ADFC-Vorstoß Politik unterstützt schnelle Radroute für Pendler durch Duisdorf

Duisdorf · ADFC-Sprecher Werner Böttcher hat eine Strecke durch Duisdorf ausgearbeitet, die vor allem Pendler schneller zu ihrem Ziel bringen soll. Nach einem Beschluss der Bezirksvertretung wird die Verwaltung jetzt die Machbarkeit prüfen.

 Pendler sollen in Duisdorf per Fahrrad schneller ans Ziel kommen.

Pendler sollen in Duisdorf per Fahrrad schneller ans Ziel kommen.

Foto: Frank Homann

Zu allen seinen Terminen, auch in den hintersten Winkel Bonns, fährt Werner Böttcher mit dem Rad. „Weil es viel schneller geht. Mit dem Auto brauche ich die dreifache Zeit.“ sagt der verkehrspolitische Sprecher im Kreisverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Der 71-jährige wohnt am Brüser Berg. Daher kennt er sich in Duisdorf bestens aus und weiß, an welchen Stellen es für Radler hakt. Und er kennt Abkürzungen. Mit diesem Wissen hat er für Pendler eine Route ausgearbeitet. Die Politiker musste er nicht lange überzeugen. Der entsprechende Antrag von Grünen und CDU, dass die Verwaltung prüfen soll, ob die Strecke so umsetzbar ist, wurde in der Bezirksvertretung einstimmig verabschiedet.

Böttchers Ansatz ist die starke Belastung der B 56 in Duisdorf durch Pendler, die täglich mit dem Auto aus Swisttal oder Alfter zur Arbeit und zurück fahren. „Viele von ihnen würden auch das Rad nehmen, wenn nur die Route attraktiv wäre.“ Attraktiv heißt, dass Pendler nicht an jeder Kreuzung stehen und mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 25 Stundenkilometern vorankommen.

Der Radweg führt derzeit durch die Fußgängerzone auf der Rochusstraße. „Dort kommt es allerdings häufiger zu Konflikten zwischen Radfahrern und Fußgängern“, hat er beobachtet. Außerdem sei die Strecke sehr holprig. „Ich habe die Route so geplant, dass Radler möglichst zügig und kreuzungsfrei unterwegs sein können.“

Bis eingangs Duisdorf ist ein komfortabler Zwei-Richtungsradweg entlang der B 56 vorhanden. Pendler, die Richtung Heilsbachstraße wollen, können den Abzweig in die Fahrradstraße Buschackerweg nehmen. Er müsste allerdings deutlicher angezeigt werden. Für die Weiterfahrt durch Duisdorf wäre eine gesicherte Querung der B 56 erforderlich, um in die Ladestraße zu kommen. Böttcher: „Mein Vorschlag ist, sie als Fahrradstraße zu deklarieren.“ Weiter Richtung Bahnhof besteht Gefahrenpotenzial durch starken Parkverkehr. „Das Vorrecht für Fahrradfahrer sollte deutlich angezeigt werden.“ An der Bahnhofstraße müsste eine Querungsmöglichkeit eingerichtet werden.

Ziel sind weniger Autos in Duisdorf

Dann schlägt Böttcher vor, ein kurzes Stück entlang der Bahn bis zum Hüttenweg als Radweg zu bauen. Hier haben die Grünen allerdings Bedenken, dass Grundstücksverhandlungen mit der Bahn zu lange dauern könnten. Die CDU erinnerte sich an alte Pläne einer Nord-Süd-Radroute, die über Bahnhofstraße, Gerbera- und Orchideenweg durch die „Grüne Mitte“ Richtung Meßdorfer Feld führt. Auch diese Streckenführung soll die Verwaltung prüfen.

Böttchers Route für Pendler führt vom Hüttenweg kommend in den Buntspechtweg Richtung Meßdorfer Feld. Auf dem Hügel wäre eine geeignete Querungsmöglichkeit zu schaffen, um die geplante Überführung des erneuerten „Tausendfüßlers“ zu erreichen. Die Strecke verläuft dann über Immenburg-/Hein-Moeller Straße – beide sollten als Fahrradstraße ausgewiesen werden – und Viktoriabrücke bis zum Hauptbahnhof.

„Wenn nur einige Prozent der Autos weniger durch Duisdorf fahren, haben wir schon viel gewonnen“, sagt Böttcher. Sein Routenvorschlag sei mit wenig Aufwand umsetzbar. „Und zeitnah wäre schön.“ Doch die Erfahrung hat ihn gelehrt, „dass es Geduld braucht“.

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