Bundesministeriums für Gesundheit in Duisdorf So malen Soldaten im Einsatz

DUISDORF · Soldaten malen und zeichnen anders, sie haben eine andere Wahrnehmung der Dinge, verarbeiten ihre Arbeit und ihren Alltag anders als andere. Vor allem, wenn sie für ihren Dienstherrn Bundeswehr im richtigen Einsatz waren.

"Im Einsatz für Deutschland", ist denn auch der 12. Kunstwettbewerb überschrieben, den die Bundeswehr veranstaltet hat. Die Bilder kreisen um militärische Themen. "Man sieht den meisten davon an, dass es um eine Verarbeitung des Einsatzes geht", sagte Generalmajor Werner Weisenburger, der Amtschef des Streitkräfteamts, der gestern zur Ausstellungseröffnung ins Geistliche Forum der Hardthöhe gekommen war. Damit, so Weisenburger, seien Soldaten mehr als "Militärs", sondern bei aller Uniformität immer auch eigenständige Persönlichkeiten, die viele Rollen einnehmen. Auch die von Künstlern, obwohl die meisten das gar nicht gelernt haben.

Und es lohnt der Blick auf die Details: Ann Kocakayas Siegerbild kann verschieden interpretiert werden. Im Vordergrund der Soldat vor einer typischen Szene aus Afghanistan, im Hintergrund die Skyline von Berlin. "Vielleicht, weil der Kamerad an zu Hause denkt, das wäre die einfachste Erklärung", erklärt die Soldatin. "Vielleicht aber auch, weil beide Szenen eng miteinander verwoben sind. Wenn man wie ich viel in Berlin ist, kann man aber auch das Gefühl bekommen, dass die beiden Welten auf dem Bild verschmelzen."

Platz vier ging an Andreas Aschenbrenner, der einen "Augenblick" beschreibt: "Rote Mohnblumen als Erinnerung an Soldaten, die während des Einsatzes gestorben sind, Risse als nach dem Einsatz hinterlassene Narben auf Körper und Seele, Ziffernblatt im Boden als Symbol für die Zeit, die Soldaten im Einsatzland hinterlassen haben."

Das Bild von Sarah Magroun (5. Preis) lohnt ein Hinsehen auf die Schutzbrille des Soldaten, in der sich ein Kamerad spiegelt, der ein Kind in den Armen trägt. "Meine Arbeit soll die Hilfsbereitschaft der Bundeswehr darstellen, da die außenstehenden Menschen dies nicht sehen und nur den negativen Schlagzeilen Glauben schenken", schreibt die Soldatin dazu.

Der Sonderpreis ging an Oliver Marcus Kaptein: Er gestaltete ein Eisernes Kreuz bestehend aus vier QR-Codes. Wer sein Handy darauf richtet und die Codes einscannt, sieht plötzlich vier Bilder von Bundeswehr-Einsätzen auf dem Handy-Display.

Die Ausstellung ist für Besucher nicht zugänglich, allerdings sind die Bilder ab März im Eingangsfoyer des Bundesministeriums für Gesundheit, Robert-Schumann-Platz, zu sehen.

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