Bauprojekt am ehemaligen Schamotte-Werk Neubau auf Duisdorfer Fabrikgelände dauert noch Jahre

Duisdorf. · Auf dem Areal des ehemaligen Schamotte-Werks in Duisdorf sollen Wohnungen entstehen. Doch die Planungen dauern auch wegen zu klärender Rechtsfragen an.

 In den 1980er Jahren wurde die Schamotte-Fabrik geschlossen. Aus dieser Zeit stammt das Foto. Unter Denkmalschutz steht das Gebäude nicht.

In den 1980er Jahren wurde die Schamotte-Fabrik geschlossen. Aus dieser Zeit stammt das Foto. Unter Denkmalschutz steht das Gebäude nicht.

Foto: FCB

Solange der Kamin der ehemaligen Schamotte-Fabrik weithin sichtbar aufragt, passiert auf dem Gelände nichts. Dabei gab es im vergangenen Jahr wegweisende Neuigkeiten. Die Immobilie jenseits der Straße Am Burgweiher samt dem rund 7000 Quadratmeter großen Areal wurde an KölnGrund verkauft. Wie berichtet, war der einstige Eigentümer und Nachfahre des Fabrikgründers seit 2003 auf der Suche nach einem Interessenten.

Der geschäftsführende Gesellschafter von KölnGrund, Wilhelm H. Pickartz, bestätigt auf Nachfrage, dass es bei dem Plan geblieben ist, dort Wohnungen zu bauen. Man sei im Gespräch mit den zuständigen Fachämtern in der Verwaltung. Konkrete Ansätze gebe es noch nicht.

Die Verwaltung rechnet mit einem Planungsprozess von „einigen Jahren“. „Ein genauer Zeitplan für das weitere Vorgehen liegt bisher noch nicht vor“, sagt Andrea Schulte auf Anfrage des General-Anzeigers. Ein Punkt ist bereits jetzt klar, die ehemalige Schamottefabrik steht nicht unter Denkmalschutz. Die Untere Denkmalbehörde habe die Liegenschaft geprüft und festgestellt, dass durch Umbauten und die langfristige Nutzung als Lager – unter anderem von einem Speditionsbetrieb – schon zu viele bauliche Veränderungen erfolgt seien.

Schulte: „In mehreren Gesprächen mit dem Investor wurden die Rahmenbedingungen einer baulichen Entwicklung erörtert.“ Insbesondere geht es um ein städtebauliches Qualifizierungsverfahren. Zudem wird der Vorhabenträger in das Bonner Baulandmodell eingebunden. Das bedeutet, dass er beim Bau von Wohnungen an den Folgekosten der sozialen Infrastruktur beteiligt wird. Ziel des Modells ist, einen geregelten Rahmen zu schaffen und somit Transparenz und Sicherheit für alle an einer Planung beteiligten Akteure herzustellen. Im Mittelpunkt steht die Verpflichtung, 40 Prozent der geplanten Wohnungen zu den Bedingungen des geförderten Wohnungsbaus zu errichten und sich an den Kosten für einen Kita-Neubau zu beteiligen. Laut Verwaltung hat der Investor inzwischen ein Planungsbüro beauftragt.

Nicht bezifferbar ist der Zeitaufwand für die Schaffung des erforderlichen Planungsrechts. Das Areal ist derzeit noch als Industriegebiet ausgewiesen; Wohnungen dürfen demnach dort nicht gebaut werden. „Ein solches Verfahren dauert angesichts zahlreicher anderer wichtiger Projekte, die sich bereits in Bearbeitung befinden, ab der Einleitung einige Jahre“, erläutert Schulte. Erst nach dessen Abschluss könnten belastbare Zeitangaben zu der Realisierung des Vorhabens gegeben werden.

Mit Bekanntwerden des Grundstücksverkaufs haben CDU und Grüne in der Bezirksvertretung einen erneuten Vorstoß für eine großflächigere Rahmenplanung unternommen, die Burgweiher und Burgacker sowie Verkehrskonzepte einbeziehen. Pläne dazu werden schon seit Jahren diskutiert und sind teils auch schon beschlossen, wurden aber nie umgesetzt.

Wie Schulte berichtet, hat die Verwaltung in diesem Zusammenhang eine weitere Idee entwickelt. Im Rahmen des Neubauvorhabens könnte eine bahnparallel geführte Rad- und Fußwegeverbindung zwischen Bahnübergang Bahnhofstraße und der Lessenicher Straße realisiert werden.

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