Goldene Hochzeit in Bonn Nur der Standesbeamte schwankte
BRÜSER BERG · Sie hatten sich schon in der Kirche das Ja-Wort gegeben, aber bei der standesamtlichen Vermählung gab es ein Problem: Der Bürgermeister des Ortes, in dem Helmut und Gerlinde Braun heiraten wollten, war schon recht angeheitert.
Das Paar musste ihn vom Feuerwehrfest abholen, denn er hatte den Termin vergessen. Etwas schwankend setzte er seine Unterschrift unter die Heiratsurkunde. Alles war gut.
So ist es bis heute geblieben: Das Paar aus der Oberpfalz feiert heute seinen 50. Hochzeitstag und außerdem den 75. Geburtstag von Gerlinde Braun. Sie war mit ihren Eltern aus dem Sudetenland gekommen und im Örtchen Schmidmühlen aufgewachsen, ganz in der Nähe von Amberg. Dort besuchte sie eines Abends das Tanzlokal Paradies, wo Helmut Braun auch war. "Sie war die Hübscheste dort", sagt der 77-Jährige. "Ich sah sie durch die Tür kommen und wusste: Sie ist es." Die beiden trafen sich wieder und kamen schließlich zusammen.
Sie bekamen zwei Söhne, von denen sie drei Enkelkinder haben. Helmut Braun wurde in Fürstenfeldbrück verbeamtet und schließlich nach Bonn versetzt. Sie hatte bis dahin bei Siemens gearbeitet. Zweimal war er auch in Washington stationiert, danach wurden sie im Rheinland sesshaft, wo sich die Bayern inzwischen sehr wohl fühlen. Gerlinde Braun singt in zwei Chören, die beide am Sonntag in Sankt Edith Stein zu hören sind. Ihr Mann ist Mitglied im Duisdorfer Musikverein und Briefmarkensammler, spezialisiert auf Briefmarken aus Deutschland und Haiti. Beide gehören der Arbeiterwohlfahrt in Witterschlick an. Ihr liebstes Hobby ist Enkelin Sophie (4), um die sie sich oft und gerne kümmern.
An die letzten 50 Jahre erinnern sie sich gerne zurück. "Es hat schon manchmal gefetzt", sagt er. Aber das gehöre dazu und habe sich immer wieder geklärt.
