Das Ergebnis weicht von der Planung ab Nach dem Umbau: Lengsdorfer Bach als Steinwüste

Lengsdorf · So hatten die Lengsdorfer Bachfreunde sich die Offenlage des Lengsdorfer Baches An der Ohligsmühle nicht vorgestellt. Eine hohe, graue Mauer dominiert die Optik, und die Steine am Bachbett vermitteln den Eindruck einer Steinwüste. Alles ist irgendwie trist und öde.

 Der offengelegte Lengsdorfer Bach: Besonders die hohe Betonwand und die vielen Steine im Bachbett gefallen längst nicht jedem.

Der offengelegte Lengsdorfer Bach: Besonders die hohe Betonwand und die vielen Steine im Bachbett gefallen längst nicht jedem.

Foto: Rolf Kleinfeld

"Diese Betonwand hat uns erschreckt", sagte gestern Klaus Schmäck, Vizevorsitzender Bachfreunde bei einem Ortstermin. "Wenn jetzt noch ein Geländer dorthin kommt, sieht das aus wie eine Wehranlage." Grundsätzlich sei man zwar zufrieden, dass der Bach jetzt sichtbarer sei als früher, aber Schmäck vermutete: "Die Leistungsbeschreibung der Arbeiten muss eine andere sein als das Ergebnis."

In der Tat wurde offensichtlich nicht das gebaut, was auf den Plänen zu sehen ist, bestätigte Landschaftsarchitekt Marc Vandamme. "Das sieht nicht so aus, wie wir es haben wollten", meinte er. Auf der Seite zur Straße hin lägen zu viele Steine, so dass man nicht den Platz habe, das Bachbett zu begrünen. Die Firma solle deshalb ihre Arbeiten korrigieren und die Böschung steiler gestalten.

Vandamme versprach, dass die Arbeiten jetzt zügig voran gehen werden. Am Mittwoch nächster Woche soll die Außengestaltung beginnen, auch ein Baum solle so schnell wie möglich an der alten Stelle gepflanzt werden. Eine Bank als Sitzgelegenheit sei ebenfalls schon bestellt. Schmäck und seine Mitstreiter zeigten sich danach etwas beruhigter: "Die Wand kriegen wir zwar nicht weg, aber es wird alles ansprechender aussehen."

Die Bachfreunde wollen dabei auch selbst mit anpacken und niedrig wachsende Weiden pflanzen, damit die Mauer etwas kaschiert wird. Im übrigen wehrt sich der Verein gegen den Vorwurf, er sei für die von der Stadt genannten Kosten von 65 000 Euro verantwortlich. "Uns ist erklärt worden, dass die Offenlage kostenneutral ist, weil der Platz als Baulager für die Kanalbauarbeiten dienen sollte und die alte Grünanlage deshalb verschwinden musste." Und wenn das sowieso aufgebrochen werde, könne man den Bach auch gleich offen lassen, so das Argument.

Witzbolde haben sich übrigens am 1. April am Bach einen Scherz erlaubt, ein gelbes Schlauchboot zu Wasser gelassen und auf einem Schild verkündet: "Nur heute: Kostenlose Hafenrundfahrt mit den Bachfreunden."

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