Bürger fordern Verkehrskonzept Ruhe auf der Lessenicher Straße

Duisdorf. · Winfried Wippern und andere Anwohner der Lessenicher Straße in Duisdorf ärgern sich seit Jahren über die vielen Autos vor ihrer Haustür. Nach der Wahl haben sie neue Hoffnung für ein Verkehrskonzept.

 Auch der Bahnübergang sorgt für Ärger bei Anwohnern.

Auch der Bahnübergang sorgt für Ärger bei Anwohnern.

Foto: Benjamin Westhoff

Winfried Wippern hat nach der Kommunalwahl neue Hoffnung geschöpft. Er und andere Anwohner der Lessenicher Straße ärgern sich seit Jahren über die vielen Autos, die vor ihrer Haustür entlangfahren, über den Lärm, über den Mief. Besonders ärgerlich findet Wippern, dass viele der Autofahrer ihren Motor nicht abstellen, wenn sie am Bahnübergang warten, der sich kurz vor der Einmündung in die Rochusstraße befindet. Und das, obwohl es dort ein Schild gibt, das sie dazu auffordert, nicht mit laufendem Motor dort zu warten, bis die Bahn vorbei ist. Er habe die Wartenden selbst mal angesprochen, um sie darauf aufmerksam zu machen. Gebracht hat es nichts. „Ich habe das frustriert wieder eingestellt“, sagt er.

Die Lessenicher Straße ist genau wie die Bahnhofstraße, die parallel verläuft, eine wichtige Verbindung zwischen Lessenich und Duisdorf. In den vergangenen Jahren habe der Verkehr auf der Lessenicher Straße – auch nachts – stark zu genommen. Zudem hielten sich viele Autofahrer nicht an Tempo 30, das dort gilt. Mehrfach haben er und seine Mitstreiter die Politik und Verwaltung dazu aufgefordert, etwas zu ändern. Dabei hätten sie mit der SPD zusammengearbeitet. Aber passiert ist bisher nichts. „Niemand will an das Thema ran“, sagt Wippern. „Die Politik hat hier absolut versagt.“

Damit endlich etwas passiert, hat Wippern bei der Kommunalwahl im September zum ersten Mal in seinem Leben nicht für die CDU gestimmt. Er hofft, dass sich durch den Sieg der Grünen in Bonn nun vielleicht doch noch etwas tut. Gerade auch, weil in der Bezirksvertretung Grüne, SPD und Linke ein Bündnis aus CDU und Grünen abgelöst haben.

Die SPD will sich das Thema in der kommenden Amtsperiode noch einmal vornehmen. „Für uns hat das hohe Priorität. Die SPD war die einzige Partei, die sich in der letzten Legislatur darum gekümmert hat“, sagt Gabi Mayer, die für die Partei in der Bezirksvertretung sitzt. „Unser Ziel ist weiterhin eine Verkehrsberuhigung.“ Autofahrer könnten zum Beispiel durch Blumenkübel dazu gebracht werden, langsamer zu fahren. Zur Debatte stand auch mal, aus der Lessenicher Straße eine Einbahnstraße zu machen. „Das will ich nicht komplett ausschließen“, sagt Mayer. „Aber das ist nicht meine Lieblingslösung.“

Wie denn die Grünen zu dem Thema stehen? „Mit uns gibt es keine Verkehrsberuhigung zulasten anderer Straßen. Das wäre nicht fair“, sagt Jutta Brodhäcker. Man werde sich mit den anderen Parteien besprechen. „Ob wir das Problem am Ende lösen können, vermag ich nicht zu sagen.“

Gabi Mayer von der SPD gibt sich da etwas optimistischer. Sie sehe gute Chancen für eine Einigung in der Frage. Es sei jedenfalls klar, dass ein Verkehrskonzept hermüsse. Und Wippern hofft weiter, dass es dann tatsächlich irgendwann auch eins bekommt.

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