Buslinie 630 Mutter ärgert sich über Ausfälle von Schulbus in Bonn

Duisdorf · Weil ihr Sohn (10) an der Duisdorfer Haltestelle Basketsring oft vergeblich auf den Bus zur Schule wartet, hat sich eine Mutter bei den Stadtwerken Bonn beschwert. Die verweisen auf Verspätungen aufgrund von Staus und Streit unter Fahrgästen.

 An der Haltestelle Basketsring wartet der Sohn von Katharina Tautenhahn-Ruhm morgens oft vergeblich auf den Bus der Linie 630. Deshalb hat sie sich bei den Stadtwerken beschwert.

An der Haltestelle Basketsring wartet der Sohn von Katharina Tautenhahn-Ruhm morgens oft vergeblich auf den Bus der Linie 630. Deshalb hat sie sich bei den Stadtwerken beschwert.

Foto: Stefan Hermes

„Wie schaffen wir es, dass die Kinder nicht stundenlang an der Haltestelle stehen müssen?“, hat Katharina Tautenhahn-Ruhm aus Duisdorf die Bonner Stadtwerke (SWB) per Kontaktformular gefragt. Die Antwort der SWB fiel so umfangreich aus, wie sie für die Mutter des zehnjährigen Finn unbefriedigend ist. Ihr Ärger bezieht sich auf die Linie 630.

Es sei den Stadtwerken bewusst, wie wichtig die genaue Einhaltung der Fahrzeiten und damit auch die Zuverlässigkeit der Busse und Bahnen für Tautenhahn-Ruhm sei. Daher könne man ihre Verärgerung über Fahrplanabweichungen gut nachvollziehen. Statt einer Entschuldigung verweisen die Vertreter der Stadtwerke auf die App „SWB easy.go“. Dazu empfehlen sie, in der App die Abfahrtshaltestelle einzugeben: „Alle Abfahrtszeiten, die grün sind, finden statt“, ist der abschließende Hinweis.

Buslinie 630 sei unzuverlässig

Die Klage der Mutter bezog sich jedoch auf die Unzuverlässigkeit der Buslinie 630 und nicht auf deren Dokumentation. Jeden Morgen fährt ihr Sohn Finn von der Duisdorfer Haltestelle Basketsring zur Reichsstraße nach Ückesdorf. Von dort aus geht er zu Fuß zu seiner Schule, das Carl-von-Ossietzky-Gymnasium. „Leider kommen die Busse viel zu spät oder gar nicht“, sagt die verärgerte Mutter. Dasselbe gelte auch nach der Schule. „Jetzt nimmt er schon einen Bus früher um 7.24 Uhr, und da dann auch immer wieder das gleiche Problem. Wir bezahlen 34,10 Euro im Monat, und andauernd muss ich ihn abholen oder bringen. Was mit der Arbeit auch nicht immer leicht ist“, hat Tautenhahn-Ruhm den Stadtwerken geschrieben, nachdem Mitarbeiter ihr dort telefonisch nicht weiterhelfen konnten.

Daraufhin wandte sie sich an den GA, da sie vermeintlich keine Antwort auf ihre schriftliche Beschwerde vonseiten der SWB erhielt. Gegenüber dem GA konnte Michael Henseler, stellvertretender Pressesprecher der SWB, belegen, dass das unternehmenseigene Verbesserungsmanagement innerhalb von eineinhalb Stunden auf das Schreiben von Tautenhahn-Ruhm reagiert hatte.

Henseler konstatierte, dass die Gründe für den Ausfall der Busse, der in der letzten Kalenderwoche nachweislich zwei Mal stattgefunden hatte, „vielschichtig“ seien und von daher nicht pauschal beantwortet werden könnten. Minutiös machte er im Weiteren die Verspätungen und Ausfälle der vergangenen beiden Wochen deutlich. In der SWB-Dokumentation sind Verspätungen von zwei Minuten ebenso erfasst wie Totalausfälle. Bei Verspätungen gibt es Gründe wie „Streitigkeiten unter Fahrgästen“ oder auch wegen „kleinerer Staulagen“.

Ereignisse wie Stau nicht beeinflussbar

Hohe Staulagen könnten dabei bis zum Ausfall eines Busses führen. Zudem habe es an zwei Tagen Ausfälle „wegen Fahrzeugmangel“ gegeben. Zu viele Fahrzeuge mussten aufgrund von Sachschäden in die Werkstatt gebracht werden. Das habe dazu geführt, dass am Folgetag diese Fahrzeuge teilweise nicht wieder eingesetzt werden konnten. „Speziell an zwei Tagen hintereinander sollte dieser Grund nicht ein und denselben Kurs betreffen“, bedauerte auch Henseler. Hier werde intern optimiert. „Das wird zukünftig in dieser Form nicht mehr vorkommen“, versicherte er.

Gerade die Schulbusfahrten und die Verstärkerkurse für die Schulwege nehme man sehr ernst. Jede Fahrt, die ausfallen müsse, sei auch aus Sicht der SWB eine Fahrt zu viel. Man werde in Zukunft verstärkt darauf achten, die Fahrten der Linie 630 im morgendlichen Berufsverkehr stattfinden zu lassen. Henseler entschuldigte sich für die SWB bei den Eltern und Kindern für die Unannehmlichkeiten. Zugleich legt er Wert darauf, dass es Ereignisse wie Staus geben könne, „die wir nicht beeinflussen können, die aber einen erheblichen Einfluss auf unsere Fahrten haben können.“

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