Linien 602, 606 und 607 Stadt Bonn will Busse durch Vorfahrt beschleunigen

Hardtberg · Der Bonner Stadtrat hat Vorrangschaltungen, Vorfahrtsregelungen und den Wegfall von Parkplätzen beschlossen. Die Buslinien 602, 606 und 607 sollen dadurch zuverlässiger werden. Die Entscheidung blieb nicht ohne Widerspruch.

Für die Buslinie 602 soll sich die Vorfahrtsregeln auf der Ferdinandstraße ändern.

Für die Buslinie 602 soll sich die Vorfahrtsregeln auf der Ferdinandstraße ändern.

Foto: Benjamin Westhoff

Drei Buslinien, die auch durch den Stadtbezirk Hardtberg fahren, will die Stadt beschleunigen. Der Stadtrat hat den Vorschlägen der Verwaltung, die auf Empfehlungen und Analysen der Bonner Stadtwerke Bus und Bahn (SWB) beruhen, am Donnerstagabend ihren Segen gegeben. Geplant sind auf verschiedenen Straßenzügen die Wegnahme von Parkplätzen, Ampelvorrangschaltungen für den öffentlichen Nahverkehr und Vorfahrtsregelungen, wo heute noch Rechts-vor-Links gilt. Die Koalition hat den detaillierten Vorhaben ebenso geschlossen zugestimmt wie Rheingrün und „Die Partei“. CDU, Bürger Bund Bonn, FDP und AfD votierten weitgehend gegen die Maßnahmen.

Beschleunigung der Linien 602, 606 und 607

Für die Linie 602, die über Tannenbusch, Hauptbahnhof und Ippendorf zum Venusberg fährt und eine wichtige Verbindung für Beschäftigte und Patienten der Universitätsklinik ist, sollen beispielsweise insgesamt zehn Vorfahrtsregelungen auf der Ferdinandstraße, der Gierolstraße und dem Haager Weg eingeführt werden (siehe Grafik). Gegen eine solche Verkehrsänderung hatte bereits Arno Hospes (CDU) in der Bonner Bezirksvertretung argumentiert: Rechts vor links sei ein gutes Mittel, um den Verkehr in Siedlungsgebieten zu beruhigen. Die geplante Vorfahrt in Ippendorf und Venusberg werde schließlich nicht nur für Busse, sondern auch für Autos gelten. Für eine freiere und damit zuverlässigere Fahrt sollen auf dem Abschnitt außerdem acht Parkplätze wegfallen. Überdies beschloss die Ratsmehrheit, auf dem weiteren Linienverlauf der 602 durch die Ortsteile Poppelsdorf, Zentrum, Nordstadt und Tannenbusch ebenfalls Vorschläge für eine weitere Beschleunigung zu unterbreiten, auch durch Ampelvorrangschaltungen.

Auch die Buslinien 606 und 607 (beide fahren von der Helios-Klinik über Endenich und die Innenstadt bis nach Beuel) sollen zuverlässiger werden. Der betreffende Beschluss umfasst unter anderem eine „wirkungsvolle Ampelbeeinflussung“ zugunsten der Busse an der Ecke Rochusstraße/Provinzialstraße/Hermann-Wandersleb-Ring, also dort, wo die Stadt im vergangenen Herbst testweise die Umweltspuren eingeführt hat. Auf der Euskirchener Straße, der Endenicher Straße und der Alfred-Bucherer-Straße sind Vorfahrten angedacht, in Pfarrer-Byns-Straße, Endenicher Straße und Euskirchener Straße werden Parkplätze gestrichen.

Linien 602, 606 und 607: Stadt Bonn will Busse durch Vorfahrt beschleunigen
Foto: GA Grafik

Entscheidung liegt fünf Jahre zurück

Der Hauptausschuss hatte vor fünf Jahren die Verwaltung damit beauftragt, nach Absprache mit den SWB für sämtliche Buslinien Beschleunigungsvorschläge zu unterbreiten. Für ein halbes Dutzend der 26 Buslinien mit 600er-Nummern liegen mittlerweile politische Entscheidungen vor, die stets mit dem Wegfall einzelner Parkplätze an engen Stellen, Vorrangschaltungen oder Vorfahrtsregelungen verbunden sind. Die Verwaltung hat allerdings längst noch nicht alle Beschlüsse umgesetzt.

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