Radweg-Schwellen in Duisdorf leuchten jetzt in Rot

DUISDORF · Die Stadt Bonn lässt umstrittene Radweg-Schwellen in einer Signalfarbe streichen. Ein Abbau der Hindernisse ist allerdings nicht geplant.

Die tagelangen Proteste zahlreicher Bürger und von Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand gegen die "lebensgefährlichen" Radweg-Schwellen an der Julius-Leber-Straße haben Wirkung gezeigt: Am Donnerstag hat das städtische Tiefbauamt die Betonschwellen in Rot anstreichen und sogenannte Kölner Knöpfe mit Lichtreflektoren von einem Straßenbauunternehmen anbringen lassen.

Sowohl bei Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch als auch in der Bezirksverwaltungsstelle Hardtberg hatten sich in den vergangenen Tagen vor allem Fahrradfahrer wegen der schlecht erkennbaren Hindernisse beschwert. Der Protest gipfelte in zwei Dienstaufsichtsbeschwerden gegen den Leiter des Tiefbauamtes, Werner Bergmann. Es war beinahe auch schon zu einem Verkehrsunfall gekommen: Ein Radfahrer musste einer Fußgängerin ausweichen, fuhr mit dem Vorderreifen gegen die Betonschwelle, geriet ins Schleudern und konnte im letzten Moment das Fahrrad auf der Autospur zum Stehen bringen.

Die Stadt hatte aufgrund der vielen Beschwerden eine Überprüfung der Verkehrssituation zugesagt. Herausgekommen ist der Anstrich mit einer Signalfarbe und die Anbringungen der Reflektoren: Drei sind auf der Schwelle und vier davor befestigt worden. Somit sollen die Hindernissen auch bei Dunkelheit besser sichtbar sein.

Ein Rückbau ist für die Stadt keine Alternative

Der von einigen Bürgern geforderte Rückbau der Schwellen ist für die Stadt keine Alternative. "An besagter Stelle kam es immer wieder zu Situationen mit hohem Unfallpotenzial, da Fahrzeuge aus der Ulrich-von-Hassell-Straße wie auch vom Basketsring entgegen den Vorschriften der Beschilderung und Markierung jeweils widerrechtlich nach links abgebogen sind und dies zumindest teilweise darüber hinaus ohne Beachtung des querenden Fußgänger- und Radverkehrs", begründete Tiefbauamtsleiter Werner Bergmann die Aufbringung der Radweg-Schwellen.

Es habe sich hier nicht etwa um möglicherweise zu vernachlässigende, seltene Einzelfälle, sondern um immer wiederkehrend zu beobachtende eklatante Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung gehandelt, so der Amtsleiter weiter.

Das Tiefbauamt hat nach Aussage Bergmanns in seiner Eigenschaft als Träger der Straßenbaulast die Pflicht zur Verkehrssicherung. "Aufgrund zahlreicher Beschwerden vor allem von Fußgänger- und Radverkehrsteilnehmern, die sich wegen entsprechender Kapriolen in hohem Maße gefährdet sehen, haben wir Kenntnis von diesem Fehlverhalten erhalten.

Im Rahmen des laufenden Geschäfts der Verwaltung haben wir als einfach umzusetzende und dennoch wirkungsvolle Maßnahme längs der Radwegmarkierung Klebeborde auf die Fahrbahn aufgebracht, die es fahrdynamisch erheblich erschweren, aus den beiden Nebenrichtungen widerrechtlich nach links in die Julius-Leber-Straße einzubiegen", erklärte der Amtsleiter dem GA. Diese einfachen Maßnahmen zeigen laut Bergmann Wirkung - anlässlich von Beobachtungen vor Ort kam es im Gegensatz zu früher zu keinem einzigen Fall widerrechtlicher Abbiegevorgänge.

Kernpunkt der Bürger-Kritik sei die Annahme, dass der Radverkehr durch die Borde einer Gefährdung ausgesetzt sei. "Diesen Standpunkt teilen wir nicht", sagte Bergmann.

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