Lengsdorfer Bachfreunde Rekordmenge bei der Apfelernte

Lengsdorf · Der Regen in diesem Sommer hat sich positiv auf die Apfelernte der Lengsdorfer Bachfreunde ausgewirkt. Mit 2200 Litern Saft haben sie in diesem Jahr eine Rekordmenge erzielt.

 Gut geschüttelt: Die Lengsdorfer Bachfreunde und ihre Helfer freuen sich über eine Rekord-Apfelernte.

Gut geschüttelt: Die Lengsdorfer Bachfreunde und ihre Helfer freuen sich über eine Rekord-Apfelernte.

Foto: Stefan Knopp

Die Bedingungen für die Apfelernte waren in diesem Jahr gut: Auch wenn der verregnete Sommer vielen auf die Nerven ging, konnten andererseits die Bonner Streuobstwiesen ordentlich Energie tanken. Das führte dazu, dass die Lengsdorfer Bachfreunde bei ihrer diesjährigen Ernte am Schiffgesweg aus den Äpfeln die Rekordmenge von 2200 Litern Saft pressen konnten. Das sind laut dem Vorsitzenden Thomas Pitzschke etwa 50 Prozent mehr als im Schnitt der vergangenen Jahre.

Insgesamt hatte man mit insgesamt gut drei Tonnen Äpfel gerechnet, davon zwei Tonnen von den Streuobstflächen am Schiffgesweg, der Rest kam von einer Wiese in der Nähe, die die Bachfreunde ebenfalls pflegen. Gut 40 Erwachsene und diverse Kinder hatten sich für die Aktion angemeldet: Viele Hände also, die die Äpfel aufsammelten, die von den Bäumen geschüttelt worden waren. Auch deshalb fiel die Ernte so gut aus.

Mit dem Lastenrad nach Ippendorf

Die geernteten Äpfel wurden Anfang Oktober zur Biostation gebracht, wo daraus der Saft gepresst wurde. Der wird auf die Vereinsmitglieder verteilt. Zunächst wurde er aber nach Ippendorf gebracht, und zwar mit einem Lastenfahrrad des Projekts Bolle Bonn in Zusammenarbeit mit Bonn im Wandel. Die Abkürzung Elfi steht hierbei für „Ein Lastenfahrrad für Ippendorf“, das motorisierte Vehikel soll dementsprechend dort zum Einsatz kommen. Das Bolle-Bonn-Projekt entstand aus der Gruppe der Solidarischen Landwirtschaft Bonn.

Für die Streuobstwiesenpflege erhielt der Verein übrigens rund 2000 Euro Zuwendung aus dem sogenannten Feuerwehrtopf. Das Geld wollen die Bachfreunde auch zur Anlage neuer Wiesen verwenden. Dafür suchen sie nach weiteren Flächen. Man habe drei im Auge, sagte Kassiererin Liane Marciano, müsse aber mit den Pächtern und der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt verhandeln. Man hoffe auf nächstes Jahr, sagt Pitzschke. Diese Flächen müssten mindestens einen halben Hektar groß sein und rund um den Katzenlochbach liegen, den der Verein auch pflegt.

Patenschaften für Apfelbäume

Wer möchte, kann Patenschaften für Apfelbäume abschließen, Infos dazu gibt es auf der neuen Internetseite www.lengsdorfer-bachfreunde.de. Dort kann man sich auch über die Bachfrösche informieren, die stetig wachsende Kinder- und Jugendgruppe des Vereins. „Damit wollen wir Kinder im Grundschulalter an Natur und Naturschutz heranführen“, so Pitzschke. Derzeit seien 20 Kinder dabei, dazu gebe es einige Neuanmeldungen.

Zudem sammelt der Verein Spenden, um gemeinsam mit der Biologischen Station Bonn-Rhein-Erft Blühstreifen an Äckern anzulegen. „Wir versuchen Landwirte zu gewinnen, die nicht nur sieben Jahre lang auf der gleichen Fläche Mais anbauen“, sagt der Vorsitzende. Abwechslung auf dem Feld und insektenfreundliche Blühflächen seien sehr wichtig für den Erhalt der Artenvielfalt.

Den Saft verkauften die Bachfreunde am Sonntag an ihrem Infostand beim Herbstfest im Nutzgarten der Botanischen Gärten. Darüber hinaus können Interessierte den Saft noch bis diesen Freitag, 15. Oktober, bei Familie Pitzschke, Stationsweg 5a, jeweils montags, mittwochs und freitags zwischen 18 und 19.30 Uhr abholen. Oder sie lassen ihn liefern, mit Elfi und einem Aufpreis von fünf Euro pro Lieferung, die in die Vereinskasse fließen. Beides ist nach einer Voranmeldung Per E-Mail an info@lengsdorfer-bachfreunde.de möglich.

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