Dreitägige Aktion Teddyklinik eröffnet am Mittwoch an der Uniklinik Bonn

Bonn · Die Teddyklinik schlägt ab Mittwoch, 31. Mai, am Universitätsklinikum Bonn (UKB) ihre Zelte auf. Die Aktion gibt es schon seit 2004. Es profitieren sowohl die Kinder als auch angehende Ärzte.

In der Teddyklinik wird Kuscheltieren geholfen – das galt auch schon bei der Aktion im Jahr 2019.

In der Teddyklinik wird Kuscheltieren geholfen – das galt auch schon bei der Aktion im Jahr 2019.

Foto: Stefan Hermes

In der Teddyklinik wird geröntgt, Blut abgenommen, operiert und beraten. „Der Teddy ist nachts aus dem Bett gefallen und hat vielleicht eine Gehirnerschütterung oder er muss einfach zur Vorsorge – da sind die Kinder ganz frei in der Kreativität“, sagt Professor Rainer Ganschow. Er ist geschäftsführender Direktor des Zentrums für Kinderheilkunde am Uniklinikum Bonn (UKB). Die Vorfreude auf den sich über drei Tage erstreckenden Besuch der Kinder und ihrer Spielgefährten ab Mittwoch, 31. Mai, ist groß: „Das Tolle ist, dass die Kinder darüber einen Bezug zum Krankenhaus bekommen, da die Teddys behandelt werden wie die Kinder später auch“, sagt Ganschow.

Gerade bei der Blutabnahme sei es interessant, wie unterschiedlich die Kinder reagieren. „Man erlebt das gesamte Spektrum – von sehr ängstlich bis total entspannt.“ Wenn die Kinder den Arzt im weißen Kittel und den Ablauf einer Behandlung schon einmal beim eigenen Teddy beobachtet haben, hätte das Wiedererkennungswert, so Ganschow. Helmut Schneider, Regionaldirektor der AOK Rheinland/Hamburg in Bonn erklärt dazu in einer Mitteilung des UKB: „Die Kinder erleben die Situation aus der Beobachterperspektive, ohne direkt betroffen zu sein und machen die wichtige Erfahrung: Ich brauche keine Angst vor dem Krankenhaus zu haben.“

Das UKB und die AOK Rheinland/Hamburg führen die Aktion gemeinsam mit dem Förderkreis für krebskranke Kinder und Jugendliche Bonn sowie den Fachschaften Medizin und Pharmazie durch. Laut UKB sind für die drei Veranstaltungstage mehr als 60 Kindergartengruppen angemeldet. Es gibt sogar eine Warteliste für die Kitas, erzählt Ganschow.

Mit den Teddys in die Klinik

Für Mittwoch werden Zelte aufgebaut – alles soll sein wie in einer echten Klinik: Die Kinder müssen mit den Teddys zunächst zur Anmeldung und in die Wartezone. Nach der Behandlung geht es mit Rezept ins Apotheken-Zelt. Die Teddyklinik sei eine „Win-Win-Situation“, sagt Ganschow, denn auch angehende Medizinerinnen und Mediziner lernen dazu. Behandelt werden die Teddys nämlich von Studierenden – sie engagieren sich freiwillig. Die größte Herausforderung für Studierende bei der ärztlichen Behandlung von Kindern sei es, so Ganschow, Vertrauen zu den Kindern aufzubauen. Viele der Studierenden seien überfordert, da sie keinerlei Erfahrung mit der Behandlung von Kindern haben. In der Teddyklinik würden auch sie lernen, wie man das Vertrauen der Kinder gewinnt und diese auf die Behandlung vorbereitet, sagt Ganschow.

Seit 2004 seien von insgesamt 21.000 angemeldeten Kindern Kuscheltiere und Puppen behandelt worden. Ganschow berichtet, es gebe Kinder, die in der Teddyklinik waren, irgendwann später zur Behandlung kommen und dann sagen: „Ich kenne das von meinem Teddy.“ Es sei toll, wenn man das erreicht hat, so Ganschow. „Das zeigt, dass es eine sinnvolle Aktion ist“.

Die Teddyklinik findet von Mittwoch, 31. Mai, bis Freitag, 1. Juni, auf dem Gelände vor dem Eltern-Kind-Zentrum (Elki) am UKB, Venusberg-Campus 1 (Gebäude B 30) statt. Am Freitag sind von 13 bis 16 Uhr alle Familien mit Kindern eingeladen, eine Voranmeldung ist nicht notwendig.

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