Kunst in der Klinik Künstler Eugen Schramm verschönert eine Station in der Uniklinik

Venusberg · Knapp zwei Wochen war Eugen Schramm in der Uniklinik. Dort hat der Künstler drei Wände in der Kinderkardiologie bemalt. Was er dort erlebt hat, sei sehr emotional gewesen, sagt er.

 Freuen sich über das neue Kunstwerk: (v.l.) Raphaela Kemper, Eugen Schramm, Johannes Breuer und Dieter Lieser.

Freuen sich über das neue Kunstwerk: (v.l.) Raphaela Kemper, Eugen Schramm, Johannes Breuer und Dieter Lieser.

Foto: Saba, Johann F. - UKB

15 Tage lang war Eugen Schramm im Krankenhaus. Auf der Station der Kinderkardiologie im Eltern-Kind-Zentrum (Elki) der Uniklinik hat der Künstler drei Wände bemalt. „Das war sehr emotional“, sagt er am Telefon. Oft hätten die Kinder gefragt, was er dort mache. Ein paar von ihnen hätten sogar mitgemalt – genau wie Pfleger und Ärzte.

Nicht nur zu den Patienten hatte Schramm Kontakt, sondern auch zu den Eltern. „Die haben mir aus ihrem Leben erzählt. Wie sie mit ihren Kindern von Krankenhaus zu Krankenhaus ziehen.“ Es sei schon sehr bewegend mitzubekommen, was sich auf der Station abspiele. Ähnliches hat der Künstler erlebt, als er in Tannenbusch das Ingeborg-Thomae-Haus gestaltete. Dort leben Menschen mit geistiger Behinderung in Wohngruppen. Schramm sagt: „Bei solchen Aktionen gibt man etwas von sich, das die Menschen erfreuen soll.“

Züge und eine Märchenlandschaft mit dem Siebengebirge

Zwei der Wände, an denen er an der Uniklinik gearbeitet hat, befinden sich im Aufenthaltsraum der Station. Auf der einen sind nun lauter Züge zu sehen, passend zur Modelleisenbahn, die es dort gibt. Wer sich umdreht, steht einer Märchenlandschaft mit dem Siebengebirge gegenüber. „Sie ist inspiriert von Märchen wie Schneewittchen und den sieben Zwergen“, sagt der Künstler.

Die Wände, die er bemalt hat, sind drei mal sieben Meter groß. So ein Format sei für ihn nichts Ungewöhnliches, sagt Schramm. Die seien zwar ein bisschen aufwendiger, machten aber Spaß, weil sich viele Details einbauen lassen. „Und durch die Größe taucht der Betrachter in die Märchenwelt ein“, sagt Schramm.

Kiwanis-Club finanzierte die ganze Aktion mit 4000 Euro

Bei der Wahl der Motive hat er sich mit Raphaela Kemper, Leiterin der Station, abgestimmt. „Die hatte auch viele Ideen“, berichtet Schramm. „Sie wollte zum Beispiel, dass der Elki-Elch dabei ist.“ Außerdem steuerte der Kiwanis-Club Vorschläge bei. Der Club hat die ganze Aktion mit 4000 Euro finanziert. „Wir möchten den am UKB behandelten Kindern einfach eine Freude bereiten – denn Freude hilft auch beim Gesundwerden“, sagt Dieter Lieser vom Vorstand. Kiwanis ist eine weltweite Organisation von Freiwilligen, die sich für das Wohl von Kindern und Jugendlichen einsetzt.

Die dritte und letzte Wand, die neu gestaltet ist, liegt auf dem Flur der Station. Darauf ist jetzt das Klinikgelände mit Elki im Comicstil zu sehen. „Ich wollte, dass die Kinder diesen Ort positiv sehen können“, sagt Schramm. „Dazu passte gut der Wimmelbild-Stil.“ Wie in Kinderbüchern können die Betrachter in der Menge bestimmte Figuren suchen. In Schramms Interpretation verstecken sich unter anderem der Elki-Elch, eine Pflegefachkraft, eine Biene und ein Frosch.

Während der zwei Wochen, die er auf der Station gearbeitet hat, habe er auch ein bisschen aus dem Alltag mitbekommen, sagt Schramm. Er sei beeindruckt gewesen von der positiven Stimmung und davon, was Ärzte und Pflegepersonal leisten. Und auch bei ihnen kam Schramms Arbeit offenbar gut an. Johannes Breuer, Direktor der Abteilung für Kinderkardiologie, sagt: „Die neuen Wandbilder ergänzen das bisherige Kunstkonzept auf unserer Station und sorgen durch die vielen kleinen Details, die es zu entdecken gibt, für Ablenkung und Entspannung – das merken wir bei unseren kleinen Patientinnen und Patienten deutlich.“

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