Sportplatz Brüser Berg Stadt möchte Bauruine ersteigern

BRÜSER BERG · Die Stadt verfolgt offenbar das Ziel, die Bauruine am Sportplatz auf dem Brüser Berg in einer Zwangsversteigerung zu kaufen. Das zusehends vergammelnde Vereinsheim gehörte dem Verein 1. SF Brüser Berg vor der Insolvenz.

 Vereinsheim Brüser Berg. FOTO: RICHARD BONGARTZ

Vereinsheim Brüser Berg. FOTO: RICHARD BONGARTZ

Foto: Richard Bongartz

Nach Informationen des General-Anzeigers hat die Stadt Mitte Februar einen Vollstreckungsantrag beim Amtsgericht Bad Neuenahr gestellt, um den Weg für eine solche Versteigerung zu ebnen. Dort lebt mittlerweile der frühere Vereinsvorsitzende Heinz Hentschel, der für Anfragen telefonisch nicht erreichbar war.

Markus Schmitz aus dem städtischen Presseamt sagte auf Anfrage: „Die Stadt hat inzwischen konkrete rechtliche Schritte eingeleitet, um die Verfügungsgewalt über das Vereinsheim am Sportplatz Brüser Berg zu erlangen.“ Das sei unbedingt erforderlich, um künftig Entscheidungen über das Gebäude treffen zu können. Einen Zeitpunkt des Rückkaufs könne die Stadt nicht nennen. Die Kosten dafür seien seriös nicht zu prognostizieren.

Die Situation ist rechtlich äußerst schwierig. Deshalb gammelt das Vereinsheim mittlerweile im sechsten Jahr vor sich hin und wird von der Stadt durch einen Zaun gesichert. Das Hauptproblem: Trotz Insolvenz hat der Verein weiter das Erbbaurecht, also das Recht, auf dem Grundstück einen Bau zu unterhalten. Gleichzeitig gibt es allerdings Gläubiger, die Ansprüche gegenüber dem Verein anmelden. Der Insolvenzverwalter sah auch keine Lösung für den Rohbau, löste ihn vergangenes Jahr aus der Insolvenzmasse und gab ihn an den Verein zurück.

Markus Schmitz betonte: „Die Verwaltung setzt alles daran, so schnell wie möglich greifbare Ergebnisse zu erzielen.“ Man verfolge das Ziel, die verbleibende Zeit während des laufenden Verfahrens zu nutzen, „um direkt nach einem möglichen Erwerb die erforderlichen Maßnahmen umsetzen zu können.“ Ob nun eine Fertigstellung, möglicherweise in Teilen, oder ein Abriss in Frage komme, dazu könne die Stadt derzeit noch nichts sagen.

Letzteres erscheint bei vielen in der Hardtberger Bezirksvertretung die wahrscheinlichste Variante. Das Heim ist nicht nur sehr groß dimensioniert. Ein Wertgutachten kam nach Informationen des GA auch zu dem Ergebnis, dass eine Fertigstellung 400 000 Euro, ein Abriss 50 000 Euro kosten würde. Wohlgemerkt beruht diese Einschätzung auf Untersuchungen, die mehr als zwei Jahre alt sind.

In der jüngsten Bezirksvertretung machten die Hardtberger Kommunalpolitiker noch einmal klar, dass gerade mit Blick auf die gute Arbeit des auf dem Brüser Berg ansässigen Fußballvereins dringend etwas passieren müsse. „Wir wissen um die schwierige rechtliche Lage. Aber das muss jetzt bald ein Ende haben“, sagte die CDU-Bezirksverordnete Birgitta Jackel. Immer wieder wird das Haus am Schießstandweg von Unbekannten verwüstet. Im Januar war dort ein Feuer ausgebrochen, möglicherweise steckte Brandstiftung dahinter.

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