Kleine Aufpasser Neue Pausenhelfer in der Grundschule Brüser Berg

Brüser Berg · Neun weitere Kinder sollen künftig in den Pausen an der Grundschule Brüser Berg Spiele organisieren und Streitereien beenden. Zum Schluss gab es eine Urkunde für die Teilnehmer.

 Auch Streitschlichten gehört zum Job: Pausenhelferin Emely (2.v.r.) bringt die Streithähne Isabell und Mithun auseinander, ihre Kollegin Gloria zeigt beiden die Gelbe Karte.

Auch Streitschlichten gehört zum Job: Pausenhelferin Emely (2.v.r.) bringt die Streithähne Isabell und Mithun auseinander, ihre Kollegin Gloria zeigt beiden die Gelbe Karte.

Foto: Stefan Knopp

Mithun war oft alleine in der Pause, auf ihn kam keiner zu. Das wäre eigentlich die Aufgabe der Pausenhelfer gewesen: Sie sollen dafür sorgen, dass keiner im Abseits steht und Trübsal bläst, während die anderen Kinder auf dem Schulhof Spaß haben. „Ich möchte das anders machen“, sagt der Drittklässler an der Gemeinschaftsgrundschule Brüser Berg, der diesen Montag seinen neunten Geburtstag feiert. Deshalb hat er sich als Pausenhelfer gemeldet.

Zusammen mit acht anderen Kindern seiner Jahrgangsstufe kam er am Samstag in die Schule, um sich dafür ausbilden zu lassen. Eigentlich hätten sich 15 Kinder gemeldet, sagte Andreas Schöntag von der offenen Ganztagsbetreuung, der den kleinen Kursus zusammen mit Kollegin Alexandra Kornic leitete. Aber vieren war etwas anderes dazwischengekommen, zwei waren einfach nicht erschienen. Wenn also die jetzigen Viertklässler, die als Pausenhelfer gelistet sind, im nächsten Schuljahr auf weiterführende Schulen gehen, kommt viel Arbeit auf die Neuen zu.

Pausenhelfer organisieren vor allem in den großen Pausen Spiele, an denen man teilnehmen kann, wenn man will, und sollen dafür auch einzeln stehende Kinder ansprechen. Das Spektrum reicht von Fangen und Verstecken über Dosenwerfen und „Schweinchen in der Mitte“ bis zu Tauziehen und Roller-Wettrennen. Sie bauen auf, erklären die Regeln und kümmern sich um den Ablauf. Und sie sorgen dafür, dass sich niemand daneben benimmt.

Schiedsrichter und Streitschlichter

Denn innerhalb der Spiele haben sie auch Schiedsrichterfunktion, und wenn jemand Streit anfängt oder andere Kinder ärgert, wird er verwarnt – meistens erst mündlich, dann mit gelber Karte. Wie beim Fußballspiel bedeutet schließlich die Rote Karte, dass das betreffende Kind vom Spiel ausgeschlossen wird. Das Pausenhelfer-T-Shirt macht sie dabei zu Respektspersonen. „Die sind auch wirklich akzeptiert“, berichtet Schöntag.

Ein Stück weit können die Pausenhelfer auch als Streitschlichter dienen. Dafür sprachen sie am Samstag auch über Zorn und Frust und wie man dem begegnet: die Streithähne trennen, sie auffordern, das Gezanke zu beenden, schlimmstenfalls Hilfe, sprich einen Lehrer holen. Aber auch beruhigen, trösten und miteinander reden, um den Streit beizulegen. Sowohl das Durchführen von Gruppenspielen als auch die Streitsituation wurden bei der Ausbildung simuliert.

Die neuen Teilnehmer, die nach dem Kursus eine Urkunde bekamen und heute schon ihre Arbeit aufnehmen, haben hehre Ziele. „Ich möchte den Kindern weiterhelfen, damit sie nicht alleine in den Pausen sind und mehr Freunde kriegen“, sagte Isabell (8). Manche wüssten nicht, was sie spielen sollen, erklärte Gloria (9), dann wolle sie sie beschäftigen.

Leon und Emely (beide 8) wollen, dass die Kinder Spaß in der Pause haben. „Ich möchte Spiele entwickeln und den Kindern zeigen, wie sie gespielt werden“, sagte Leon. Auf jeden Fall wollen sie präsent sein. „Bislang bin ich nie von Pausenhelfern angesprochen worden“, sagte Mohammed (9).

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