Situation im Kottenforst Spaziergänger beschweren sich über Mountainbiker im Kottenforst

Venusberg · Spaziergänger haben sich vor allem in letzter Zeit über Radlerrudel im Kottenforst beschwert. Um die Gruppen besser trennen zu können, plant die Verwaltung nun eine legale Mountainbike-Strecke.

 Mountainbiker dürfen nicht außerhalb der zulässigen Straßen fahren, teilt die Stadt Bonn mit.

Mountainbiker dürfen nicht außerhalb der zulässigen Straßen fahren, teilt die Stadt Bonn mit.

Foto: dpa/Fredrik von Erichsen

Unangenehm sind einer Spaziergängerin Mountainbiker im Kottenforst aufgefallen. Schon in „normalen“ Zeiten würden sie sich im Kottenforst „tummeln“. Eine Frau berichtet, dass die Mountainbiker abseits der Wege ihre Tracks und Schanzen anlegen. „Dadurch ruinieren sie den Waldboden und leisten der Erosion Vorschub“, ärgert sie sich.

Schlimmer noch: „Jetzt sind ganze Heerscharen unterwegs, oft rudelweise. Versucht man, sie höflich darauf hinzuweisen, dass dies nicht erlaubt ist und welche Schäden sie verursachen, reagieren immerhin die Kinder und Jugendlichen meist angemessen und hören wenigstens zu.“ Von Erwachsenen aber werde man oft beschimpft und auf schmalen Wegen bedrängt, zur Seite zu weichen.

Biker müssen sich an naturschutzrechtliche Bestimmungen halten

Der General-Anzeiger hat bei der Verwaltung nachgefragt, was den sportlichen Zweiradfahrern im Wald erlaubt ist und was nicht. Die Antwort ist eindeutig: „Mountainbiker, die sich außerhalb der zulässigen Straßen und Wege bewegen, verstoßen gegen naturschutzrechtliche und gegen forstrechtliche Bestimmungen“, sagt der stellvertretende  Pressesprecher Marc Hoffmann. Konkret würden sie gegen das Verbot verstoßen, Flächen im Naturschutzgebiet außerhalb der Wege zu betreten oder zu befahren.

Das Problem sei der Stadt und auch den Forstämtern bekannt. Vorfälle würden sich im Bonner Teil des Naturschutzgebietes Siebengebirge und in mehreren Bereichen des Kottenforstes häufen. Hoffmann: In den Naturschutzgebieten werden sowohl im Ennert wie auch im Kottenforst Trails und Sprungschanzen von Mountainbikern errichtet, die regelmäßig durch das Amt für Stadtgrün oder die Forstbehörden beseitigt werden. Aber in kurzer Zeit entstehen sie wieder neu.“

Legale Strecke für Mountainbiker

Städtische Mitarbeiter würden Mountainbiker regelmäßig auf das Konfliktpotenzial mit anderen Waldnutzern hinweisen. Insgesamt sei die Bereitschaft groß, rücksichtsvoller zu agieren. Weil sich Kontrollen jedoch schwierig gestalten, plant die Verwaltung, eine legale Mountainbike-Strecke anzulegen.

Zwischenzeitlich wurde bereits ein Landschaftsarchitekt, der gleichzeitig Sachverständiger und Gutachter für Bike- und Skateanlagen ist, mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt. In diesem Rahmen hat es laut Hoffmann ein erstes Gespräch mit potenziellen Nutzern gegeben, um die konkreten Wünsche an eine legale Strecke in Erfahrung zu bringen.

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