Friedhelm Holz gewinnt bei Musik-Wettbewerbe Songschreiber aus Bonn wünscht sich eigenes Lied im Radio

Brüser Berg · Friedhelm Holz schreibt seit Jahren eigene Songs. Bei einem der größten deutschen Musik-Wettbewerbe gewinnt er regelmäßig Preise. Dennoch hat sich sein größter Wunsch noch nicht erfüllt: Dass einer seiner Songs im Radio gespielt wird.

 Songschreiber Friedhelm Holz in seinem Beueler Band-Probenraum.

Songschreiber Friedhelm Holz in seinem Beueler Band-Probenraum.

Foto: Benjamin Westhoff

Es gibt etliche junge Menschen, die von einer Musiker-Karriere träumen: Einmal auf einer Bühne stehen, davor Tausende Fans, und dann einen Song zum Besten geben, zu dem alle tanzen. Ein Traum, der in der aktuellen Situation sogar noch ein Stück weiter entfernt ist, als sowieso schon. Friedhelm Holz, 64 Jahre alt, hat zwar auch einen großen musikalischen Traum, der aber ganz anders gelagert ist. Er klingt fast schon etwas bescheiden.

Erfolge beim „Rock & Pop Preis“

 Der gebürtige Kölner, der auf dem Brüser Berg lebt, schreibt eigene Songs. Und das mit Erfolg. Denn beim 38. Rock & Pop Preis konnte er sich nun wieder zu den Gewinnern zählen, so wie bereits 2019. Mit seinem Lied „Bahnhof letzte Station“ konnte er in der Kategorie „Bester Song des Jahres deutschsprachig“ sowie mit dem Song „Little black pearl“ in der Kategorie „Bester Song des Jahres englischsprachig“ jeweils den dritten Platz belegen und damit eine Fachjury überzeugen. Damit hat er seinen Erfolg beim „37. Rock & Pop Preis“ aus dem Jahr 2019 wiederholt: denn auch damals konnte er mit jeweils Titeln den dritten Platz belegen.

Im Gegensatz zu anderen deutschen Musik­preisen wurden die Deutschen Rock & Pop Preise 2020 in mehr als 126 verschiedenen musikstilistischen Bereichen verliehen. Weitere Preise wurden an „herausragende etablierte“ Musik­gruppen, Musikerinnen und Musiker sowie in den Unterkategorien „Bester Gitarrist“, „Bester Keyboarder“, „Bester Schlagzeuger“, „Bester Bassist“, „Beste Komposition“ verliehen. Der Wettbewerb ist Deutschlands ältester und größter Bundeswettbewerb für Rock und Popmusikgruppen und Einzelinterpreten aller musikalischer Bereiche.

Musik ist die große Leidenschaft von Friedhelm Holz

 „Nachdem ich letztes Jahr in der ersten Kategorie ebenfalls den dritten Platz erzielen konnte, hatte ich da auf wenigstens einen Platz Verbesserung gehofft“, sagt Holz ein wenig selbstkritisch, „ich freue mich natürlich trotzdem, wieder ganz weit vorne mit dabei zu sein und auf dem Siegertreppchen stehen zu dürfen“.

 Musik ist die ganz große Leidenschaft von Holz. Hauptberuflich arbeitet er beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Wenn man sich mit ihm über Musik unterhält, bekommt er glänzende Augen. Natürlich spielt er selbst in einer Rockband Gitarre und probt in einem Beueler Probenraum. Doch das rückt schnell ins Hintertreffen, wenn der 64-Jährige davon erzählt, dass er seine Lieder ja selbst schreibe. Bislang habe er mehr als 300 geschrieben, 80 davon habe er auch aufgenommen – einige davon sind englischsprachig. Das Portfolio ist groß und breitgefächert. In seinen musikalischen Anfangsjahren war er auch in der Kölner Musiker-Karnevalsszene aktiv.

Friedhelm Holz hofft, dass ein bekannter Künstler einen seiner Songs singt

 2012 habe er sich am Weihnachtslied-Contest des Südwest-Rundfunks beteiligt und sei erst in der dritten Runde ausgeschieden. Die magische Zahl Drei, die ihn bislang stets verfolgt. Es ist eine Platzierung, die ihm die Bestätigung gibt, dass das, was er macht, gut ist und bei einem Fachpublikum auch auf positive Resonanz stößt. Für die nächste Ausschreibung hat er bereits einen weiteren Song fertiggestellt, wie er verrät.

Nun fehlt dem 64-Jährigen noch das letzte bisschen Glück, denn er hat nur einen großen Wunsch: Dass einer seiner Songs von einer bekannten deutschen Sängerin oder einem Sänger oder einer etablierten Band aufgenommen wird. „Ich habe bereits alle deutschen Künstler angeschrieben“, verrät er. Darunter Mark Forster, Johannes Oerding,Tim Bendzko, Max Giesinger, Thomas Anders und auch Stefanie Heinzmann. Doch auf eine Antwort wartete er oft vergebens. „Es besteht wohl leider kein Interesse an Fremdautoren“, sagt er etwas enttäuscht. Nette Antworten habe er aber von Anders und Heinzmann bekommen. 

Finanzieller Erfolg steht nicht im Fokus

Dabei gehe es ihm nicht um einen finanziellen Erfolg, den viele mit den berühmten Namen verbinden, sondern einfach darum, dass einer seiner Songs einem größeren Publikum vorgestellt werden. Die Autoren der einzelnen Stücke, vor allem die der bekannten deutschen Interpreten, stehen dabei sowieso nicht im Rampenlicht, weiß er. Es ist immer der Sänger, mit dem der einzelne Song verbunden wird.

 Die Quelle seiner Inspiration für die vielen verschiedenen Texte sei das Leben. Immer wenn er etwas erlebt oder sieht, fließen diese Erfahrungen ein – dabei müsse er nicht gleich direkt betroffen sein. Oftmals reichen dafür auch die Beobachtungen in der näheren Umgebung.

Im Song „Ich geh los“ geht es um das Leben

 Sein Song „Ich geh los“ handelt beispielsweise vom Leben, das nicht immer nur geradeaus verläuft. Er berichtet davon, dass er „auf der Straße seines Lebens“ das Glück schon oft verbrannt habe – die Reste davon lägen am Straßenrand. Aber auch, wenn er die Straßen vor ihm sehe, wisse er nicht, welcher Weg zu gehen ist. Umso energischer kommt dabei der Refrain „Ich geh los“ rüber, der von Zuversicht geprägt ist, denn die Scherben und alles Unnötige ließe er nun hinter sich – man dürfe nur nicht stehenbleiben. Wahrscheinlich gilt das auch für ihn selbst: Er will weiter Songs schreiben, weitere Preise gewinnen, sodass die Künstler auf ihn aufmerksam werden.

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