Gewerbeschau in Hardtberg Tausende Besucher beim Duisdorfer Stadtbezirksfest erwartet
Duisdorf · Am diesem Wochenende werden in der Duisdorfer Fußgängerzone Tausende Gäste erwartet. Sie sind Samstagabend zum Konzert am Schickhof eingeladen. Sonntag ist Gewerbeschau mit Aktionen und Musik.
Die Anziehungskraft des Stadtbezirksfestes mit Gewerbeschau in Duisdorf ist garantiert. In der Vergangenheit hat die Leistungsschau regelmäßig Zehntausende Menschen angelockt: eine Großveranstaltung. Und fast immer spielte all die Jahre als ein Erfolgsfaktor auch das Wetter mit.
„Wichtig ist uns, dass von diesem Wochenende ein positiver Impuls ausgeht“, sagt der Vorsitzende der Wirtschafts- und Gewerbegemeinschaft Hardtberg (WGH), Gisbert Weber. Er spricht sogar von einer „Initialzündung“ für die durch die Pandemie gebeutelten Gewerbetreibenden entlang der Rochusstraße.
„Je stärker unser Standort ist, umso stärker wird auch jeder Einzelne sein“, davon ist Weber überzeugt. Der verkaufsoffene Sonntag demonstriere, dass sich guter Service und persönliche Gespräche durch nichts ersetzen lassen. Kämpferisch versieht Weber das Statement „Wir sind Hardtberg“ mit einem Ausrufezeichen.
Bezirksbürgermeister Christian Trützler betont: „Veranstaltungen wie die Gewerbeschau sind Gradmesser für die wirtschaftliche Leistungskraft einer Region.“ Der Einzelhandel mache einen großen Teil der Lebensqualität im Stadtbezirk aus. Daher seien auf der anderen Seite auch die Bürger gefordert, die Geschäfte vor Ort zu unterstützen.
Kurzfristige Planung
Mit Folge 36 ist die Gewerbeschau mittlerweile eine der ältesten in der Region. Die Erkenntnis, dass auch sie sich mit der Zeit wandeln muss, hat vor drei Jahren zu einem neuen Konzept geführt. 2019 wurde der verkaufsoffene Sonntag in den größeren Rahmen eines Stadtbezirksfestes gestellt, das bereits am Samstagabend mit er Einladung zum Konzert beginnt. An die positive Resonanz knüpft das diesjährige Programm an. Am Samstag ist Konzertabend mit der U2-Coverband U12 und Biergarten-Atmosphäre auf dem Schickshof.
Allerdings ist es nicht einfach, nach zwei Jahren Zwangspause wegen Corona an den Schwung des ersten Bezirksfestes anzuknüpfen. Statt rund 80 Ausstellern sind es diesmal 60; statt drei Bühnen gibt es eine, und es beteiligen sich weniger Vereine. „Ein Grund ist die kurzfristige Planung“, sagt WGH-Sprecherin Christine Lötters. Zentrenmanagerin Sophie Büchner hat Gesprächen mit Geschäftsleuten zudem entnommen, dass viele derzeit vorsichtig bei Ausgaben seien. Für einen Stand mit acht Metern beispielsweise zahlen WGH-Mitglieder 290 Euro, Nichtmitglieder 490 Euro, plus je 30 Euro für Wasser und Strom. Bei Ausgaben von rund 50.000 Euro für das Stadtbezirksfest werden die Einnahmen nicht kostendeckend sein. Die Differenz trägt die WGH.
Langfristige Pandemie-Auswirkungen
Ein verkaufsoffener Sonntag sei vor allem für inhabergeführte Geschäfte mit personellem und finanziellem Aufwand verbunden, der nach der Pandemie verkraftet werden müsse, erläutert Zentrenmanagerin Büchner. Seit über einem Jahr ist sie in der Fußgängerzone aktiv. Die Bonner Wirtschaftsförderung hat Mittel aus der NRW-Förderung zur Stärkung der Bezirkszentren akquiriert und das Büro Stadtberatung Dr. Sven Fries aus Speyer beauftragt, Konzepte für Hardtberg, Beuel und Bad Godesberg zu entwickeln. Büchner ist die Frau vor Ort.
Die Geschäfte in der Fußgängerzone seien auf den ersten Blick „ganz gut“ durch die Pandemie gekommen, urteilt die Zentrenmanagerin. „Es gibt sogar Neueröffnungen.“ Aber langfristige Auswirkungen vor allem durch die zusätzlichen Probleme mit Inflation und steigenden Energiepreisen seien noch nicht absehbar. Die persönliche Motivation, finanzielle Risiken einzugehen, sei unterschiedlich. Aber: „Alle Gewerbetreibenden haben es nach Corona verdient, vor Ort unterstützt zu werden.“
Funktionierende Ortskernstruktur
Im Unterschied zu den anderen Stadtbezirken habe Duisdorf mehr leer stehende Geschäfte, und es sei schwierig, mit den Eigentümern zu kooperieren. Aber das Bezirkszentrum habe ein Alleinstellungsmerkmal. „Das ist die funktionierende Ortskernstruktur.“ Büchner, die bislang nicht in die Planung einbezogen war, sieht in Bezirksfest und Gewerbeschau ein positives Startsignal an alle Geschäftsleute, dass es weitergeht. Parallel organisiert sie Vernetzungstreffen der Gewerbetreibenden mit unterschiedlichen Schwerpunkten zur Belebung der Fußgängerzone, muss allerdings einräumen, dass die erste Veranstaltung nicht so gut besucht war, wie erhofft.
Die Erfahrung in anderen Städten zeige aber, dass sich die Arbeit an Zukunftslösungen auf viele Schultern verteilen müsse. Probater Ansatz zur Belebung des Bezirkszentrums seien Feste, daher schlägt sie eine weitere große Veranstaltung noch in diesem Jahr vor.
Unterdessen starten die Organisatoren des 2. Bezirksfestes in die heiße Phase. Ab der Derlestraße und in der Fußgängerzone sind bereits Halteverbotsschilder aufgestellt. Samstagmittag werden Strom und Wasser angeschlossen und Sonnenschirme angeliefert. Dann Bühnenaufbau am Schickshof, Anlieferung Getränke, Toilettenwagen, Mülltonnen. Ab 16 Uhr ist Soundcheck für das dreistündige Konzert. Sonntags beginnen die Aussteller ab 6 Uhr mit dem Aufbau. Punkt elf Uhr ist alles startklar für einen entspannten Tag mit vielen Besuchern.
Samstag, 11. Juni
18-23 Uhr: Biergarten
19-22 Uhr: Warm-up-Konzert mit U12
Verkaufsoffener Sonntag, 12. Juni
11-19 Uhr: Biergarten
12-12.40 Uhr: Bonn Squaredance
13-13.10 Uhr: Showtanz des TC Sternschnuppen Bockeroth
13.10 Uhr: Eröffnung der 36. Gewerbeschau durch Bezirksbürgermeister Christian Trützler
14-14.45 Uhr: Nice Weekend mit Marios Musikschule
15-15.20 Uhr: Sportfabrik
15.30-16 Uhr: Clown Pepe Pan
16.30-17.30 Uhr: Marios Musikschule
11.30-18 Uhr: Kinderprogramm
11 Uhr: Kulturzentrum Hardtberg, Rochusstraße 276: Windy City Six
14.30 Uhr: Kulturzentrum: Führung durch die Ausstellung Beethoven 276