Jahreshauptversammlung des Ortsfestausschusses Weinfest in Duisdorf ohne Umzug und Königin geplant

Duisdorf · Der Ortsfestausschuss Duisdorf hat seine Jahreshauptversammlung unter freiem Himmel durchgeführt. Bönnsche Funkentöter sind neues Mitglied.

 Jahreshauptversammlung unter freiem Himmel: Coronabedingt tagte der Ortsfestausschuss auf dem Sportplatz des 1. FC Hardtberg.

Jahreshauptversammlung unter freiem Himmel: Coronabedingt tagte der Ortsfestausschuss auf dem Sportplatz des 1. FC Hardtberg.

Foto: Stefan Knopp

Jetzt, wo er im Ruhestand ist und Zeit hat, setzt Manfred Fietz seinen schon vor einiger Zeit gefassten Plan um, eine Chronik über den Ortsfestausschuss (OFA) Duisdorf zu schreiben. Darin muss unbedingt auch die Jahreshauptversammlung vom Montag vermerkt werden, alleine schon wegen des Veranstaltungsortes: Da der übliche Versammlungsraum im Jugendzentrum Sankt Martin coronabedingt noch zu klein ist für so viele Menschen und die Schmitthalle derzeit geschlossen ist, lud OFA-Chef Bernd Schmidt auf den Sportplatz seines 1. FC Hardtberg ein, wo die Mitglieder zwischen Umkleide und Kunstrasenplatz unter einem großen Zelt tagten.

Da resümierte Schmidt die ersten Veranstaltungen in seiner Amtszeit, die es vor dem Lockdown noch gab, etwa das Weinfest und den Adventsmarkt 2019. Zum Nachmittag der älteren Mitbürger kritisierte er, dass es die Stadt nicht geschafft hatte, die Schmitthalle zu belüften, sodass die Senioren teils froren und deshalb vorzeitig gingen. Dann waren da noch die Karnevalsveranstaltungen in Duisdorf Anfang 2020 und danach war Schluss. Dementsprechend waren auch die Finanzen im vergangenen Jahr nicht rosig: Gegenüber 2019 habe man fast 40.000 Euro weniger Einnahmen gehabt, allerdings auch deutlich weniger Ausgaben, sodass man mit einem Minus von 2900 Euro herauskam und am Ende des Jahres noch gute Rücklagen in der Kasse waren. Die allerdings auch in diesem Jahr angezapft werden müssen.

Wie geht es in diesem Jahr weiter? Da denkt man in Duisdorf in erster Linie an das Weinfest im September. „Das wollen wir nach Möglichkeit durchführen“, sagte Schmidt. Dafür muss man erst einmal abwarten, was das Virus im Herbst anrichtet, aber eines steht schon fest: Einen Umzug durchs Oberdorf wird es nicht geben.

Wein- und Imbissbuden im Rondell möglich

Wenn es so läuft, wie sich der OFA das vorstellt, dann wird es ein großes oder mehrere kleine Zelte auf dem Schickshof geben – das Lengsdorfer Modell mit Wein- und Imbissbuden im Rondell wäre möglich, laut Schmidt haben die üblichen drei Winzer schon ihr Kommen zugesichert. Der Platz müsste eingezäunt und ein Sicherheitsdienst engagiert werden, der Einlasskontrollen durchführt. Natürlich müsste ein Hygienekonzept ausgearbeitet werden. Weder im Kulturzentrum noch in der Schmitthalle könnte eine Weinprobe durchgeführt werden, die gäbe es am Weinfest-Freitag für geladene und zahlende Gäste auf dem Schickshof.

Bei der Gelegenheit würde der OFA auch die jetzige Weinkönigin Ramona Stefani und ihre Schirmherrin Waltraud Muszynski verabschieden. Der jungen Hotelfachfrau waren die Aussichten zu vage, wie es in Corona-Zeiten weitergeht, außerdem sei noch nicht klar, ob es sie beruflich aus Bonn wegzieht, deshalb wollte sie nicht weitermachen. Ersatz gibt es nicht, der OFA bestreitet die entsprechenden Termine, etwa Besuche bei anderen Weinfesten, mit früheren Weinköniginnen, von denen einige schon zugesagt haben.

Vorher wäre noch die Herbstkirmes am ersten Septemberwochenende, wenn sie denn stattfindet. Die wird von der Veranstaltungs-ArGe organisiert, der OFA hängt sich mit Fassanstich, Köttzug und Frühschoppen dran. Außerdem findet normalerweise an dem Sonntag ein Gemeindegottesdienst mit anschließendem Schweigemarsch zum Ehrenmal statt. Dieses Mal kommt man sich aber mit der Gemeinde Sankt Rochus ins Gehege, die an diesem Wochenende seine coronabedingt verschobene Erstkommunion nachholt. Eine Lösung hatte man noch nicht. Marcus Klemm, Leiter des Wilhelmine-Lübke-Hauses, bot auf der Versammlung Räume oder den Garten der Einrichtung als Ausweichort für den Gottesdienst an.

Kritik an den Vorgaben der Stadt

Die Vereine nehmen jetzt langsam wieder ihre Tätigkeiten auf, und damit wächst auch wieder die Kritik an den Vorgaben der Stadt: Deren Bedingungen für die Durchführung von Veranstaltungen würden immer strenger, kritisierte Schmidt, eine Tendenz, die schon einige Jahre beobachtet wird. „Wir haben momentan schlechte Karten, als ehrenamtliche Vereine etwas zu machen.“

Auch den Adventsmarkt hat man zumindest schon mal auf den 26. bis zum 28. November terminiert, ebenso den Nachmittag für die Duisdorfer Senioren am 4. Dezember. Am 9. Januar 2022 möchte man das Kinderkostümfest ausrichten, am 15. Januar 2022 soll die Franziska im Wilhelmine-Lübke-Haus proklamiert werden. Und das Derletalfest soll am 22. August stattfinden. Außerdem ist auch wieder Rock im Tal angedacht.

Der OFA hat seit der Versammlung ein neues Mitglied: Die Bönnsche Funkentöter von 1973 treten ihre einjährige Probezeit an. Weiterhin stellte sich der neue „Dorfsheriff“ vor: Ralf Konjer (57) hat die Nachfolge von Roland Krebs, der im Ruhestand ist, als Polizeibezirksbeamten angetreten.

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