Sportfreunde Ippendorf Sturmtief offenbart Sicherheitsproblem auf Bonner Sportplatz

Ippendorf · Schneller als erwartet leuchten die Flutlichtmasten wieder auf dem Ippendorfer Sportplatz. Sturmtief Zeynep hatte eine 20 Meter hohe Stahlstütze wie ein Streichholz abgeknickt. Bei einer Untersuchung stellte sich heraus, dass auch die übrigen Masten nicht mehr standsicher waren.

 Der Sturm Mitte Februar hat den Flutlichtmast wie ein Streichholz abgeknickt.

Der Sturm Mitte Februar hat den Flutlichtmast wie ein Streichholz abgeknickt.

Foto: privat

Das Sturmtief Zeynep hat Mitte Februar auch einen Flutlichtmast auf dem Ippendorfer Sportsportplatz umgerissen. „Das war ein Schreck in der Morgenstunde“, sagt Boris Klimant, Abteilungsleiter Seniorenfussball der Ippendorfer Sportfreunde. Ein Hundehalter hatte in der Frühe die Bescherung entdeckt. Der Mast war unten weggeknickt und in die Spielfeldumrandung geknallt. In der Konsequenz sperrte die Stadt den Platz aus Sicherheitsgründen auf unbestimmte Zeit.

Es folgte eine Untersuchung, wie es passieren konnte, dass der Mast einfach abknickte. Dabei stellte sich heraus, dass er im Übergang zwischen Fundament und Erdreich durch Rost angegriffen war, erläutert Andrea Schulte vom städtischen Presseamt. Als Ursache für die Rostschäden wurde anstehendes Oberflächen- und Schichtwasser festgestellt, das bei den in den 1960er Jahren errichteten Stahlrohren zu einer ungewöhnlich starken Korrosion geführt hatte. „Außerdem fehlte ein heute vorgeschriebener Schutzanstrich am Fuß der Masten“, so Schulte.

Gesamte Lichtanlage musste abgebaut werden

Auch die übrigen fünf Masten wurden überprüft. Sie wiesen ebenfalls bereits Risse im Stahlrohr unter der Erdoberfläche auf. Daher empfahlen die Gutachter dringend, die gesamte Lichtanlage abzubauen. Bei weiteren Stürmen könne die Standsicherheit nicht mehr gewährleistet werden.

Unterdessen mussten sich die aktiven Sportfreunde in Geduld üben. Fast fünf Wochen war der Platz gesperrt. Für die Jugend bedeutete das Verzicht aufs Training. „Das war hart, denn durch Corona ist ohnehin viel ausgefallen“, sagt Klimant. Damit die Senioren-Mannschaften nicht unvorbereitet bei den Ligaspielen antreten, organisierte der Verein Ersatzplätze etwa auf dem Wesselheideweg und in Beuel.

Ersatzlösung kostet 50.000 Euro

„In der laufenden Saison ist das immer kompliziert.“ Überdies müssen die Mannschaften noch Heimspiele nachholen, die wegen Corona ausgefallen sind. Auch sie müssen in den ohnehin engen Zeitplan eingepasst werden. Denn ihren Heimvorteil aufgeben wollten die Spieler keinesfalls. Seit vergangenen Donnerstag kann der Spielbetrieb wieder ordentlich laufen – das Flutlicht ist einsatzbereit.

Die beauftragte Firma wusste sich zu helfen. Eigentlich waren die abgebauten Masten bis auf den Fuß intakt. Sie wurden auf zwölf Meter gekürzt, gestrichen und in neu gegründete Fundamente eingesetzt. „So konnten nicht nur die gerade explodierenden Kosten für neue Stahlmaste vermieden werden“, sagt Schulte. Bei einer Neubestellung hätte man auch mit langen und ungewissen Lieferzeiten rechnen müssen. Insgesamt leuchten nun acht neue LED-Scheinwerfer den Platz aus zehn Metern Höhe für das Training aus. Der Austausch der Leuchtmittel führe zu einem Kostenvorteil, denn er halbiere in etwa den Energiebedarf. Schulte: „Die Kosten für die schnelle Ersatzlösung betragen insgesamt etwa 50.000 Euro.“

Der Verein kann unter das Thema einen Schlussstrich ziehen, denn freie Kapazitäten werden für ein anderes Ereignis benötigt. Es steht ein Jubiläum an. Die Sportfreunde haben ihr Gründungsdatum im Namen: 1923. „Wir planen und sparen bereits dafür“, verkündet Klimant.

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