Ausstellung im Bonner Haus der Natur Unterwegs mit Wildtieren

Venusberg · Die Ausstellung „Wildleben" ist noch bis 20. Februar im Haus der Natur auf dem Venusberg zu sehen. Künstler Bodo Meier zeigt seine Werke.

 Bodo Meier vor seinen Bildern im Haus der Natur.

Bodo Meier vor seinen Bildern im Haus der Natur.

Foto: Niklas Schröder

Seit beinahe 30 Jahren bereist Bodo Meier verschiedene Naturschutzgebiete Ost- und Süd-Afrikas. Auf seinen Reisen hat der Bonner viele Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum gemalt und dabei so manches Abenteuer erlebt. Einige der Aquarelle sind nun in der Ausstellung „Wildleben“ im Haus der Natur zu sehen. Die Besucher können etwa Zebras sehen, die im hohen Gras stehen, Löwen die auf der Pirsch unterwegs sind sowie eine Herde Elefanten, die sich an einer Wasserstelle eingefunden hat. Hinzu kommen Bilder von heimischem Wild aus dem Kottenforst.

Ausstellung im Bonner Haus der Natur: Unterwegs mit Wildtieren
Foto: Niklas Schröder

Bereits im Kindesalter ist Meier gerne in den Zoo gegangen. Seine Faszination für Raubkatzen, aber auch für viele andere Wildtiere hat den Bonner seitdem nie verloren.

Ausstellung im Bonner Haus der Natur: Unterwegs mit Wildtieren
Foto: Niklas Schröder

„Vielleicht weil es einen unmittelbaren Kontakt zu einem Lebewesen herstellt und das Malen zu einer Begegnung mit dem Tier wird“, antwortet Meier auf die Frage, was die Tiermalerei so faszinierend macht. „Die geheimnisvolle Schönheit und Gefährlichkeit des Tigers kann ebenso beeindruckend sein wie die Verletzbarkeit eines Schmetterlings.“

Ausstellung im Bonner Haus der Natur: Unterwegs mit Wildtieren
Foto: Niklas Schröder

Fülle und Formenvielfalt

Kaum ein Kontinent bietet eine solche Fülle und Formenvielfalt in der Tierwelt wie Afrika, meint Meier. Besonders die Naturräume Ost- und Süd-Afrikas sollen für einen Tiermaler ein lohnendes Ziel sein. „Ich reise seit über 25 Jahren in die Nationalparks Tansanias und Kenias und die wilden Tiere, die ich dort erleben darf, sind überwältigend. Später kamen auch noch die Tierparadiese des südlichen Afrikas dazu, also die Tierwelten Namibias, Simbabwes und vor allem Botswanas.“

Wer erstmals vom Hochland von Ngorongoro kommend über die endlose Ebene der Serengeti schaut, ahnt nicht, dass es hier Millionen von Großtieren gibt: Zebras, Gnus, Büffel, Giraffen, Antilopen und Elefanten. „In den Flüssen lauern Krokodile und Flusspferde verteidigen ihr Revier; nirgendwo sonst leben so viele Großraubtiere wie Löwen, Leoparden, Geparden, Hyänen und Wildhunde.“

Auch für Ornithologen sei Ostafrika ein Paradies, denn die Vielfalt der verschiedenen Vogelarten, ihre Fülle an Formen und Farben sei unglaublich, beschreibt der Maler. „All das durfte ich auf meinen Safaris erfahren. Die Begegnungen mit Menschen, die Erlebnisse mit wilden Tieren waren die Motivation für meine Arbeit.“

Zu den aufregenden Erlebnissen gehörten etwa Wanderungen durch die Wildgebiete Afrikas mit Begegnungen von Büffeln, Elefanten, Löwen und Flusspferden. „Einem einzelnen Büffel im Dickicht gegenüberzustehen, drei Löwen, die nachts in unser Lager kamen und um die Zelte herum ihre Revierkämpfe austrugen, ein Elefantenbulle, der plötzlich aus dem Dickicht hervorbrach und uns das Laufen lehrte, sind nur einige Beispiele“, berichtet Meier.

Charakteristische Landschaft

Ähnlich wie der Tierfotograf müsse auch der Tiermaler den Kontakt mit dem Tier herstellen, erklärt Meier. Da ein Tier nie isoliert sei, gehöre der biologische Zusammenhang, also der Lebensraum, immer mit dazu. „Die charakteristische Landschaft, die typischen Pflanzen, Vögel, Insekten sind Bestandteil des Gesamteindrucks.“

Die Tiermalerei habe eine lange Tradition, die bis zu den steinzeitlichen Felsbildern in Höhlen und Felsnischen Südeuropas und Afrikas zurückreiche, so der Illustrator. Warum Menschen diese „beeindruckenden Tiergestalten“ geschaffen haben, bleibt ihm ein Rätsel. „Jedoch waren die Lebensräume von Mensch und Tier sehr viel enger verknüpft als heute. Das Tier war Beute und auch bewundertes und respektiertes Mitgeschöpf. Manchen Tieren wurde sogar eine magische Bedeutung zugesprochen, die in ihren Bildern zum Ausdruck kommt“, erzählt Meier der 1949 in Siegen geboren wurde und nach Studien in Kunstpädagogik, Englisch und Biologie in Siegen als Lehrer arbeitete. Zudem leitet der Dozent seit beinahe 40 Jahren Kurse für Aquarell- und Ölmaltechniken und Tiermalerei. Seine Werke hat Meier in verschiedenen Büchern und Zeitschriften in Deutschland und im Ausland veröffentlich. Mehr zu seinen Arbeiten gibt es auf: www.bodo-meier.de.

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