Überblick So ist die Versorgung mit Kita-Plätzen in Lessenich-Meßdorf

Lessenich-Meßdorf · An der Bahnhofstraße öffnet im Sommer eine neue Kita, die Plätze der Einrichtung an der Meßdorfer Straße/Burgweg werden reduziert. Ein Überblick über die Versorgungslage in Lessenich-Meßdorf.

 Dieses Grundstück an der Wilhelm-Neuss-Straße konnte die Stadt für den Bau eines neuen Kindergartens erwerben, nachdem der damalige Eigentümer es lange Zeit nicht verkaufen wollte.

Dieses Grundstück an der Wilhelm-Neuss-Straße konnte die Stadt für den Bau eines neuen Kindergartens erwerben, nachdem der damalige Eigentümer es lange Zeit nicht verkaufen wollte.

Foto: Benjamin Westhoff

Die angespannte Versorgungslage mit Kindergartenplätzen in Lessenich-Meßdorf wird sich wohl über kurz oder lang entspannen. Kurzfristig, weil die neue Kita auf dem Baugebiet an der Bahnhofstraße (ehemals Steinbach & Schäfer) im Sommer öffnet, und längerfristig, weil der Stadt Bonn ein weiteres Grundstück hinter den Lessenicher Gärten überraschend wieder zur Verfügung steht.

Da lässt es sich auch verschmerzen, dass die Kita an der Meßdorfer Straße/Burgweg ihre Plätze von 68 auf 58 reduziert. Aber der Reihe nach:

Bahnhofstraße

Der dreigruppige Kindergarten im Neubaugebiet an der Bahnhofstraße soll 52 Kindern in drei Gruppen Platz bieten. Er wird im Sommer fertig und soll mit dem neuen Kindergartenjahr im August in Betrieb gehen. Träger wird der Verein Kleiner Muck. Ausschlaggebend dafür war, dass der Verein den Trägeranteil von neun Prozent der Kosten selbst aufbringen will. „Es gab vier inhaltlich sehr gute Bewerbungen“, sagt Jugendamtsleiter Udo Stein.

Das Gebäude und das Grundstück hat die Stadt Bonn gekauft. „Das war wirtschaftlicher als mieten“, so Stein. „Gebaut wurde aufgrund unserer Vorgaben.“ Von der SPD-Fraktion kommt Gegenwind: Das pädagogische Konzept solle bei der Auswahl des Trägers an erster Stelle stehen, nicht die Finanzen. Sie fordert daher, dass künftig ein Wertungssystem eingeführt wird, mit dem verschiedene Kriterien objektiv gegeneinander abgewogen werden können. „Interessenten nur deswegen abzulehnen, weil sie den Trägeranteil an der Finanzierung nicht aufbringen können, halten wir für falsch“, so die jugendpolitische Sprecherin Dörthe Ewald.

Wilhelm-Neuss-Straße

Ein freies Grundstück neben Hausnummer 50 weckte schon länger das Interesse vieler Investoren. Vergebens. „Wir planen, dort einen weiteren Kindergarten zu errichten, Baubeginn könnte schon im nächsten Jahr sein“, berichtet Stein. Die 2000 Quadratmeter große Fläche stand jahrelang nicht zur Verfügung. Der Eigentümer war verärgert, dass die Stadt vor etlichen Jahren die Änderung des Bebauungsplans hin zu Wohnungsbau gestoppt hatte, und ließ die Fläche ungenutzt liegen. Mit seinem Tod vor eineinhalb Jahren änderte sich alles. „Die Erben haben der Stadt die Fläche 2017 verkauft“, so Stein. „Und wir haben uns verpflichtet, einen Kindergarten zu bauen.“ Vermutlich wird er vier Gruppen haben.

Meßdorfer Straße

In diese städtische Kita gingen früher 68 Kinder, nach den Sommerferien werden es nur noch 58 sein. Die Eltern wurden über die Reduzierung um zehn Plätze informiert, was für Unruhe sorgte. „Wir hatten aus Platznot vor Jahren eine zusätzliche Gruppe im Mehrzweckraum eingerichtet, obwohl die Kita dafür eigentlich nicht geeignet war“, erklärt Stein. „Jetzt gehen machen wir das Schritt für Schritt rückgängig.“ Das Ziel sei, mehr Qualität zu schaffen und nicht nur auf Quantität zu setzen.

Planung für weitere Kitas läuft

Insgesamt ist die Stadt davon überzeugt, dass sich innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre die Kindergarten-Situation in Lessenich-Meßdorf entspannen wird. Ein erster Schritt dazu sei die Inbetriebnahme der Einrichtung an der Bahnhofstraße.

Für viele Eltern kommt dies zu spät, ihre Kinder sind bereits dem Kindergartenalter entwachsen. Sie hatten sich beim Einzug ins Neubaugebiet „Hinter den Lessenicher Gärten“ darauf verlassen, dass die damals schon dort geplante Kita tatsächlich gebaut wird. „Diese Kinder gehen mittlerweile aber schon in die Grundschule und brauchen die Kita nicht mehr“, sagte eine Mutter dem GA.

Jugendamtsleiter Stein führt dagegen ins Feld, dass die Planung weiterer Kindertagesstätten laufe, ungeachtet der damaligen Eigentumsproblematik an der Wilhelm-Neuss-Straße. Am Martin-Bucer-Haus in Medinghoven sei eine neue Einrichtung entstanden, auf dem Bolzplatz am TÜV-Medinghoven sowie im Neubaugebiet der Gallwitz-Kaserne seien ebenfalls weitere Einrichtungen geplant.

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