Grünarbeiten Stadt macht Friedhöfe winterfest

DUISDORF · Mitarbeiter des Amtes für Stadtgrün haben am Montag damit begonnen, Hecken zu schneiden und Herbstblumen zu pflanzen. Dabei spart die Stadt in diesem Jahr massiv.

Eigentlich sollten am Montag die Violen, also Stiefmütterchen, auf dem neuen Duisdorfer Friedhof eingesetzt werden. Sie wurden aber noch nicht geliefert. Aber es gab auch anderweitig genug zu tun für die Mitarbeiter des Amtes für Stadtgrün, um die Anlage herbst- und winterfertig zu machen. Diese Arbeiten haben jetzt auf den städtischen Friedhöfen begonnen und werden bis in den November hinein dauern.

Ingo Kleine trimmte zum Beispiel die Hecken und Ziersträucher. Außerdem mussten die Rasenflächen gemäht werden. Kollegin Monika Floßdorf rechte Laub zusammen und entfernte Unkraut. "Wir tun alles, damit die Wege vernünftig aussehen", sagen sie. Die beiden zählen zu den rund 100 städtischen Angestellten, die dieser Tage auf den Friedhöfen tätig sind. "Das zieht sich hin bis nach Allerheiligen."

In Bonn gibt es 40 städtische Friedhöfe mit insgesamt etwa 105 000 Grabstellen. Die Mitarbeiter der Stadt haben gut 32 Hektar Wege zu pflegen und knapp 20 Hektar Rasen zu mähen. Sie kontrollieren auch den Zustand aller Bänke und der gut 700 Mülleimer. Außerdem wird der Pflegezustand der Gräber und ein eventueller Ablauf der Nutzungsrechte überprüft - das ist der Unterschied zur Pflege anderer Parkanlagen. "Die Friedhofsverwalter sind an Allerheiligen vor Ort, denn dann besteht die beste Möglichkeit, mit den Nutzern in Kontakt zu kommen", erläutert Dieter Fuchs, Leiter des Amtes für Stadtgrün.

Am Volkstrauertag, 16. November, sollen die Arbeiten auf den Bonner Friedhöfen weitgehend abgeschlossen sein. Dann werden besonders viele Bürger die Gräber von Verstorbenen besuchen, und dafür sollen die Friedhöfe in einem Topzustand sein. Besondere Aufmerksamkeit erhält der Nordfriedhof an der Kölnstraße. Dort findet traditionell die zentrale Trauerzeremonie der Stadt statt. Dafür werden an dem Tag acht Feuerkegeln und zwei Flammenschalen aufgestellt und die Kapelle hergerichtet.

Besonders um die Ehrengräber auf den Friedhöfen kümmern sich die städtischen Mitarbeiter. Sie werden ebenfalls von Laub befreit und mit den Stiefmütterchen bepflanzt. Für die Kriegsgräber auf dem neuen Friedhof in Duisdorf bekommen Kleine und Floßdorf gut 1300 Pflanzen. Auf alle Friedhöfe hochgerechnet, kommt da schon einiges an Blumen zusammen.

Floßdorf und Kleine arbeiten bei jedem Wetter. Sie hoffen aber, dass es in den nächsten Wochen wenigstens noch einigermaßen warm bleibt. "Schlimm wird es, wenn es vor Allerheiligen richtig kalt wird", so der Fachmann. "Das Laub rieselt dann schneller von den Bäumen." Das habe er schon erlebt. "Da wurde es von heute auf morgen richtig kalt." Dann gab es plötzlich viel mehr zu tun.

Stadt spart beim Blumenpflanzen

Mitarbeiter des Amts für Stadtgrün pflanzen in dieser Woche auf den städtischen Friedhöfen und an den Ehrenmalen herbstliche Blumen und Stauden. Auf die Herbstbepflanzung in anderen Grünanlagen verzichtet die Stadt nach eigenen Angaben aus Kostengründen komplett. Statt 95 000 Pflanzen wie 2013 hat die Stadtverwaltung in diesem Jahr nur 8000 Stiefmütterchen, Hornveilchen sowie Besen- und Sommerheiden bestellt.

Auch die Zahl der Zwiebeln für die Frühlingsblüher ist deutlich reduziert worden. Statt 8000 kommen diesmal nur rund 3000 Krokus-, Hyazinthen-, Narzissen- und Tulpenzwiebeln in die Erde. Alles zusammen kostet etwa 3000 Euro. 2013 waren es noch rund 25 000 Euro.

Mülltrennung

Seit einigen Jahren werden die Friedhofabfälle getrennt gesammelt. Die Besucher werden gebeten, diese in Restmüll und Grünabfälle zu trennen. Kränze und Gestecke gelten aufgrund des hohen Kunststoffanteils als Restmüll. Für Fragen bezüglich der Pflegearbeiten steht das Amt für Stadtgrün unter Telefon 0228/77 42 56 zur Verfügung. Fragen zu einzelnen Grabstätten, wie Nutzungsrechten, Ablauf und Ähnlichem, können Bürger an das Bestattungswesen unter der Rufnummer 0228/773508 richten.

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