Am Burggraben So will ein Bürger die Verkehrssituation in Endenich verbessern

Endenich · Die Straße Am Burggraben in Bonn-Endenich ist eng und unübersichtlich, findet ein Bürger. Das sei ein Problem für Rollstuhlfahrer und Kinder auf dem Rad. Er fordert, dass sich dort etwas ändern soll und hat konkrete Vorschläge.

 Die Gehwege Am Burggraben sind zu schmal, findet ein Bonner.

Die Gehwege Am Burggraben sind zu schmal, findet ein Bonner.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Stadt soll prüfen, wie die Straße Am Burggraben so gestaltet werden kann, dass Fußgänger, Rollstuhlfahrer und Kinder sich dort einfacher und sicherer bewegen können. Das hat die Bezirksvertretung Bonn beschlossen. Eine Mehrheit sprach sich dafür aus, dagegen stimmten die Vertreter von CDU und FDP. Damit folgten die Politiker einem Bürgerantrag, der Veränderungen für die Straße in Endenich gefordert hatte.

In dem Bürgerantrag heißt es: „Bitte schaffen Sie im Zuge der Umgestaltung der Straße Am Burggraben zur Fahrradstraße einen ausreichend breiten beziehungsweise überhaupt einen Gehweg (…).“ Eine andere Option würde der Antragsteller sogar noch bevorzugen: „(…) gestalten Sie die Straße zur Spielstraße/verkehrsberuhigten Zone um, sodass separate Gehwege entfallen könnten.“

Falls das nicht möglich sei, „verbreitern Sie bitte vor allem den schmalen Gehweg auf der südlichen Seite an eben den Stellen, an denen er nicht ausreichend breit oder gar nicht vorhanden ist (…)“, schreibt der Antragsteller. Zusätzlich sollten an ebendiesen Stellen die Parkplätze für Autos wegfallen.

Laut Stadt sind in Bonn 30 Kilometer als Fahrradstraßen ausgewiesen, dieses und nächstes Jahr sollen weitere 21 Kilometer hinzukommen – die Straße Am Burggraben zählt dazu. Autos dürfen in den Fahrradstraßen nur fahren, wenn sie durch ein zusätzliches Schild freigegeben sind. „Nicht nur Radfahrende profitieren von Bonns neuen Fahrradstraßen, sondern auch der Fußverkehr erhält dort ausreichend Platz“, so die Stadt.

Die städtischen Pläne zu Fahrradstraßen sehen vor, dass Gehwege dort mindestens 1,50 Meter breit sind, und in der Regel 2,50 Meter. Wenn nicht genug Platz für den Gehweg vorhanden ist, prüft die Stadt, ob Parkplätze auf die Fahrbahn verlagert werden können. Kann dadurch die notwendige Breite für die Fahrbahn der Fahrradstraßen (4,50 Meter) nicht eingehalten werden, entfällt der Parkplatz.

Kinder auf dem Rad müssen ständig zwischen
Straße und Gehweg wechseln

Zur Begründung schreibt der Antragsteller: „Solange die Straße keine Spielstraße ist, müssen Kinder mit dem Fahrrad auf dem Gehweg fahren, sofern einer vorhanden ist.“ Allerdings sei der in der Straße am Burggraben nicht durchgehend vorhanden, sodass ständig zwischen Gehweg und Straße gewechselt werden müsse. Hinzu komme, dass der ohnehin sehr schmale Gehweg durch parkende Autos noch enger werde, was ein Problem für Rollstuhlfahrer darstelle.

Sabrina Lipprandt (SPD) sprach sich dafür aus, dass die Stadt prüft, ob sich am Burggraben ein sogenannter Shared Space einrichten lässt, also eine Fläche, die sich Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer teilen, und wo sie sich auf einer Ebene bewegen. Zudem forderte sie, auch für die umliegenden Straßen eine Verkehrsberuhigung umzusetzen, um etwas für Fußgänger zu tun – besonders für Kinder auf dem Weg zur Schule oder zum Endenicher Park.

Thomas Fahrenholtz (CDU) hingegen, sah dort weder Gefahr noch Handlungsbedarf, denn es seien nur wenig Autos unterwegs. Er bezweifelte, dass die Ausgaben gerechtfertigt wären und bezeichnete den Vorschlag als „verblüffend und überflüssig.“ Am Ende beschloss die Bezirksvertretung auf Anregung von Brigitta Poppe-Reiners (Rheingrün) mehrheitlich, dass die Verwaltung Vorschläge für eine verhältnismäßige Verkehrsberuhigung machen soll, ohne die Vorgabe eines Shared Space.