Lessenicher und Meßdorfer laden zum Hofflohmarkt Trödel und Geselligkeit an 70 Stationen
Lessenich/Meßdorf. · Wer am Sonntag in Lessenich und Meßdorf unterwegs ist, sollte auch die Flohmarktstände vor vielen Hauseingängen besuchen.
Am Sonntag sind ohnehin viele Menschen unterwegs zur Wahlurne – da kann man doch auf dem Rückweg bei dem einen oder anderen Verkaufsstand in Lessenich oder Meßdorf vorbeigehen und schauen, was da so angeboten wird. Denn zum zweiten Mal hängen an vielen Haushalten Luftballons, das bedeutet, dort wird von 11 bis 16 Uhr getrödelt.
Hofflohmärkte werden immer beliebter, es gibt sie für ganz Bonn und in verschiedenen Stadtteilen, zum Beispiel wurde im vergangenen Jahr in Endenich ein Flogmarkt privat organisiert, den auch Bettina Thränhardt und Sigrid Kleine-Wiskott besuchten. „Das können wir doch auch“, dachten sie sich und stellten im Oktober 2021 den ersten Markt auf die Beine, an dem sich immerhin 53 Haushalte beteiligten. Einzige Bedingung war, dass die Stände auf privaten Grundstücken aufgestellt werden, nicht auf dem öffentlichen Bürgersteig. Neben positiven Rückmeldungen, erzählen sie, kamen auch Fragen, ob das wiederholt würde, und das ist jetzt an diesem Sonntag der Fall. Angemeldet sind 70 Haushalte in Lessenich, Meßdorf sowie im Dransdorfer Wohngebiet Elisabeth-Enseling-Straße.
Neu ist, dass man die teilnehmenden Haushalte auch auf einer Online-Straßenkarte findet. Die erreicht man, wenn man mit dem Smartphone den QR-Code einscannt, der auf dem Flyer zum Flohmarkt abgedruckt ist. Dieser Flyer wurde verteilt und hängt auch in den Straßen aus. Die markierten Adressen kann man auch anklicken, dann sieht man eine Auswahl der Dinge, die dort verkauft werden. Das konnten die Leute bei der Anmeldung angeben, so dass die Besucher zielgerichteter suchen können. Bei Familie Thränhardt sind zum Beispiel Kinder- und Damenkleidung, Spielzeug und Schulranzen aufgeführt. In der Forellstraße findet man afrikanische Musikinstrumente, Tücher, Skulpturen und anderes. In der Straße Auf dem Tonnenpfad kann man bei einer Station Waagen aller Art kaufen, für Apotheke, Küche oder Säcke, sowie Gewichtskästen.
Aber Kindersachen überwiegen, was nicht wundert, denn die Familien hatten über zwei Jahre kaum Gelegenheit, Kleidung und Spielsachen zu verkaufen, aus denen die Kinder herausgewachsen oder für die sie zu alt sind. Auch der sonst halbjährliche Kindersachenbasar an der Laurentiusschule fiel aus verständlichen Gründen seit Beginn der Pandemie aus. Da ist der Flohmarkt eine willkommene Gelegenheit.
Die Veranstalterinnen machen das aber nicht primär, um Geld einzunehmen, sagen sie. Rund 100 Euro habe sie im Oktober eingenommen, sagt Thränhardt. Bei Kleine-Wiskott war es noch weniger. „Aber ich habe Freundinnen, die ganz zufrieden waren.“ Für sie steht das Gesellige im Vordergrund. „Ich mag einfach das Leben: Wenn man herumläuft und Leute mit einem Glas Sekt auf der Straße sieht.“ So habe sie auch Nachbarn kennengelernt, erzählt Thränhardt. „Der Gedanke der Vernetzung ist sehr wichtig.“ Darüber hinaus konnten sie für den ersten Markt ihre Keller aufräumen und alles, was nicht verkauft wurde, in Kisten lagern. Die können sie jetzt einfach wieder hervorkramen, die Preise für die Sachen stehen ja auch noch drauf, da ist der Aufwand nicht mehr so groß.
Die Flohmarkt-Karte kann man im Internet unter flohmarkt-lessenich.tk finden.