Brünkerhof-Gelände Stadt untersagt Café-Erweiterung in Duisdorf

Duisdorf · Das Geschäft brummt, auch die Laufkundschaft ist da und in dem kleinen Café häufig kein Platz mehr zu bekommen. Kein Wunder, dass die Bäckerei Voigt sich auf dem alten Brünkerhof-Gelände erweitern will.

 Dieses Gebäude, in dem das Café Voigt untergebracht ist, erinnert am meisten an den alten Brünkerhof. Als Reminiszenz an die alte Wasserburg wurde der Wassergraben angelegt, den eine Terrasse überspannt. Eine Erweiterung des Gebäudes will die Stadt nicht zulassen.

Dieses Gebäude, in dem das Café Voigt untergebracht ist, erinnert am meisten an den alten Brünkerhof. Als Reminiszenz an die alte Wasserburg wurde der Wassergraben angelegt, den eine Terrasse überspannt. Eine Erweiterung des Gebäudes will die Stadt nicht zulassen.

Foto: Rolf Kleinfeld

„Wir wollen die Räumlichkeiten nicht nur vergrößern, weil wir mit den Plätzen nicht auskommen, sondern weil auch die Abläufe hinter dem Kundengeschäft sehr beengt ablaufen“, erklärt Geschäftsführer Martin Voigt dem GA. Deshalb reichte er eine Bauvoranfrage bei der Stadt Bonn ein, um sich etwas weiter ausdehnen zu können.

Doch die Stadt sagt Nein dazu, den hofseitig vorhandenen schmalen Anbau durch einen etwas größeren zu ersetzen. Sie beruft sich dabei auf den Bebauungsplan von 2002 und erklärt, der Neubau würde die Baulinien um bis zu 6,40 Meter überschreiten. Nur ein geringfügiges Vortreten von Gebäudeteilen könne genehmigt werden.

Aber es ist ein anderes Argument, das stutzig macht. Die Neubauten seien damals durch den Bebauungsplan bewusst auf die Fläche beschränkt worden, auf der früher ein denkmalgeschütztes Gebäude stand – nämlich der alte Brünkerhof. Damit habe das historische Erscheinungsbild so weit wie möglich wiederhergestellt werden sollen.

Bei diesem Satz wundert sich der Ortskundige. Gerade der Brünkerhof, den die Stadt 1981 von den Erben Johannes Brünkers kaufte, galt als Schandfleck Duisdorfs und lag lange Jahre brach. Alle Pläne, die Ruine abzureißen scheiterten damals am Denkmalschutz, ein Investor warf genervt das Handtuch, und es drohte eine unendliche Geschichte zu werden (siehe Infobox).

Und obwohl längst kein Denkmalschutz mehr vorliegt, wird nun genau damit argumentiert, um das Voigt'sche Bauvorhaben abzulehnen. Wie der Großbäcker, der 46 Filialen mit 530 Mitarbeitern betreibt, jetzt reagiert?

„Wir werden jetzt erst mal mit der Stadt sprechen und versuchen, sie zu überzeugen, dass unser Plan sinnvoll ist“, sagt Voigt zurückhaltend. Die Alternative sei, ohne Gebäudevergrößerung umzubauen. „Denn wir müssen da etwas machen, zumal das für uns ein guter Standort ist“, so der Geschäftsführer.

Ob die Politik sich der Meinung der Verwaltung anschließt, wird man erst am Mittwoch, 14. März, sehen. Dann tagt um 15.30 Uhr der Unterausschuss Bauplanung im Stadthaus.

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