Unternehmensgruppe Bade Neuer Partner steigt beim „Pandion Ville“ in Bonn ein

Lengsdorf/Duisdorf · Die letzten drei Gewerbegrundstücke des Projekts „Pandion Ville“ in Lengsdorf sind verkauft. Als dritter Partner ist die Unternehmensgruppe Bade eingestiegen. Die Planer wollen hier Büros bauen.

 Zusammen mit den Partnern Sahle Wohnen und der Unternehmensgruppe Bade entwickelt Pandion das Kasernengelände.

Zusammen mit den Partnern Sahle Wohnen und der Unternehmensgruppe Bade entwickelt Pandion das Kasernengelände.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Unternehmensgruppe Bade hat drei Gewerbegrundstücke auf dem Gelände der ehemaligen Gallwitz-Kaserne vom Kölner Immobilienunternehmen Pandion gekauft. Damit ist Bade der letzte Partner der Kölner, die auf dem Hardtberg das Projekt „Pandion Ville“ umsetzen.

Dort entstehen etwa 520 neue Wohnungen. 140 davon baut das Unternehmen Sahle Wohnen, dessen Wohnungen preisgebunden sind, heißt: Sie sind mit öffentlichen Mitteln gefördert, und die Miete, die dafür verlangt werden kann, ist gedeckelt – derzeit in der Regel für 25 Jahre. Zudem sollen in dem Neubaugebiet eine Kindertagesstätte und ein Jugendtreff der Stadt gemeinsam geplant und gebaut werden.

Bade will auf den erworbenen Flächen Büros schaffen, die in drei Gebäuden unterkommen sollen. „Was Bürofläche in Bonn angeht, ist der Markt sehr mager“, sagt Jens Korten, der sich bei Bade um die Projektentwicklung kümmert, am Telefon. „In der Zeit vor Corona lag die Nachfrage weit über dem Angebot.“ Gerade daher habe sich die Fläche für Büros angeboten. Bade habe auch mit potentiellen Mietern gesprochen, die bereits in der Umgebung ansässig sind und zusätzlichen Bedarf an Flächen haben. „Wie sich die Lage durch Corona verändert hat, ist schwer zu sagen“, sagt Korten.

Es sollen auf dem Gelände aber nicht nur Büros entstehen, sondern auch „kleinere Einheiten für die Nahversorgung“ und ein „gastronomisches Angebot“, heißt es in einer Pressemitteilung. „Wir wollen die Berufstätigen auch vor Ort versorgen“, sagt Korten. „Das gastronomische Angebot in der Umgebung ist nicht besonders groß.“ Etwas Genaueres möchte er derzeit dazu nicht sagen. Nur soviel: Es sei auch nicht ausgeschlossen, dass die komplette Fläche am Ende für Büros genutzt werde, fügt er hinzu.

Gerade befindet sich Bade am Anfang der Planungsphase. „Der Bau beginnt, wenn wir eine Genehmigung haben“, sagt Korten. „Vor dem nächsten Jahr wird definitiv nicht gebaut.“ In den kommenden Wochen wolle Bade bei der Stadt Bonn vorstellig werden. Klar sei aber ohnehin, dass sich das Unternehmen an die Vorgaben des Bebauungsplans halte.

Beheimatet ist Bade in Steinhude in der Nähe von Hannover. Auf der Website sind einige der bisherigen Projekte aufgelistet: Dazu zählen eine Reihe von Neubauten für Supermarkt-Ketten wie Aldi, Edeka, Lidl und Rewe aber auch eine Druckerei. „Mit solchen Projekten ist Bade groß geworden“, sagt Korten. Seit rund 30 Jahren ist das Unternehmen vor allem im norddeutschen Raum aktiv. Hauptsächlich habe es bestehende Immobilien übernommen, renoviert und unter Umständen neu vermietet, sagt Korten. Dazu zählten neben Einzelhandels- und Büroflächen auch Wohnungen. Derzeit verwalte das Unternehmen insgesamt 16 Immobilien.

Wohnungen im Schnitt 75 Quadratmeter groß

Derweil geht es auf der Baustelle zwischen der Julius-Leber-Straße und der Villemombler Straße weiter voran. Bis Ende des Jahres will Pandion dort die ersten beiden Wohnblöcke mit rund 160 Eigentumswohnungen fertigstellen. Die ersten sollen im Sommer an die Eigentümer übergeben werden. Laut Pandion liegt der Durchschnittspreis bei 4000 Euro pro Quadratmeter. Im Schnitt sind die Wohnungen 75 Quadratmeter groß.

In einem weiteren Schritt sollen noch einmal rund 140 Eigentumswohnungen geschaffen werden. Von diesen insgesamt etwa 300 Wohnungen hätte 100 bisher noch keinen Käufer gefunden. Eine weitere Phase des Baus befindet sich derzeit noch in Planung. Die Arbeiten auf dem 7,6 Hektar großen Areal will Pandion bis Mitte 2023 fertigstellen.

Das dritte dort aktive Unternehmen Sahle Wohnen will einen Bauantrag bis Ende 2020 einreichen. Die Pläne sehen 50 Seniorenwohnungen vor. „Dieses Wohnangebot wird sich dann zum größten Teil an 1-Personen-Haushalte wenden“, sagte Pressesprecher Michael Sackermann vor Kurzem. Genaue Pläne, Grundrisse oder Visualisierungen der Gebäude oder auch der Wohnungen gibt es bislang noch nicht.

Die Mehrfamilienhäuser, die Sahle plant, sollen 90 Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen umfassen. Sie entstehen als erstes. Das Angebot richte sich an Einzelpersonen, Paare und Familien. Die insgesamt 140 Wohnungen werden preisgebunden sein. „Vorraussichtlich für 30 Jahre“, sagt Michael Sackermann. In diesem Zeitraum kann die Miete erhöht werden, wenn zum Beispiel Kosten anfallen, um das Haus instand zu halten.

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