Pflege der Grünflächen in Bonn Stadt will künftig sparen

Hardtberg · Bei der Pflege der Grünflächen will die Stadt Bonn künftig sparen. Sie will stadtweit 74 Flächen aufgeben und zahlreiche andere Flächen nicht mehr so intensiv wie früher mähen, gießen oder freischneiden.

Durch dieses Grünflächenkonzept soll einerseits mehr Effizienz bei der Pflege einkehren und andererseits genau definiert werden, welche Arbeiten künftig wo und wie häufig erledigt werden sollen und wieviel Personal mit welcher Geräteausstattung benötigt wird.

Im Stadtbezirk Hardtberg sind es vier Flächen, deren Pflege die Stadt ganz aufgeben will: Sie befinden sich am Bahnübergang Bahnhofstraße, an der Kragstraße in Medinghoven, am Kannheideweg vor dem Haus Nummer 51 und am Stichweg in der Köhlstraße.

Bei anderen Flächen wird der Pflegeturnus verringert, die Arbeiter kommen dann seltener oder verrichten weniger Pflegearbeiten. Das passiert künftig zum Beispiel in der Fußgängerzone der Borsigallee auf dem Brüser Berg und bei der Grünfläche hinter dem Parkplatz des Nachbarschaftszentrums. Beide Flächen werden von Pflegeklasse A zu B herabgestuft.

Laub wird nur noch einmal pro Jahr beseitigt

Ebenfalls eine Stufe niedriger, von Stufe B nach C, werden folgende Flächen eingruppiert: Es handelt sich um den Grünstreifen entlang der Pascalstraße, um größere Flächen an der Hallestraße, um den Finkenhofpark sowie eine Obstwiese zwischen Fontainengraben und Brunnenstraße. Beim Finkenhofpark sieht die Stadt allerdings auch einen Sanierungsbedarf.

In Lengsdorf werden städtische Grünflächen an der Kreuzbergstraße und am Ippendorfer Weg künftig in Stufe C eingruppiert, was zum Beispiel bedeutet: Laub wird nur noch einmal statt zweimal pro Jahr beseitigt.

Gegen das Konzept, das der Stadtrat im Dezember genehmigte, hatte sich der Bürger Bund Bonn (BBB) ausgesprochen. „Statt die dringende Verbesserung der öffentlichen Sauberkeit endlich herbeizuführen, wird mit dem Beschluss der Ratsmehrheit der ohnehin schon dürftige, teils gar schlechte Pflegezustand der städtischen Grünanlagen auf Jahre hinaus festgeschrieben“, meint BBB-Bezirksverordnete Barbara Naß.

Fünf Flächen werden gar nicht mehr gepflegt

Bemerkenswert am Entscheid zum Grünkonzept ist in ihren Augen überdies, dass selbst die dort festgesetzten Mindeststandards wegen Personalmangels gar nicht erreicht werden könnten. „Zur vollständigen Durchführung der mit dem ‚Konzept des Mangels‘ verfolgten Pflegemaßnahmen benötigt die Stadt rund 18 zusätzliche Arbeitskräfte, die sie gar nicht hat und von der Ratskoalition auch nicht bekommen wird", kritisiert sie.

Unterm Strich wolle sich die Stadt um eine Vielzahl eigener Grünflächen auch in Zukunft nicht so kümmern, wie es eigentlich notwendig wäre. Allein in Hardtberg würden künftig 20 Flächen nur unzureichend und fünf Flächen gar nicht mehr gepflegt.

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