Bankfiliale Auch Sparda-Bank in Duisdorf schließt

Hardtberg · Wieder schließt eine Bankfiliale in Bonn-Hardtberg. Aktuell hat die Sparda-Bank angekündigt, ihre Filiale in Duisdorf im Herbst komplett aufzugeben. Kunden müssen sich dann in die Filialen am Hauptbahnhof oder in der Gronau begeben.

Bargeld aus dem Automaten wollen Kreditinstitute in Hardtberg ihren Kunden weiterhin anbieten. Die Zahl der Beratungsfilialen wird reduziert.

Bargeld aus dem Automaten wollen Kreditinstitute in Hardtberg ihren Kunden weiterhin anbieten. Die Zahl der Beratungsfilialen wird reduziert.

Foto: picture alliance / Arco Images G/Rudolf

Wieder schließt eine Bankfiliale in Hardtberg. Aktuell hat die Sparda-Bank angekündigt, ihre Filiale in Duisdorf zum 30. September komplett aufzugeben. Kunden müssen sich dann in die Filialen am Hauptbahnhof oder in der Gronau begeben. Wie berichtet, haben sich Deutsche Bank und BBBank bereits zum Jahreswechsel aus Duisdorf verabschiedet.

Angesichts der coronabedingten „vorübergehenden“ Schließungen aller Bankfilialen sind Hardtberger in Sorge, dass Standorte, auch wenn es wieder möglich ist, ihre Türen nicht mehr öffnen. Denn Geldinstitute argumentieren allenthalben mit verändertem Kundenverhalten durch die Option des Onlinebankings. Kundenberatung am Schalter werde seltener in Anspruch genommen.

Eine Analyse der Sparkasse KölnBonn beispielsweise hat ergeben, dass die Nutzung der Selbstbedienungsgeräte in den vergangenen zehn Jahren in den Filialen um 50 Prozent gestiegen, der Kontakt zu Mitarbeitern dagegen um 40 Prozent gesunken sei. Die bestehende Filialstruktur soll entsprechend angepasst werden. Eine Konsequenz ist die Reduzierung von Filialstandorten.

Nicht einmal ein SB-Bereich bleibt

Dass die Sparda-Bank nicht einmal einen Selbstbedienungsbereich mit Geldautomat und Auszugsdrucker am Duisdorfer Standort zurücklässt, bringt Bert Moll (CDU) auf die Palme. In einem Schreiben an den Bankenvorstand fordert er, zumindest den Automatenbetrieb zu erhalten. „Die Möglichkeit, sich mit Bargeld zu versorgen, muss bestehen bleiben“, sagt er. Vor allem für Ältere sei der weite Weg in die übrigen Filialen beschwerlich, aber Onlinebanking keine Option.

Auch für Brüser Berger macht es einen Unterschied, ob sie für ihre Finanzangelegenheiten einen Bankschalter an der Borsigallee haben oder sich auf einen längeren Weg machen müssen. „Hier wohnen viele alte Leute, die wollen einen Schalter mit einem Menschen dahinter“, sagt Anwohner Wolfgang Esser. Die Filialen von VR-Bank und Sparkasse Köln-Bonn auf dem Brüser Berg sind mit Verweis auf die Coronakrise immer noch „vorübergehend geschlossen“. Doch die Entscheidung der Geldinstitute ist längst gefallen. In einem Schreiben hat die VR-Bank ihre Kunden am 26. Juni informiert, dass in der Filiale Brüser Berg künftig nur noch Geldautomat und Kontoauszugsdrucker zur Verfügung stehen. Schließfächer und Mitarbeiter ziehen in die Hauptstelle in Duisdorf um. Esser heißt den „schleichenden Weggang“ nicht gut. VR-Bank-Sprecherin Erika Lägel hält dem entgegen, dass es bislang keine Beschwerden gegeben habe.

Filiale der Sparkasse Köln-Bonn hat noch geschlossen

Die Filiale der Sparkasse Köln-Bonn auf der gegenüberliegenden Straßenseite, Borsigallee 1, ist ebenfalls weiterhin „vorübergehend geschlossen“, aber sie wird nach Auskunft von Pressesprecher Jörg Wehner ihre Türen „auf jeden Fall“ für die Kunden noch einmal aufschließen – bevor sie zumacht. Ein Geldautomat für Ein- und Auszahlungen bleibt am Standort.

Einen ganz anderen Grund hat es, dass beispielsweise der Selbstbedienungsstandort in Lessenich ebenfalls „vorübergehend geschlossen“ ist. Aus Sicherheitsgründen schaltete die Sparkasse Köln-Bonn fünf Geldautomaten in der Stadt aus. Anlass gab die Zunahme von Überfällen. Unter anderem sprengten Unbekannte am 19. April an der Kennedyallee in Bad Godesberg einen Geldautomaten (der GA berichtete). Dabei wurden auch angrenzende Wohnungen beschädigt. Daher habe man alle Geräte, die Kontakt zu Wohnflächen oder Treppenhäusern haben, stillgelegt. Alternative Standorte würden derzeit geprüft.

Auch in der Commerzbank-Filiale in Duisdorf hängt trotz Lockerung der Corona-Vorschriften immer noch das Schild: „Vorübergehend geschlossen“, während andere Standorte bereits geöffnet haben. Nur der Selbstbedienungsbereich ist zugänglich. Man kehre „vorsichtig in den Alltag zurück“, erläutert Sprecher Dirk Kärger auf Nachfrage. Die Wiedereröffnung sei ab August geplant.

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