auf unserer Börse. Aber auch auf die Gespräche mit anderen Modellbauern“, so Köster.

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