Streetsoccer auf dem Brüser Berg Tricksen wie Ronaldo

Bonn · Übersteiger, Hackentricks und schnelle Ballwechsel – auf dem Straßenfußballfeld, das im Rahmen der Bonner Streetsoccer Tour am Freitagnachmittag vor dem Jugendzentrum Brüser Berg aufgebaut worden war, ging es heiß her.

 Suran Sabri (16) und Raschid Ahajjam (39) betreuen die Street Soccer Tour der Sportjugend Bonn.

Suran Sabri (16) und Raschid Ahajjam (39) betreuen die Street Soccer Tour der Sportjugend Bonn.

Foto: Niklas Schröder

Streetsoccer – Straßenfußball: Im Rahmen der Bonner Streetsoccer-Tour ist am Freitag ein Außenfeld auf dem Brüser Berg aufgebaut worden. Schnell ging es dort mit allerlei Zaubereien los. Mit dabei waren Shuhrat, Eyub, Malek und Shero. Die Nachwuchskicker vom Brüser Berg träumen davon, später einmal bei den Profis von Paris Saint-Germain und Real Madrid zuspielen. Ihre Idole sind Christiano Ronaldo und Neymar – zum einen wegen ihrer Treffsicherheit, zum anderen wegen der Magie die die Weltstars mit dem Ball versprühen.

Shuhrat hat sich einige Tricks von Ronaldo abgeschaut. Gekonnt machte der zehnjährige Stürmer seine Übersteiger auf dem Spielfeld. „Bei Ronaldo finde ich toll, dass er bei jedem Spiel ein Tor macht“, sagte Shuhrat. Karim Benzemas Kopfballtore haben es wiederum Eyub angetan. Als Flügelspieler legt der Achtjährige aber lieber die Tore für seine Mitspieler auf, als selbst im Zentrum aufzutauchen. Malek schaut bei Lionel Messis Freistößen genauer hin und ist auch schon bei Elfmetern erfolgreich gewesen. Kylian Mbappé, den Teampartner von Messi, mag der Elfjährige hingegen nicht. „Weil er zu schnell für die anderen Spieler ist“, sagte Malek. Sein Vorbild ist N’Golo Kanté. „Wegen seiner Leistungen im Mittelfeld.“

EM für die Nachwuchskicker nicht so interessant

Die Europameisterschaft der Frauen, die derzeit in England stattfindet, verfolgen Jungkicker übrigens nicht. „Ich finde es gut, dass Mädchen Fußball spielen, aber ich gucke das nicht“, sagte Shuhrat. „Die können richtig gut schießen und passen “, ergänzte Malek.

Damit sich die Nachwuchskicker bei den warmen Temperaturen erfrischen konnten, hatten Mitarbeiter vom Jugendzentrum Brüser Berg eine Cocktailbar mit alkoholfreien Getränken aufgebaut. „Wir haben die Kooperation seit Jahren mit dem Stadtsportbund – das läuft in den ersten drei Ferienwochen immer ganz hervorragend. Das ist für die Kids hier im Stadtteil ein super Angebot und auch ein Anlaufpunkt, um hier in der Fußgängerzone ein bisschen Sport zu machen“, sagte Leiter Andreas Duckheim (43).

Drei Wochen lang war die Streetsoccer Tour der Sportjugend Bonn an verschiedenen Standorten in Bonn unterwegs. Begonnen hatte das Ferienprogramm immer dienstags im Rheindorfer „Kessel“ beim TV Rheindorf, mittwochs ging es ins Römerbad und am freitags eben auf den Brüser Berg.

Ein positives Fazit zum Abschluss

Standortleiter Raschid Ahajjam (39), der die Tour bereits zum sechsten Mal betreut, zog zum Abschluss ein positives Fazit: „Die Tour wurde sehr gut angenommen – alleine im Römerbad haben in dieser Woche rekordverdächtige 80 Kinder an dem Angebot teilgenommen. Das ist ein ganz großer Erfolg“, berichtete der Bornheimer. Deshalb wolle man die Streetsoccer Tour nun auch in den letzten drei Ferienwochen, wiederkehrend am Mittwoch von 15 bis 18 Uhr, im Römerbad anbieten. Weitere Standorte sollen aber nicht angefahren werden. „Wir haben gemerkt, dass es in diesem Jahr nicht so viele Kinder in den Urlaub geschafft haben, deshalb verlängern wir die Tour“, erklärte Ahajjam. Denn Hauptziel des Angebots sei, dass die Kinder einfach mal weg von der Konsole kommen und draußen bei guten Wetter Sport machen.

Auch wenn es am Ende eine Siegermannschaft gibt: Fairplay werde bei der Bonner Streetsoccer Tour großgeschrieben, betont Jugendbetreuer Suran Sabri. „Die Jugendlichen lernen aufeinander Rücksicht zu nehmen und sich bei Fehlern zu entschuldigen“, erklärte der 16-Jährige. Die Sicherheit stehe über allem. „Wir achten immer drauf, dass nur maximal zehn Kinder gleichzeitig auf dem Feld spielen.“ Außerdem sind keine harten Schüsse erlaubt. „Die meisten Kinder kennen die Regeln und halten sich dran. Sie wissen, das ist hier jetzt keine Champions League und wir sind hier alle um einfach Spaß zu haben und ein bisschen zu kicken“, sagte Sabri.

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