15 Rebstöcke gepflanzt Neuer Wein für Lengsdorf

Lengsdorf · Es ist nicht nur eine tolle Idee zur Verschönerung von Lengsdorf, sondern auch noch eine der Tradition verpflichte Angelegenheit. Zehn Mitglieder des Weinfestausschusses haben 15 Rebstöcke im Ort gepflanzt.

 An die Gartengeräte: Christoph Schada (3.v.l.), Weinkönigin Juliana I. und ihre Mitstreiter setzen die Weinreben.

An die Gartengeräte: Christoph Schada (3.v.l.), Weinkönigin Juliana I. und ihre Mitstreiter setzen die Weinreben.

Foto: Roland Kohls

Mit dabei war auch Weinkönigin Juliane I. (Wirtz-Matern). „Um genau zu sein, stammte die Idee von unserem Kassierer Werner Dorn“, verriet Christoph Schada¸ Vorsitzender des Ortsfestausschusses Lengsdorf.

Der Anlass für die Aktion ist das bevorstehende 25. Lengsdorfer Weinfest, das vom 16. bis 18. September auf dem Dorfplatz stattfinden wird. In dem Ensemble, gleich neben der beschaulich gelegenen Pfarrkirche Sankt Peter, dem Dorfplatz, werden die Reben auf einem kleinen grünen Hügel wachsen und gedeihen – direkt vor einer gepflegten Fachwerkhausfassade.

Mit Spaten und den kleinen Setzlingen ausgerüstet, begannen die Ausschussmitglieder und die Weinkönigin ihr Werk. Sie lockerten zunächst den Boden mit Hacken auf und setzten dann die Rebstöcke in Löcher. „Sie stehen symbolisch für den Weinort Lengsdorf.

Zumindest war der Ort früher ein Weinort, in dem über Jahrhunderte Wein angebaut wurde“, so Christoph Schada. „Wir kokettieren ein wenig mit der Tradition“, meinte er. Erstmalig 1067 wird tatsächlich in einer Urkunde über den Lengsdorfer Wein berichtet, fand der Heimat- und Verschönerungsverein Lengsdorf heraus.

53 Morgen Weinanbaufläche waren um 1449 in der Gemarkung Lengsdorf registriert. Am Hardtberg und im Flodeling gab es fruchtbare Weingärten. Doch Pilzerkrankungen und Mehltau zerstörten die Weinstöcke.

Dennoch gibt es heute wieder einen Lengsdorfer Wein, erfolgreich angepflanzt in den eigenen Gärten der Bewohner des Ortes. Juliane I. Wirtz-Matern erzählte zwischen einzelnen Spatenstichen, woher die heutigen Reben stammen: „Es sind Garant- und Muskatreben. Sie stammen aus Mayschoss in Rheinland-Pfalz. Einer unserer Winzer, die regelmäßig am Lengsdorfer Weinfest teilnehmen, hat sie gesponsert. Die kleinen Setzlinge werden wohl in zwei bis drei Jahren die ersten Trauben tragen.“

Die Lengsdorfer Weinkönigin hatte übrigens bereits regelmäßig vor ihrer Krönung in Mayschoss das Setzen der Rebstöcke geübt und dort auch Wissenswertes über Böden, Wetter und Düngung gelernt. „Wie die Trauben jedoch schmecken werden, kann ich allerdings noch nicht vorhersagen“, meinte sie und lachte. Nach mehreren Stunden war schließlich alles gepflanzt.

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