Lena Rixgens Seglerin berichtet im Hardtberg Gymnasium über Extrem-Fahrt

Hardtberg · Lina Rixgens berichtete im Hardtberg Gymnasium auf Französisch über ihre Extrem-Segelfahrt auf dem Atlantik. Mit einem Mini-Boot legte sie fast 8000 Kilometer zurück.

 Lina Rixgens (Mitte) zeigt Erdkundelehrerin Christina Schneider und Mark-Alexander Schreiweis, dem Bildungsattaché des Düsseldorfer Institut français die Route ihrer Atlantiküberquerung auf einer Seekarte.

Lina Rixgens (Mitte) zeigt Erdkundelehrerin Christina Schneider und Mark-Alexander Schreiweis, dem Bildungsattaché des Düsseldorfer Institut français die Route ihrer Atlantiküberquerung auf einer Seekarte.

Foto: Stefan Hermes

Man darf es als ein „Rheinisches Event“ bezeichnen, wenn eine Kölnerin über die Einladung des Düsseldorfer Institut français in Bonn einen Vortrag hält. Etwa 110 Schülern aus dem bilingualen Zweig des Hardtberg Gymnasiums waren am Mittwoch erschienen, um Lina Rixgens (23), der jüngsten deutschen Teilnehmerin an der internationalen Segelregatta Mini-Transat zuzuhören.

„Das hätte ich mich nie getraut“, oder „das muss eine Erfahrung sein, die man im Leben nicht vergisst“, waren die ersten Reaktionen von Schülern wie Lena und Max. Rixgens startete am 1. Oktober mit ihrem nur 6,5 Meter langen und drei Meter breiten Mini-Klassen-Boot „Mini Doc“ im französischen La Rochelle und erreichte mit einem Zwischenstopp auf den Kanaren am 19. November nach 4250 Seemeilen (7871 Kilometer) die Karibikinsel La Martinique.

Anders als in Deutschland, gehört in Frankreich der Segelsport zu den medialen Großereignissen, die Millionen Franzosen am Fernsehen und im Internet verfolgen. So kommen dort auch schnell Hunderttausende in den Häfen zusammen, wenn die großen Regatten starten oder enden. Skipper und Mannschaften der Regattaschiffe sind dort Stars. So auch Lina Rixgens, die im Feld der 56 Teilnehmer bei einer der härtesten Segelregatten der Welt mit ihrem Serienboot des Typs „Mini 650“ den 46. Platz belegte.

Die französische Begeisterung für den Segelsport dürfte auch der Grund dafür gewesen sein, dass sich das Institut français für den Erfolg der in Bergisch Gladbach geborenen und in Köln aufgewachsenen Studentin interessierte. Bei dem Schulauftritt von Rixgens ging es somit nicht nur um die sportliche Herausforderung und den Spaß am Abenteuer, sondern auch um die Vermittlung der Lust am Französischen. Ihre sehr guten Französischkenntnisse kamen der jungen Sportlerin, die mit dem „Abibac“ den in beiden Ländern anerkannten Abschluss für deutsche wie französische Hochschulen erworben hatte, schon bei ihren intensiven Vorbereitungsmonaten in der Hafenstadt La Rochelle zugute und sind nun seit vier Semestern auch bei ihrem Medizinstudium im belgischen und französischsprachigen Lüttich unabdingbar.

„Neben Kultur, Kino und Musik versuchen wir mit Lina nun auch über die sportliche Leistung die Schüler für die Fremdsprachen zu begeistern“, sagte Mark-Alexander Schreiweis, der im Institut français als Attaché für Sprache und Bildung zuständig ist. Obwohl nicht alle der 12- bis 16-jährigen Schüler davon begeistert waren, dass Rixgens ihren Vortrag teilweise auch in französischer Sprache hielt, tat das der Begeisterung für den Abenteuerbericht ihrer Reise keinen Abbruch. Achtzehn Tage alleine auf dem Atlantik, ohne Bad und Küche, nur mit gefriergetrockneter Nahrung und begrenztem Wasservorrat (110 Liter) wäre nicht jedermanns Sache, sorgte aber für großen Respekt und dementsprechenden Applaus. Rixgens Botschaft jedenfalls dürfte bei den Schülern angekommen sein: „Ich möchte zeigen, dass man seine Ziele erreichen und Träume verwirklichen kann, wenn man alles dafür tut.“

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