Bonner Rat fällt Entscheidung Parken auf dem Venusberg wird kostenpflichtig
Venusberg · Immer wieder kommt es auf dem Venusberg wegen parkender Autos zu Verkehrsbehinderungen. Jetzt soll das Parken dort kostenpflichtig werden.
Die Verwaltung legt der Politik jetzt ein Parkraumkonzept für den Venusberg vor. Es basiert auf einer flächendeckenden Analyse vom September 2016. Untersucht wurde - vereinfacht ausgedrückt - die Frage: Wer, wo zu welcher Zeit auf dem Venusberg parkt. Einerseits sind es die Anwohner, anderseits die Beschäftigten, Patienten und Besucher der Universitätsklinik in direkter Nachbarschaft zum Wohngebiet.
Unter die Lupe genommen wurde wurde der Bereich zwischen Robert-Koch-Straße (Norden), Haager Weg (Westen), Sigmund-Freud-Straße (Osten) und Kiefernweg (Süden). Die Gutachter haben fünf "Konflikte" festgestellt. Unter anderem gibt es auf allen Straßen wegen parkender Autos zu Verkehrsbehinderungen, Busse kommen nicht durch. Bis zum Nachmittag (15 Uhr) sind nahezu alle öffentlichen Parkplätze belegt. Zwischen 9 und 13 Uhr beträgt die Auslastung teils mehr als hundert Prozent. Anwohner suchen dann vergeblich. "In hohem Maße wird illegal geparkt", erläutert die Verwaltung. Gehwege und Querungen seien von Autos zugestellt. Verursacher der angespannten Situation sind nach Erkenntnis der Verwaltung "insbesondere Mitarbeiter und Studierende des Universitätsklinikums".
Auf dem Klinikgelände stehen laut Analyse etwa 2600 Parkplätze zur Verfügung. Zusammengerechnet gibt es an privaten und öffentlichen Parkplätzen etwa 1445. Die Gesamteinwohnerzahl des Wohngebiets wird mit 2200 beziffert. Anwohner benötigen aufgrund fehlender privater Flächen etwa 450 Stellplätze im öffentlichen Raum.
Wegen der langzeitparkenden Klinikbeschäftigten komme es vor allem tagsüber zu Konflikten mit den Anwohnern, die keinen Stellplatz finden. Fazit: "Der hohe Parkdruck zeigt sich in teilweise restlos zugeparkten Straßenräumen. Mit dem Parkraumkonzept will die Verwaltung nicht nur für Ordnung sorgen, sondern die Zuordnung des Parkraumangebots nach Nutzergruppen regeln. Ziel sei, den Anwohnern einen Parkplatz in Hausnähe zu sichern. Die übrigen Parkmöglichkeiten im Wohngebiet sollen nicht für Langzeitparker zur Verfügung stehen.
Nach Vorschlag des städtischen Planungsamtes sollen die Parkplätze auf dem Venusberg in Kategorien eingeteilt werden: kostenpflichtiges Parken bis zu zwei Stunden sowie zeitbeschränktes Parken bis zu zwei Stunden. Anwohner sind davon grundsätzlich ausgenommen.
Damit das Ziel erreicht werden könne, sei eine effektive Überwachung und eine konsequente Ahndung von Verstößen Voraussetzung. Ordnungspersonal soll mindestens zweimal täglich kontrollieren. Problem ist allerdings, dass nicht genügend Personal vorhanden ist. Zwei weitere Stellen sind erforderlich. "Die Personalkosten werden sich aller Erwartung nach durch die zu erzielenden Einnahmen über Verwarnungen mindestens selbst tragen", so die Verwaltung. Die Personalkosten belaufen sich auf 103.000 Euro. Eine Entscheidung fällt im Rat Ende März.