Trinitatiskirche in Endenich Schüler setzen bei Ausstellungseröffnung Zeichen gegen Krieg

Endenich · Die Schüler des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums haben sich künstlerisch damit beschäftigt, was es bedeutet, auf der Suche zu sein. Die Ergebnisse sind in der Trinitatiskirche zu sehen. Bei der Eröffnung setzten die Schüler auch ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine.

 Die Arbeiten der Schüler reichen von Collagen bis zu Tuschezeichnungen. Darin erfoschen sie auch die Suche nach Verlorenem und Erträumten.

Die Arbeiten der Schüler reichen von Collagen bis zu Tuschezeichnungen. Darin erfoschen sie auch die Suche nach Verlorenem und Erträumten.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Fasten- und Passionszeit ist seit jeher eine Phase der Besinnung, des Verzichts und der Suche. Der Mensch war, ist und wird immer auf der Suche sein – nach sich selbst, nach seinem Gegenüber, nach Sinn und Erkenntnis, nach Verlorenem und Erträumtem.

Auch die Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphasen 1 und 2 des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums haben sich ausführlich mit diesem Aspekt des menschlichen Lebens beschäftigt. Unter dem Titel „Auf der Suche“ präsentieren sie jetzt ganz unterschiedliche Arbeiten zu diesem Thema, die in den vergangenen Wochen im Unterricht entstanden sind. Gezeigt werden ihre Werke ab 6. März in der Trinitatiskirche in der Brahmsstraße 14 in Endenich.

Vom Nachspüren nach dem verlorenen Paradies in großformatigen Tuschezeichnungen (LK Q1), über das Ertasten von Charaktereigenschaften in gemalten Porträts (GK Q1) und dem Erforschen der Ambivalenzen des menschlichen Lebens mit Hilfe von Zufallsverfahren (GK Q2) bis hin zu Zukunftsvisionen des Menschen in großformatigen Collagen (GK Q2) werden dabei verschiedene Facetten des menschlichen Suchens umkreist. Initiiert und konzipiert wurde die Präsentation von den Lehrerinnen Anne Ittmann-Wahl, Genoveva Schmid sowie Katharina Rieschel.

Ausstellung vor zwei Jahren war großer Erfolg

Schon einmal – vor zwei Jahren – hatten die Schülerinnen und Schüler des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums Arbeiten aus dem Kunstunterricht in der Endenicher Kirche gezeigt. „Damals war das die letzte große Aktion vor dem Lockdown“, erinnert sich Ittmann-Wahl.  Die Ausstellung war 2020 so erfolgreich, dass man trotz der coronabedingten Einschränkungen unbedingt daran anknüpfen wollte.

Viel Werbung mussten die Lehrerinnen für die neue Aktion jedoch nicht machen. „Diesmal beteiligten sich sogar fünf Kurse. Darunter ein Kunst-Leistungskurs“, erzählt Ittmann-Wahl, die selbst Mitglied der Trinitatiskirchengemeinde und dort in der Arbeitsgruppe Kunst und Kirche aktiv ist. „Für unsere Schülerinnen und Schüler ist es eine große Ehre, erneut in der Kirche ausstellen zu dürfen.“

Dem Thema „Auf der Suche“ haben sich die jungen Künstler auf verschiedenen Wegen genähert. „Es ging um die Fragen von Solidarität, von Zukunft und dem Wiederfinden von Verlorenem“, erklärt Ittmann-Wahl. Enstanden seien ganz unterschiedliche Bildzyklen, die in ihrer Gesamtheit jeweils interessante Arrangements ergeben, die sich dann wieder auf verschiedenen Ebenen verbinden lassen.

Ein Zeichen gegen den Krieg setzen

Besonders beeindruckt die Pädagogin die Musikauswahl der beiden Schüler des Kunstleistungskurses, die die Vernissage in der Kirche am Sonntag am Klavier begleiteten. Spontan haben sie sich für ein Stück des im ukrainischen Donezk geborenen Pianisten und Komponisten Sergei Sergejewitsch Prokofjew entscheiden, um so ein politisches Statement gegen die russische Invasion zu setzen.

„Viele unserer Schüler gehören zur Endenicher Kirchengemeinde. Sie kommen aus der ,Trini‘ und haben hier ihr Zuhause. Daher ist die Kirche in der Brahmsstraße für sie der ideale Ort für eine Ausstellung“, so die Pädagogin.

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