Verkehr in Bonn Warum wieder Stau am Endenicher Ei droht

Endenich · Derzeit brauchen Autofahrer auf der Endenicher Straße in Richtung Westen Geduld. Kurz vor dem Endenicher Ei hat der Landesbetrieb Straßen NRW eine Baustelle eingerichtet: Grund sind Bohrungen zur Kampfmittelsondierung.

 Der Verkehr auf der Endenicher Straße hat sich am Montag gestaut. Vor dem Endenicher Ei finden Bohrungen zur Kampfmittelsondierung statt.

Der Verkehr auf der Endenicher Straße hat sich am Montag gestaut. Vor dem Endenicher Ei finden Bohrungen zur Kampfmittelsondierung statt.

Foto: Benjamin Westhoff

Autofahrer, die aus der Innenstadt über die Endenicher Straße in Richtung Westen unterwegs sind, müssen sich tagsüber in Geduld üben. Der Landesbetrieb Straßen NRW hat kurz vor dem Endenicher Ei eine Baustelle eingerichtet. Grund sind Bohrungen zur Kampfmittelsondierung.

Die beiden Fahrspuren der Endenicher Straße werden vor der Baustelle zu einer Spur zusammengeführt. Hinzu kommt, dass die Busse an der Stelle halten, so dass auch deswegen kaum ein Vorbeikommen ist. Die Baustelle ist laut Bernd Aulmann vom Landesbetrieb Straßen NRW täglich von 9 bis 15 Uhr bis Montag, 23. März, (nicht am Wochenende) in Betrieb, da Probebohrungen auch noch auf der gegenüberliegenden Seite des Verteilerkreises durchgeführt werden müssten.

Aus demselben Grund sind unterhalb des Endenicher Eis ebenfalls Fahrspuren der A565 zusammengelegt worden. Dort sollen am kommenden Donnerstag und Freitag, 19. und 20. März, die Probebohrung zur Kampfmittelsondierung durchgeführt werden, so Aulmann. Und auch da kommt es derzeit zu Staus – obwohl die Arbeiten noch gar nicht begonnen haben. „Wir vergeben die Aufträge für die Verkehrssicherung und Bohrungen separat, da kommt es schon mal vor, dass die Firmen, die für die Verkehrssicherung zuständig sind, aus zeitlichen Gründen früher loslegen“, erklärt Aulmann.

Die Suche nach möglichen Kampfmittelresten aus dem Zweiten Weltkrieg dienen der Vorbereitung für den Bau einer Behelfsbrücke am Endenicher Ei. der bisherige Verteilerkreis muss im Zuge des Neubaus des Tausendfüßlers – also des Teils der A565 von Endenich bis Bonn-Nord – ebenfalls abgerissen und erneuert werden. Zunächst wird die Behelfsbrücke auf der stadtauswärts gelegenen Seite des Verteilerkreises, der dann abgerissen und erneuert wird. Anschließend werden die Seiten gewechselt. Mit dem Baubeginn rechnet Aulmann noch in diesem Frühjahr oder Sommer.

Ende des Monats beziehungsweise Anfang April soll auch das Planfeststellungsverfahren für den Neubau des Tausendfüßlers Straßen. Er wird, so Aulmann, 2022 das rechnerische Ende seiner Nutzungsdauer erreicht haben und muss deshalb neu gebaut werden. Im Zuge des Neubaus soll die A565 in diesem Bereich auf sechs Fahrstreifen ausgebaut, um künftigen Verkehrsbelastungen gewachsen zu sein.

Der Baubeginn ist für Ende 2021 geplant und soll etwa fünfeinhalb Jahre dauern. Die Gesamtkosten belaufen sich inzwischen auf 290 Millionen Euro. Im März 2018 hatte der Landesbetrieb noch von rund 200 Millionen Euro gesprochen. „Das ist ein langer Planungsprozess, bei sich noch viele zusätzliche Positionen geben haben“, erklärte Aulmann. Unter anderem seien nun viel höhere Lärmschutzwände dazu gekommen, auch im Leitungsbereich hätten sich zahlreiche Positionen drastisch verteuert.

Ob am Ende Zeit- und Kostenplan zu halten sind, ist fraglich: So hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die gegen einen sechsspurigen Ausbau des Tausendfüßlers kämpft.

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