Lengsdorfer Lingsgasse Politiker dringen auf Ausbau

Lengsdorf · Gut Ding will Weile haben, sagt der Volksmund, und manchmal dauert es sogar Jahre, bis eine Straße um ein Stückchen verbreitert wird. Wie im Fall der Lingsgasse in Lengsdorf.

 Die Lingsgasse ist ein Engpass.

Die Lingsgasse ist ein Engpass.

Foto: Horst Müller

Dieses stark abschüssige Stück am Dorfplatz ist eng, wird außerdem von Bussen und Lastwagen befahren und müsste daher ausgebaut werden, um den heutigen Verkehr verkraften zu können. Und man höre und staune: Obwohl die ersten Diskussionen darüber schon aus den 1980er Jahren stammen, soll es bald so weit sein.

Nachdem im Jahr 2003 am Dorfplatz als erste Maßnahme eine Ausweich- und Wartebucht für Busse entstanden war, beschloss die Bezirksvertretung Hardtberg 2013 dann einstimmig: Die an der engsten Stelle nur 4,80 Meter breite Fahrbahn, über die sich Busse und Autos im Begegnungsverkehr quälen müssen, wird komplett entschärft. Die dazu nötigen Flächen, die zum alten Hüntenhof gehören, sollen von der Stadt gekauft werden.

Das ist kurz darauf auch passiert. Dass jetzt, fast drei Jahre später, die Straße aber noch immer nicht verbreitert ist, noch nicht einmal die Planungsunterlagen fertig sind, begründete die Stadt mit den umfangreichen Abstimmungen, die dazu mit dem Hofeigentümer nötig sind. Die Politiker hörten es mit Skepsis, drängen sie doch darauf, dass mit der Baumaßnahme endlich begonnen wird.

Tiefbauamt: Wir benötigen ein Stützbauwerk

„Wir sind hinterher, aber wir müssen sehr weit in die Böschung gehen und benötigen ein Stützbauwerk, um die Böschung abzufangen“, erklärte Frank Jankowiak vom Tiefbauamt. Diese Frage werde derzeit geklärt. Dementsprechend kann die Stadt zu den möglichen Kosten auch noch nichts sagen. „Sie hängen von der Art der Stützwand ab“, sagte Jankowiak und deutete an, unter Umständen müsse der vorgesehene Kostenrahmen erhöht werden.

Nicht ganz zufrieden zeigte sich CDU-Fraktionschef Wolfgang Esser mit der Antwort: „Uns ist gesagt worden, dass 2016 mit der Maßnahme angefangen wird.“ Wenn dem nicht so sei, dürften die bereitgestellten Geldmittel keineswegs verfallen. Jankowiak sagte gleich darauf zu, dass die Gelder auch ins Jahr 2017 übertragen werden könnten.

Die Politiker hatten 2013 beschlossen, dass eine neue Fahrbahn von 6,50 Metern Breite und ein neuer Gehweg von rund 2,50 Metern Breite auf der Südseite entstehen soll. Bisher gibt es lediglich einen Gehweg auf der nördlichen Seite, der aber nicht unproblematisch ist, weil Autofahrer in der Engstelle diesen häufiger überfahren oder zumindest sehr nah an die Bordsteinkante heranfahren.

Mit dem neuen geplanten Fahrbahnquerschnitt wird laut Stadt zukünftig auch ermöglicht, dass Busse im Begegnungsverkehr aneinander vorbeifahren können. Derzeit sei selbst die Begegnung eines Busses mit einem Auto an dieser Stelle nicht möglich, ohne dass vielfach Wagen auf den Gehweg fahren.

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