Untersuchungszentrum in Duisdorf Rheinland Studie erklärt, wie und warum das Gehirn altert

Duisdorf · Die Rheinland Studie hat am Samstag ihr Untersuchungszentrum in Duisdorf vorgestellt. Die Studie ist eine der weltweit innovativsten Gesundheitsstudien. Dabei wurde auch gezeigt, wie und warum das Gehirn altert.

Besichtigung der Behandlungsräume: Das Herz-Kreislauf-System der Studienteilnehmer wird regelmäßig untersucht.

Foto: Horst Müller

Annegret Kozs ist skeptisch. „Das sind aber wirklich schwierige Aufgaben“, grübelt sie, als ihr Meta Bönniger den Test zur Merkfähigkeit erklärt. „Da würde ich bei einigen Fragen passen müssen“, gesteht sie. Doch die Psychologin beruhigt Annegret Kozs: „Wir wissen, dass die Aufgaben wahrscheinlich von niemandem perfekt gelöst werden können“, erläutert sie der Rentnerin aus Duisdorf. „Denn wenn alle die richtigen Antworten präsentieren würden, dann hätten wir keine Vergleichsmöglichkeiten. Doch genau diese Unterschiede sind Grundlagen für unsere Forschung“, ergänzt die Wissenschaftlerin, die den Test für die Rheinland Studie entwickelt hat.

Überprüfung der Augenbeweglichkeit, Ganganalysen, Tests des Geruchssinns sowie verschiedene Herz-Kreislauf-Untersuchungen gehören zur den Versuchen, die über Jahrzehnte im Rahmen der Rheinland Studie des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) durchgeführt werden. Beim Tag der offenen Tür im Untersuchungszentrum in Duisdorf hatten Bewohner des Stadtbezirks am Samstag die Gelegenheit, sich die unterschiedlichen medizinischen Tests erklären zu lassen und so einen Einblick in die Arbeit der Wissenschaftler zu bekommen.

Janina Schwerte interessierte sich aus ganz persönlichen Gründen für die Forschung. „Meine Großmutter ist an Alzheimer erkrankt“, erzählt sie. „Deshalb finde ich es wichtig, dass durch solche Projekte untersucht wird, welchen Einfluss der individuelle Lebenswandel hat und wie körperliche und geistige Fitness die Gesundheit beeinflussen.“

Herzstück der Untersuchungsräume in Duisdorf ist das MRT. Die Möglichkeit, durch dieses Verfahren Bilder des Gehirns zu erstellen, faszinierte die Besucher besonders. „Das ist wirklich beeindruckend, welche enormen Fortschritte die Medizin gemacht hat“, nickt Franz Brückner anerkennend mit dem Kopf, nachdem ihm die Funktion erklärt wurde. Damit die Zeit in dem engen MRT niemandem zu lange wird, wird den Probanden zur Ablenkung während der Untersuchung ein Tierfilm gezeigt.

„Ich wusste gar nicht, dass Eisbären auch unter ihren Tatzen Fell haben“, lacht Brückner. „Sie sehen, ich habe schon wieder etwas gelernt. Trotz meines Alters“, verabschiedet er sich. „Ich bin wirklich beeindruckt, wie viele Duisdorfer sich für unsere Arbeit interessieren“, freute sich Nüket Çebi vom DZNE über den Erfolg des Tages.