Antrag zu Verkehrsberuhigung Politik lehnt Bürgerantrag zur Lessenicher Straße ab

Hardtberg · Die Lessenicher Straße wird nicht weiter verkehrsberuhigt. Die Politiker lehnen einen entsprechenden Bürgerantrag ab.

 Vor allem im Berufsverkehr ist die Lessenicher Straße zu einer Durchgangsstraße geworden, die von vielen Autofahrern als Schleichweg genutzt wird.

Vor allem im Berufsverkehr ist die Lessenicher Straße zu einer Durchgangsstraße geworden, die von vielen Autofahrern als Schleichweg genutzt wird.

Foto: Rolf Kleinfeld

Vor 15 oder 20 Jahren hätten die Anwohner der Lessenicher Straße mit ihrem Bürgerantrag, den Verkehr vor ihren Haustüren zu reduzieren, womöglich noch Erfolg gehabt. Aber inzwischen hat sich der Wind gedreht und weder ihre Vorschläge nach einer anderen Vorfahrtsregelung, einer Absperrung der Straße, Fahrbahnverengungen oder Einführung einer Einbahnstraße konnten die Mehrheit in der Bezirksvertretung Hardtberg überzeugen.

Die Politiker haben seitdem viele negative Erfahrungen gemacht. „Wir wollen keine Scheinlösungen umsetzen“, sagte Bert Moll (CDU). Und Gertrud Smid (Grüne) drückte es noch deutlicher aus: „Ich kann die Anwohner verstehen und möchten ihnen helfen, aber nicht auf Kosten anderer.“

Frank Thomas (FDP) sieht sogar den Bedarf für eine Verringerung von Autos in der Lessenicher Straße nicht ein: „Denn es gibt viele andere Straßen, die eine ganz andere Belastung haben“, sagte er in der Sitzung der Bezirksvertretung am Dienstagabend. In der Lessenicher Straße dagegen konzentriere sich der Verkehr auf zwei Stunden morgens und abends.

Auch die Verwaltung warnte vor Verdrängungseffekten. „Sperrt man einzelne Straßen, entstehen natürlich Verlagerungen auf andere Straßen, die den verdrängten Verkehr aufnehmen müssen. Die Anlieger dieser Straßen werden sich dagegen natürlich vehement zur Wehr setzen“, warnte das Planungsamt die Politiker vor vorschnellen Entscheidungen.

SPD-Antrag wurde abgelehnt

„Die Lessenicher Straße war schon damals überlastet, als das Neubaugebiet in der Grünen Mitte noch nicht stand“, hatte Wilfried Wippern als Sprecher der Anwohner dagegen ins Feld geführt. Er beschrieb, dass Autos bis zwei Uhr nachts die Straße benutzen und der Vergleich mit der Bahnhofstraße, die noch mehr Verkehr habe, hinke. „Denn die ist deutlich breiter.“

„Wir müssen den Bürgern helfen“, hatte Gisbert Weber (SPD) ins Feld geführt. Seine Fraktion war damit die einzige, die dem Anliegen der Anwohner Rechnung trug. Schon seine Parteifreundin Gabi Mayer hatte im Vorfeld kritisiert, von Seiten der Stadt werde verharmlost, schöngeredet und letztlich nur gesagt, dass alles bleibe, wie es ist.

Der SPD-Antrag auf eine weitere Verengung der Lessenicher Straße, sodass sie unattraktiv für den Schleichverkehr wird sowie Umlenkungen des Verkehrs auf die Almabrücke überlegt werden, wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Auch die Forderung von weiteren Pollern war damit vom Tisch.

In der Diskussion wurde ein weiteres Ärgernis deutlich. Viele Autofahrer an der geschlossenen Bahnschranke lassen nämlich ihre Motoren laufen. Das betrifft nach Anwohnerschätzungen rund 60 Prozent der wartenden Autos. Kontrollen könne nur die Polizei durchführen, sagte Sonja Walther vom Planungsamt. Ein kleiner Erfolg ist es, dass die Stadtwerke die Busfahrer der Kleinbuslinie 680 noch einmal darauf hinweisen wollen, die Motoren vor geschlossener Schranke auszuschalten. Denn diese Regel gelte auch für sie.

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