Kriminalpolizei ermittelt Vereinsheim in Medinghoven brennt bis auf die Mauern ab

Medinghoven · 32 Feuerwehrleute waren am Samstagabend bei einem Brand des Vereinsheims der Marinekameradschaft in Medinghoven im Einsatz. Das Gebäude war nicht mehr zu retten. Brandursache und Schadenshöhe sind noch unbekannt.

Das Vereinsheim der Marinekameradschaft Eisbrecher Stettin ist am späten Samstagabend bis auf die Mauern abgebrannt. Die Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst Bonn wurde gegen 22.15 Uhr darüber informiert, dass es am Wesselheideweg im Stadtteil Medinghoven brennt. Als die alarmierten Einsatzkräfte kurze Zeit später eintrafen, stand das Vereinsheim bereits im Vollbrand.

Nachdem zunächst mit zwei Löschrohren das Übergreifen auf eine benachbarte Transformatorenstation laut Feuerwehr erfolgreich verhindert wurde, konnte mit einem weiteren Löschrohr die eigentliche Brandbekämpfung eingeleitet werden. Kurze Zeit später war das Feuer unter Kontrolle. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis in die frühen Morgenstunden.

Im Einsatz befanden sich die Löscheinheit Duisdorf der Freiwilligen Feuerwehr, ein Rettungswagen, die Feuerwache 1 sowie der Führungsdienst der Berufsfeuerwehr mit insgesamt 32 Einsatzkräften. Nach Aussage der Feuerwehr kann derzeit noch nichts über Brandursache und Schadenshöhe gesagt werden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen und das Gebäude versiegelt.

„Da blutet mir das Herz. Dieser Anblick ist nur schwer zu ertragen“, sagte am Sonntag ein völlig frustrierter Berthold Heupel. Der Vorsitzende der Marinekameradschaft wurde noch am späten Samstagabend von dem Brand informiert und fuhr sofort zum Vereinsheim.

Schadenshöhe kann noch nicht beziffert werden

„Die Flammen haben den Dachstuhl und die gesamte Innenausstattung unseres Vereinsheims zerstört“, bilanzierte Heupel. Zur Schadenshöhe kann auch er keine Angaben machen. Das müsse der Gutachter der Versicherung festlegen. „Der materielle Schaden ist für uns aber nicht so schlimm wie der ideelle Schaden“, betonte der Vorsitzende. Wirklich traurig sei, dass so viele Erinnerungsstücke verbrannt sind. „Einige Kameraden hatten im Vereinsheim ihre Sammlerstücke wie Schiffsmodelle, Urkunden, Wappen und Fotos ausgestellt. Das alles ist unwiederbringlich zerstört“, so Heupel.

Vor vier Wochen hatte die Marinekameradschaft ihr 35-jähriges Bestehen im Kulturzentrum Hardtberg groß gefeiert. „Das war für uns als Verein ein Höhepunkt. Und jetzt dieser Tiefschlag. Wir fangen fast wieder bei Null an“, sagte der Vorsitzende im Gespräch mit dem GA. Immobilie und Grundstück gehören laut Heupel den Stadtwerken Bonn (SWB) und wurden 1988 angemietet. „In der Nacht waren noch Mitarbeiter der Stadtwerke vor Ort und haben Strom und Wasser abgeschaltet. Wir werden jetzt mit den SWB sprechen, was zu tun ist“, so der Ehrenamtler.

Für Dienstag, 27. März, hatte der Vorstand seine 64 Mitglieder zur Jahreshauptversammlung ins Vereinsheim am Wesselheideweg eingeladen. „Jetzt ziehen wir in die gegenüberliegende Gaststätte Zum Zwilling“ um. Dort beginnt die Versammlung um 19.30 Uhr“, erklärte Heupel. Für den für Donnerstag, 19. April, geplanten Beer-Call mit den befreundeten Vereinen „Reunion“ und Einsatzgruppenversorger (EGV) Bonn will Heupel eine alternative Unterkunft suchen. „Unser etwa 40 Quadratmeter großes Vereinshaus muss wohl komplett neu gebaut werden“, vermutet er.

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