Tablets für die Arbeit mit Inklusionskindern in der Margot-Barnard-Schule Unterricht wird digital

Duisdorf · Digitalisierung an Schulen ist ein großes Thema - nun ist sie endlich auch bei den inklusiven Schülern der Margot-Barnard-Realschule angekommen.

 Die neuen Tablets wurden gleich ausprobiert.

Die neuen Tablets wurden gleich ausprobiert.

Foto: Stefan Knopp

Mit großer Begeisterung testen die Schüler die neuen Tablet-Computer aus, über die sie seit Kurzem verfügen. Die Tablet-PCs müssen allerdings noch mit einigen Lern-Apps gefüttert werden: Für die 40 Schüler mit „sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf“ sind die Tablets auf jeden Fall eine große Sache.

Die Anschaffung der nicht gerade günstigen Tablets machte eine Spende des Vereins Senioren- und Jugendhilfe im Bonner Stadtsoldaten Corps möglich. Die Verbindung zum Verein kam über Jürgen Römer zustande, der als Bonner Prinz in der Session 2019/20 viele Karnevalsveranstaltungen erlebt hat - auch die in der Margot-Barnard-Schule.

„Da habe ich die besondere Atmosphäre an dieser Schule erlebt“, erinnerte er sich gegenüber dem GA. Denn die Weiberfastnachtssause dort ist fast so groß wie die der Bertolt-Brecht-Gesamtschule in Tannenbusch. Die Schüler der Margot-Barnard-Realschule organisieren sie mit viel Herzblut.

Mittlerweile hat Römer einen Sohn, der die Realschule besucht - auch er ist ein sogenanntes Inklusionskind. Das brachte Jürgen Römer dazu, sich für eine Modernisierung des sonderpädagogischen Unterrichts einzusetzen.

Der Senioren- und Jugendhilfeverein spendete der Schule 2000 Euro, die gebunden an den Wunsch waren, etwas für die inklusiven Kinder an der Schule zu tun. Nach Beratung mit Förderlehrerin Karola Buchholz schaffte die Schule von der Spende die neuen iPads an.

Ein Vorteil der Tablets sei, dass die Schüler bei der Arbeit mit den Tablets direkt eine Rückmeldung über Erfolg oder Misserfolg erhalten, erklärte Buchholz. Sie ist die einzige ausgebildete Sonderpädagogin an der Schule – und momentan nur interimsmäßig an der Margot-Barnard-Realschule.

Das solle sich aber ändern, sagt deren Schulleiterin Ingrid Schnickers Both. Man habe den Antrag gestellt, Karola Buchholz komplett an die Realschule zu holen. Denn sie soll die Kinder auch für den Übergang in ein Berufsleben fit machen. Die erste Generation inklusiver Schüler an der Realschule macht nächstes Jahr bereits den Schulabschluss.

Buchholz schult weitere Lehrer und steht den Lehrern, die inklusive Kinder in den Klassen haben, auch zur Seite. Zudem betreut sie die Inklusionskinder separat, wofür die ehemalige Mensa im Untergeschoss umgebaut wurde. Dort können die Schüler gemeinsam lernen und sich auch ausruhen.

Eigentlich braucht die Schule noch weitere Sonderpädagogen, um mit der steigenden Zahl an inklusiven Kindern umgehen zu können. Jedes Jahr kommen laut Schulleiterin Schnickers Both neun weitere Schülerinnen und Schüler dazu.

Aber von den speziell ausgebildeten Sonderpädagogen würde es nicht so viele in Deutschland geben, so dass der Bedarf gedeckt werden kann. Wer sich gerade in diesem Bereich in Ausbildung befindet, dürfte daher sehr gute Chancen bei der Jobsuche haben.

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