Sperrmüll in Bonn Nicht abgeholter Abfallberg hat ein Nachspiel

Medinghoven · Ein nicht mitgenommener Sperrmüll-Berg an der Briandstraße in Medinghoven hat ein Nachspiel. Bonnorange war das Aufsammeln zu gefährlich.

 Bonnorange-Mitarbeiter nehmen nur einen kleinen Teil vom Sperrmüll-Berg an der Briandstraße mit.

Bonnorange-Mitarbeiter nehmen nur einen kleinen Teil vom Sperrmüll-Berg an der Briandstraße mit.

Foto: Niklas Schröder

Ein nicht abgeholter Sperrmüllberg hat ein Nachspiel. Ein Hausmeister ärgert sich darüber, dass Bonnorange so viel hat liegen lassen.

Bereits im Februar war Sperrmülltermin in Medinghoven. Besondere Aufmerksamkeit erzeugte bei den Bonnorange-Mitarbeitern auf der eigentlich routinemäßigen Tour ein großer Müllberg vor einem Mehrparteienhaus an der Briandstraße. Unmittelbar am Straßenrand zogen sich Sperrgüter die Einfahrt hinauf: Lattenroste, Kartons, Gartenstühle und ein gerupfter Weihnachtsbaum waren im in dem Haufen auszumachen. Aber auch Dinge, die nicht auf den Sperrmüll gehören: ein Elektroherd, befüllte Farbeimer und Autoreifen.

Man werde nur einen kleinen Teil mitnehmen, entschied der Sperrmüllbeauftragte Andreas Jambor. „Weil hier ein Gefälle ist und für die Mitarbeiter Verletzungsgefahr durch nachrutschende Gegenstände besteht. Außerdem liegt der Müll auf einem Privatgelände, da können wir alleine schon aus versicherungstechnischen Gründen nichts unternehmen“, sagte er. Die zuständige Hausverwaltung sollte sich nun selbst um die Entsorgung kümmern.

Verärgert über diese Maßnahme, wandte sich Dieter Lang an den GA. Seit 22 Jahren sei er als Hausmeister in der Anlage für die Reinigung zuständig, sagte er. Die Erklärung von Bonnorange, warum der Sperrmüll nur zum Teil mitgenommen wurde, sorgte bei dem Hausmeister für Unverständnis. „Dann frage ich mich, wo sollen die Mieter denn den Sperrmüll abstellen? Früher haben wir mitgeholfen, damit alles abgefahren wird. Das dürfen wir aus arbeitsrechtlichen Gründen nicht mehr“, schilderte Lang.

So sei vor einigen Jahren der Sperrmüll noch vollständig abgefahren worden. „Fragen sie mal Bonnorange, warum solche großen Anlagen wie Medinghoven und Auerberg auf einen Freitag gelegt werden und wo die Mieter den Sperrmüll abstellen sollen? Dass die Mieter den Sperrmüll nicht kilometerweit schleppen, kann man wohl nicht verlangen“, schrieb Lang dem GA.

Bonnorange-Sprecher Jérôme Lefèvre widerspricht, dass Sperrmüll liegen bleibt, weil freitags vielleicht nur bis mittags gearbeitet werde. „Unsere Sperrmülltouren sind von Montag bis Freitag in ihren Revieren so lange unterwegs, bis alle Objekte angefahren und der dort korrekt bereitgestellte Sperrmüll eingeladen wurde“, wehrt sich Lefèvre.

Grundsätzlich gelte, dass die Gegenstände am Abfuhrtag bis spätestens 7 Uhr am Gehweg- oder Straßenrand so bereitgestellt werden müssten, dass niemand über das unvermeidbare Maß hinaus dadurch belästigt, behindert oder gefährdet werde. „Das gilt natürlich auch für unsere Mitarbeitenden“, betonte Lefèvre.

Gefahr fürs Spermüllteam

Laut dem Sprecher sei die besagte Stelle an der Briandstraße abschüssig gewesen, und der ineinander verkeilte Sperrmüll drohte abzurutschen. „Außerdem muss unser Fahrzeug nah genug heranfahren können, damit unsere Beschäftigten den Sperrmüll nicht noch mehrere Meter zum Fahrzeug tragen müssen. Schließlich gehören zum Sperrmüll alle beweglichen Einrichtungsgegenstände, die im Einzelfall ein Gewicht von 70 Kilogramm nicht überschreiten und nicht länger als zwei Meter sind“, erklärte Lefèvre. Ist die Menge des Sperrmülls größer als haushaltsüblich, bittet das Abfallwirtschaftsunternehmen daher um eine rechtzeitige Anfrage beim Kundenservice.

Dennoch sei man natürlich daran interessiert, eine zufriedenstellende Lösung mit allen Beteiligten zu finden, sagte Lefèvre. Gesprächsbereit zeigte sich auch die LEG-Immobilien-Gruppe, der das Objekt in der Briandstraße gehört. Sprecher Mischa Lenz bestätigte: „Ja, es ist bereits Sperrmüll liegengeblieben.“ Lenz spricht von einer „intakten und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit Bonnorange“ und will die Sache nun in die Hand nehmen.

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