Naherholungsgebiet Bonner Venusberg Stolperweg zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal wird saniert

Venusberg · Die Stadt rechnet mit 730.000 Euro für die Sanierung eines 1,8 Kilometer langen Wegstücks im Landschaftsschutzgebiet. Vor 125 Jahren haben die Bonner dem Kaiser auf dem Venusberg ein Denkmal gesetzt.

 Der Spaziergang zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal ist vielen Bonnern liebgewonnene Gewohnheit. Nun soll der Weg dahin saniert werden.

Der Spaziergang zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal ist vielen Bonnern liebgewonnene Gewohnheit. Nun soll der Weg dahin saniert werden.

Foto: Benjamin Westhoff

Über das Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf dem Venusberg gibt es viel zu erzählen. Bonner und Besucher wandern gern dorthin. Allerdings fällt den meisten seit geraumer Weile auf, dass der Weg dorthin – Hauweg, Alter Fahrweg – unbedingt saniert werden müsste. Zudem ist es eine Hauptverbindung für die Waldbewirtschaftung. Die Asphaltdecke ist nur noch in Fragmenten erhalten; heraus sticht der grobe Schotter, der Gehen und Befahren ungemütlich macht. Die Verwaltung hat sich die Sache angeschaut. Das Fazit können die Nutzer unterschreiben: „Da der Stadtwald intensiv von Erholungssuchenden, auch Radfahrern, genutzt wird, ist ein Neuausbau der Oberflächen unumgänglich, sodass die Wege gefahrenfrei genutzt werden können.“

Insgesamt handelt es sich um rund 1750 Meter, die jetzt saniert werden sollen. Die Verwaltung – an der Maßnahme sind neun Ämter beteiligt – schätzt die Kosten auf 730.000 Euro. Allerdings wird nicht in einem Stück ausgebaut, sondern in vier bis fünf jährlichen Bauabschnitten. Die Arbeiten müssen ausgeschrieben werden. Allerdings kann die Verwaltung absehen, dass die „in Frage kommenden Unternehmen bei der momentanen Marktlage sehr stark ausgelastet sind“. Daher sei es nicht möglich, sieben regionale Firmen für eine beschränkte Ausschreibung zu finden.

Einweihung mit Pomp und Gloria

Dazu muss man wissen, es ist nicht einfach irgendein Weg im Wald, sondern er liegt im Landschaftsschutzgebiet „Hangbereiche Venusberg, Kahlenberg, Klufterberg“. Im Bereich der vorgesehenen Sanierung gibt es das eingetragene, schutzwürdige Biotop „Laubmischwald am Osthang des Venusbergs“ sowie eine Biotopverbundfläche mit „herausragender Bedeutung“. Verbunden mit den entsprechenden Vorgaben ist der Bau eines neuen Weges – käme jemand auf die Idee – völlig ausgeschlossen. Erlaubt ist, den Asphalt auf vorhandenen versiegelten Flächen aufzutragen, da es sich um die Instandhaltung einer bestehenden Anlage handelt.

Eine Ausnahmegenehmigung gibt es für die Kurven. Sie sollen geringfügig verbreitert werden, ohne dass wertevolle Vegetationsstrukturen zerstört werden. Im Zuge der Wegsanierung soll das beauftragte Unternehmen einzelne Seiten- und Stichwege zurückbauen und Flächen entsiegeln. Die Arbeiten für den ersten Bauabschnitt sollen im Spätsommer beginnen.

125 Jahre alt ist das Kaiser-Wilhelm-Denkmal am Ende des Rosenburgwegs, eingebettet in bis zu acht Meter aufgetürmte graue Basaltsteine. Einheimische nennen es etwas spöttisch „Spargeldenkmal“. Es wurde am 23. März 1897 mit Pomp und Gloria eingeweiht. Das Monument trägt die Inschrift: „Dem Gedächtnis Kaiser Wilhelms I. weihte diesen Hain die Stadt Bonn." Zuvor – 1888 – hatten die Bonner zum Andenken an den Monarchen dort eine 49 Hektar großen Anlage mit Bänken und Hütten gestaltet. Vom Kaiserpark existiert heute nur noch der Name.

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