Pfingstgottesdienste in Bonn Tausende Christen in Bonn beten für den Frieden

Hardtberg · An Pfingsten kommen die Gläubigen in Bonn und Umgebung zu Gottesdiensten unter freiem Himmel zusammen. Die Friedensbotschaft des Heiligen Geistes geht vielen angesichts des Ukraine-Kriegs besonders zu Herzen. Die evangelischen Gemeinden in Hardtberg feierten einen Waldgottesdienst auf dem Grillplatz in Witterschlick.

 Hardtberger Protestanten feiern unter freiem Himmel den Pfingstgottesdienst.

Hardtberger Protestanten feiern unter freiem Himmel den Pfingstgottesdienst.

Foto: Stefan Knopp

Das Pfingstfest steht für Neuanfang, Hoffnung und Mut. Christen kamen in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis zu Gottesdiensten zusammen. „Im Grunde hat es für mich die gleiche Bedeutung wie jedes Jahr“, sagte Inge Illgner von der evangelischen Kirchengemeinde Hardtberg. „Aber wir haben den Heiligen Geist in diesem Jahr ganz besonders nötig, damit sich dieses Wirrwarr löst.“ Sie meinte vor allem die Situation in der Ukraine, die ihr sehr zu Herzen geht, seit sie sich im Arbeitskreis Flucht engagiert.

Illgner war am Montag auf dem Grillplatz im Wald bei Witterschlick, wo die Kirchengemeinde ihren traditionellen Open-Air-Pfingstgottesdienst zelebrierte, und sie hatte einige der Frauen mitgebracht, die derzeit im ehemaligen Pfarrhaus an der Matthäikirche untergebracht sind. Sie feierten mit Pfarrerin Caroline Tippmann, Pfarrer Georg Schwikart und vielen anderen Menschen von der evangelischen Gemeinde am Kottenforst – Röttgen und Witterschlick –, der Duisdorfer Johanniskirchengemeinde sowie der Hardtberg-Gemeinde der Matthäikirche ebenfalls in Duisdorf und der Emmauskirche auf dem Brüser Berg auf dem schön gelegenen Platz einen bewegenden Gottesdienst.

Der Heilige Geist und seine Botschaft

Frieden, Gerechtigkeit und die Wahrung der Schöpfung sind für Tippmann drei zentrale Themen des Pfingstfestes, bei dem der Heilige Geist im Vordergrund steht, der den Jüngern Jesu Mut machte und sie befähigte, Christi Botschaft in die Welt zu tragen – der Geburtstag der Kirche. Den Frieden zu wahren, das stehe in diesem Jahr im Vordergrund, so die Pfarrerin. „Aber wir wissen auch um die Herausforderung.“ Man könne mit Blick auf den Krieg in der Ukraine nicht anders, als einen Beitrag zu leisten, und Flüchtlinge aufzunehmen. Dafür appelliert auch der Bonner Superintendent Dietmar Pistorius in seiner Pfingstbotschaft: „Gerade jetzt nach zwei Jahren Pandemie und durch den Krieg in der Ukraine ist der Aufruf, das Miteinander der Menschen über alle Grenzen hinweg zu stärken, wichtiger denn je.“

Der Heilige Geist sei für sie ein „Kraftwerk der Hoffnung“, sagte Tippmann in der Predigt. „Seine Leucht- und Wärmkraft soll uns alle durchfluten.“ Ihre Predigt drehte sich um das Bild „Pfingsten“ von Salvador Dalí, auf dem der Geist von Feuer, Hoffnung und Mut erfüllt werden. Ohne den Heiligen Geist, meint Schwikart, sei die Kirche nur „eine Verwahrstelle für den Glauben“ und „eine knochentrockene Verwaltungsarbeit“. Pfingsten sei auch „das Fest der Weite Gottes“.

Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge

Er betonte, dass es nicht nur eine Art zu glauben gebe. Das wurde schon am Freitag in Endenich zelebriert. In ökumenischer Gemeinschaft zogen die Endenicher Gemeinden Trinitatis und Sankt Maria Magdalena abends gemeinsam von der Endenicher Burg auf den Kreuzberg zu einem gemeinsamen Picknick. Am Montagabend wurde außerdem ein Gottesdienst mit Abendmahl in Trinitatis abgehalten.

Am Ende des Gottesdienstes, der in ein gemütliches Miteinander mit Snacks auslief, wurde auch ein Aufruf gestartet: Der Arbeitskreis Flucht sucht noch Damenfahrräder für die ukrainischen Frauen. Wer eins übrig hat, kann sich per Mail an karl-erich.houtrouw@ekir.de wenden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Machtvolle Entscheidung
Kommentar zum gekippten Lengsdorfer Bauvorhaben Machtvolle Entscheidung