Neue Herausforderungen So erlebte ein Bonner Kind seinen ersten Schultag

Duisdorf · Der sechsjährige Bonner Noah Cyttrich hat gerade seinen ersten Schultag in der Rochusschule erlebt. In diesem Jahr war einiges anders, als bei der Einschulung seines großen Bruders.

 Stolz am Tag der Einschulung: Noah mit seinen Eltern Sheryl und Sascha Cyttrich – und seiner Drachen-Schultüte.

Stolz am Tag der Einschulung: Noah mit seinen Eltern Sheryl und Sascha Cyttrich – und seiner Drachen-Schultüte.

Foto: Stefan Knopp

Cookie-und Schlumpfeis, am besten eine ganz große Portion, womit könnte man sich besser von einem aufregenden Vormittag erholen? Den hatte Noah Tyler Cyttrich am Donnerstag: Da wurde er in der Rochusschule eingeschult. Das ist etwas anderes als das schöne Leben im Kindergarten, aber er ist nicht alleine im neuen Umfeld. Ein Freund aus seiner alten Kita geht mit ihm in die Pinguinklasse.

So entspannt der Sechsjährige nachher beim Schultüte-Auspacken und beim Eisessen war, so offensichtlich aufgeregt und nervös war er vor der Einschulungsfeier. So nervös, dass er einen zweiten Frühstückshunger bekam und noch ein ganzes belegtes Brötchen vom Bäcker verzehrte. Zeit, um Fragen zu beantworten, hatte er da mit vollem Mund natürlich nicht. Zum Beispiel die Frage, was denn anders sei als bei der Einschulung seines Bruders Calvin. Daran konnte sich Noah aber eigentlich gar nicht mehr erinnern.

Vor drei Jahren begleitete der GA schon Calvin, der jetzt in die vierte Klasse kommt, bei seinem ersten Schultag an der katholischen Grundschule. Er hatte damals eine Schultüte in Spiderman-Optik und der Einführungsgottesdienst wurde in der Rochuskirche abgehalten. Noah interessiert sich weniger für Superhelden als für Dinosaurier und Drachen. Einen Drachen hat er auch auf seiner Schultüte. Was ist so toll daran? „Die können Feuer spucken“ antwortet er.

Wegen Corona war einiges anders

Wie damals Calvin hat auch Noah die Tüte im Kindergarten mit den Erzieherinnen gestaltet. Aber bei seinem Bruder durfte noch die ganze Familie mitbasteln, bei ihm nicht, wegen Corona. Die Pandemie war auch an einer anderen Änderung schuld. „Die Anmeldung fand in der Schmitthalle statt“, erzählte sein Vater Sascha Cyttrich. „Da standen die Lehrer an Tischen und die Kinder wurden zugewiesen.“

Auch für Noah selbst ändert sich einiges im Alltag. Lernen, Hausaufgaben und nicht mehr schlafen, solange er will. Das ging, solange er in die Kita ging. Jetzt muss er pünktlich aufstehen und das Haus verlassen, um zum Unterricht zu kommen. Das sei aber nicht so ein Problem, meinte seine Mutter Sheryl. „Er ist eher ein Early Bird.“ Er gehe spät ins Bett und stehe trotzdem früh auf, so die gebürtige Philippinerin. Außerdem hat er so ziemlich den kürzesten Schulweg, den man in Duisdorf haben kann, da die Familie direkt gegenüber dem Tor zum Schulgelände wohnt.

Das Brötchen war dann irgendwann aufgegessen, Sohn und Eltern machten sich auf den Weg zum Schulgelände, wo Noah von seiner neuen Lehrerin in Empfang genommen wurde. 81 Kinder wurden eingeschult, die auf drei Klassen verteilt wurden. „Wir haben aufgenommen, soviel es ging“, sagte Konrektorin Stephanie Tödt, die die Einführung leitete. Den Gottesdienst leitete wie in jedem Jahr Pfarrvikar Hans Münch. Die Dritt- und Viertklässler – unter ihnen war auch Calvin – sangen Lieder, sagten Fürbitten auf und erzählten mit Bildern die Geschichte von der Hummel Bommel, die erst lernen muss, dass man auch mit kleinen Flügeln fliegen kann. Für Sheryl Cyttrich war das auch beim zweiten Mal noch etwas Besonderes. „Auf den Philippinen gibt es so etwas am ersten Schultag nicht.“

Seit Corona gibt es die Zeremonie auf dem Schulhof

„Durch Corona waren wir gezwungen, öfters auf den Schulhof auszuweichen“, sagte Tödt. Auch für die Einschulungszeremonie, und man stellte fest, dass man dort mehr Platz hat und der Fußmarsch von der Kirche zur Schule wegfiel. Also behielt man das bei. Da muss nur das Wetter mitspielen.

Noah wirkte schon während der Aufführungen entspannter, unterhielt sich mit dem Mädchen, neben dem er saß. Schließlich verschwanden die I-Dötzchen in ihren Klassenräumen. Als sie wieder herauskamen, konnte Noah endlich seine Schultüte öffnen, wobei ihm Calvin half. Dinosaurier, noch mehr Dinosaurier, ein Spiel, Süßigkeiten, der Junge konnte nicht meckern. Mit gelöster Stimmung ging es dann zum wohlverdienten Eis.

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