Auftakt auf dem Hardtberg So will die Stadt Problemschwerpunkte identifizieren

Hardtberg · Das Bonner Ordnungsamt plant eine Bestandsaufnahme in Sachen Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit, um Maßnahmen für problematische Orte zu entwickeln. Den Auftakt machte eine Veranstaltung mit Lokalpolitik, Gewerbe und Ortsvereinen auf dem Hardtberg.

Das Bonner Ordnungsamt sucht den Kontakt zu den Stadtbezirken.

Das Bonner Ordnungsamt sucht den Kontakt zu den Stadtbezirken.

Foto: Maximilian Mühlens

Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit verbessern, wo es besonders nötig ist: Dafür will die Stadt Bonn zusammen mit beteiligten Akteuren und Bürgern ein Konzept mit Problemschwerpunkten und Maßnahmen entwickeln. Bei der Auftaktveranstaltung „Ordnungsamt vor Ort“ sammelte die Stadt am Donnerstagabend im Hardtberger Rathaus mit Gewerbetreibenden, Lokalpolitikern und Vereinen erste Ideen und stellte ihre Pläne vor.

Ralf Bockshecker, Leiter der städtischen Bürgerdienste, hatte das Vorhaben im September angekündigt. Mit dem Angebot „Ordnungsamt vor Ort“ wolle man in den einzelnen Bezirken Stimmungen und Meinungen einholen. „Wir haben das Gefühl im Ordnungsamt, es fehlt ein Zielblick: Wo wollen wir gemeinsam hin?“, erklärte Bockshecker nun. Die Bonner hätten zwar laut der jüngsten Forsa-Umfrage grundsätzlich ein hohes Sicherheitsempfinden, aber an bestimmten Örtlichkeiten weniger, zum Beispiel am Kaiserplatz. Solche Orte sollen im Laufe des nächsten Jahres identifiziert und tiefer beleuchtet werden.

Ein erster Schritt sind in den kommenden Monaten Gespräche mit lokalen Experten in den Stadtbezirken, um Hinweise zu Orten und Themen zu bekommen. Danach werden die Ergebnisse mit beteiligten Stadtämtern und Institutionen wie der Polizei, Bonnorange oder dem Verein für Gefährdetenhilfe (VfG) weiterentwickelt. „Wir wollen erst ein strukturiertes Verfahren haben. Weil wir sonst schon anfangen, Inhalte und Örtlichkeiten zu diskutieren“, sagte Bockshecker.

Danach ist eine Digitale Bürgerbeteiligung im zweiten Quartal 2023 geplant. Bürger können dort Maßnahmen für die identifizierten Orte oder weitere Örtlichkeiten vorschlagen. Als nächster Schritt werden in Arbeitsgruppen Steckbriefe zu den einzelnen Punkten der Stadt verfasst. „Auf Basis aller gesammelten Erkenntnisse wird die Stadtverwaltung über Feedback mit den Beteiligten das Konzept erarbeiten, es dem Verwaltungsvorstand vorlegen und es Ende des Jahres 2023 zur Beratung in die politischen Gremien einbringen“, hieß es von der Stadt dazu. Parallel sollen in der zweiten Jahreshälfte weiter „Ordnungsamt vor Ort“-Veranstaltungen in den Stadtbezirken stattfinden, bei denen auch Bürger weitere Ideen einbringen können. Diese Gesprächsreihe soll zweimal im Jahr stattfinden.

Die Stadt war mit dem Auftakt auf dem Hardtberg zufrieden: Vertreter von Lokalpolitik, Gewerbe und Ortsvereinen hätten sich rege beteiligt und Hinweise zu Besonderheiten des Stadtbezirks gegeben. Beim nächsten Termin auf dem Hardtberg im dritten Quartal 2023 sollen auch Bürger beteiligt werden, betonte die Stadt.

Hardtberger Akteure begrüßen Austausch vor Ort

Und was sagen die ersten Hardtberger Teilnehmer? „Es war sehr gut. Nicht, weil es Ergebnisse gab. Die Problemfelder waren allen schon bekannt“, sagte Jutta Brodhäcker, Grünen-Bezirksverordnete, am Freitag und verwies auf Probleme mit Lärm und Vandalismus um die Rochusschule und Teile der Fußgängerzone. „Sehr gut war, dass sich das Ordnungsamt vorgestellt und bemüht gezeigt hat, die Sorgen und Ängste ernst zu nehmen.“

Aus Sicht von Bert Moll (CDU) muss im Bezirk vor allem eine Lösung mit Jugendlichen gefunden werden. „Wir haben gute Erfahrungen gemacht, wenn jemand da ist, der die persönliche Ansprache gesucht hat“, sagte der Bezirksverordnete. Früher sei das der ehemalige Polizist Roland Krebs gewesen. Bernd Schmidt, Vorsitzender des Duisdorfer Ortsfestausschusses, findet, dass es zu wenige Angebote für Jugendliche im Stadtteil gibt. Das Jugendzentrum St. Martin werde aus seiner Sicht mehr von jüngeren Kindern besucht. Beim Thema Müll fehlt Schmidt zufolge ein lokaler Ansprechpartner.

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