Mehrgenerationenhaus an der Riemannstraße Personalnot verhindert Planung
BRÜSER BERG · Das ruft einigermaßen großen Frust bei allen Beteiligten hervor: Da gibt es auf dem Brüser Berg noch ein Grundstück in bester Lage, dazu die Idee, es für ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt auszuschreiben, und es passiert seit Langem - nichts.
Das besagte Grundstück befindet sich an der Riemannstraße, neben dem Kindergarten der Brüser Zwerge. Die Wiese erstreckt sich auf 3000 Quadratmeter bis hinter die Holzkirche und hat damit eine Größe, die interessant für Investoren sein dürfte.
Auch in der Bezirkspolitik ist man sich einig: Die Stadtverwaltung wurde beauftragt, das Projekt voranzutreiben. Doch diese winkt ab. Ein städtebauliches Konzept habe wegen mangelnder personeller Ressourcen bisher nicht erstellt werden könnten, teilten die Dezernate für Planung und Soziales mit.
Das ruft Frust bei CDU-Fraktionschef Bert Moll und Ratsfrau Birgitta Jackel hervor. "Wir hatten deshalb schon ein Gespräch mit Stadtbaurat Werner Wingenfeld", sagt Jackel. Dabei habe man auf personelle Abordnung gedrängt und klargemacht: "Der Ball liegt im Feld der Verwaltung." Sie kündigt an: "Je länger sich das hinzieht desto intensiver werden wir die Stadt ansprechen und auf Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens drängen."
Das Grundstück ist die letzte noch öffentliche Fläche, die es auf dem Brüser Berg gibt. Sie ist im Entwicklungsplan für öffentliche Belange vorgesehen, allerdings nicht für eine Wohnnutzung. Um die Idee des Mehrgenerationen-Projekts umzusetzen, müssten also erst einmal die planerischen Voraussetzungen geschaffen werden.
"Der Bedarf für ein solches Wohnprojekt ist vorhanden", ist Moll sicher. Denn viele ältere Leute auf dem Brüser Berg würden sich dafür interessieren, dass sie auch im hohen Alter in ihrem Ortsteil wohnen bleiben können. Auch die Brüser Zwerge, die im Kindergarten an Platznot leiden, sind schon vorstellig geworden. Wie die Stadt mitteilte, hat die Elterninitiative mit dem Jugendamt Kontakt aufgenommen und dabei ihr Interesse signalisiert, mit der Kita in ein Mehrgenerationenhaus unter ihrer Trägerschaft integriert zu werden. "Die Absichtserklärung des Trägers wurde dem Stadtplanungsamt zur Kenntnis gegeben", heißt es nüchtern.
Die Bezirksvertretung Hardtberg hat in ihrer jüngsten Sitzung einen klaren Kurs bestimmt. Einstimmig wurde beschlossen, dass die Stadt jetzt tätig werden soll, Gespräche mit Investoren und den Brüser Zwergen zu führen sowie über die weitere Umsetzung zu berichten. Doch die Mühlen mahlen langsam. Schon vor einem Jahr wurde ein gleichlautender Antrag beschlossen. Passiert ist seitdem, siehe oben - nichts.